Zurück in den Aufsichtsrat? Friedrich Lukas stellt sich erneut zur Wahl
6. Januar 2023Vor 6 Jahren war Friedrich Lukas eher ein überraschender Bewerber für eine Position im Aufsichtsrat des SC Preußen Münster. Nach einer Amtszeit schied Lukas 2020 auf eigenen Wunsch aus, verfolgte die Geschicke des Klubs jedoch unverändert weiter. Jetzt will er eine zweite Amtszeit angehen – so er denn von den Mitgliedern am 15. Januar gewählt wird. Dann aus anderer Position, denn unbekannt ist er nun nicht mehr.
Die Entscheidung, erneut zur Wahl anzutreten, war schon seit längerer Zeit gereift, wie Friedrich Lukas gegenüber 100ProzentMeinSCP formuliert. Inoffiziell kursierte sein Name schon seit einigen Wochen. Und: „In den vergangenen drei Jahren wurde ich immer mal wieder angesprochen“, erklärt Lukas. Jetzt ist die Entscheidung offiziell, seine „Bewerbung“ lag fristgerecht im Postfach des Klubs. Die Zulassung zur Wahl durch den Ehrenrat steht noch aus, doch dürfte es sich hier dann doch eher um eine Formalie handeln. Weitere Kandidaturen müssten bis 7 Tage vor der JHV eingegangen sein, also spätestens an diesem Wochenende – am Freitag war das wohl nicht der Fall.
Im Umfeld des Klubs ist das Vorstandsmitglied des „Wohnungsverein Münster von 1893“ gut vernetzt. Und genau diese Vernetzung ist auch Fundament seiner Ideen. Das Gesicht des Aufsichtsrates wird sich verändern, aber auch künftig bringen alle Kandidaten ihre eigenen Schwerpunkthemen und Fähigkeiten ein. Frank Westermann bleibt an Bord, will auch wieder als Vorsitzender zur Verfügung stehen, Thomas Röttgermann, zuletzt als 9. Mitglied des Gremiums kooptiert, kann mit Kontakten im Profisport punkten, bringt zudem eine Preußen-Vergangenheit mit, hat jedoch auch schwierige Zeiten bei Fortuna Düsseldorf hinter sich. Tim Schwencke, Vorstandsmitglied der im münsterländischen Selm beheimateten SARIA- Gruppe, ist für die meisten Mitglieder wohl eher eine unbekannte Größe. Die aktuellen Gremiumsmitglieder Thomas Pfeifer (Goracon), Jürgen Becker (Steuerberatung) und Wilfried Roth (Immobilienmakler) wollen sich erneut zur Wahl stellen.
Die Satzung sieht die Wahl von 6 Aufsichtsräten vor (das Gremium kann bis zu 5 weitere Mitglieder berufen), mit Lukas stehen dann also 7 Kandidaten zur Wahl, was die Wahl dann spannend machen dürfte.
Als Lukas vor sechs Jahren erstmals antrat, zogen ihn die Mitglieder u.a. Ex-Profi Jochen Terhaar vor, der dann später kooptiert wurde.
Drei aktuelle Mitglieder aus dem Gremium scheiden aus:
- Clemens Große-Frie scheidet auf eigenen Wunsch aus
- Bernward Maasjost soll Präsident werden
- Christoph Mangelmans soll ebenfalls ins Präsidium rücken
Der Verein selbst beschrieb in einer Mitteilung: „Der künftige Aufsichtsrat soll Expertise aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammenbringen, sodass die Gremienarbeit den wachsenden Anforderungen des Noch-Regionalligisten entsprechen kann.“ Man wolle das Team mit „viel Know-How“ ergänzen. Pluspunkt für Lukas: Er bringt nach dem Ausscheiden von Mangelmans Bewusstsein für die Bedürfnisse und Sorgen von Fans und anderen Zuschauern mit. Mit rund 15 Jahren Erfahrung in einer Immobilienbank und seiner Vorstandstätigkeit im Wohnungsverein verfügt er zudem über praktische Bau-Erfahrung, was angesichts der anstehenden Stadionpläne sicher nicht ganz unwichtig sein dürfte.
Aber wichtig ist Lukas der Gedanke, die Bedürfnisse der gesamten Zuschauerschaft, auch „normale“ und nicht-organisierte Zuschauer, im Gremium innerhalb der KGaA abzubilden, wozu dann auch die konkrete Umsetzung des Leitbilds gehört, über das am 15. Januar ebenfalls entschieden wird. Im Präsidium ist Burkhard Brüx dafür zuständig, allerdings auf Vereinsebene. Lukas wäre über den Aufsichtsrat auch im Beirat der KGaA vertreten und würde diese Perspektive dort abbilden. Brüx begrüße die Bewerbung von Lukas, wie er am Freitag sagte.