Unterhaching macht die 3. Liga voll

Nummer 20 ist gefunden. Wenige Tage nach dem Abstieg von Arminia Bielefeld steht auch Team Nummer 20 für die 3. Liga fest. In Hin- und Rückspiel gegen Energie Cottbus setzte sich die SpVgg Unterhaching durch (2:1 und 2:0).

Vor 12.500 Zuschauern – in der Saison kam Unterhaching gerade einmal auf 2.500 Zuschauer im Schnitt – setzte sich die Elf des scheidenden Trainers Sandro Wagner mit 2:0 durch. Dass die Partie zeitweise unterbrochen war, gehört zu den Begleiterscheinungen dieser Relegation. Cottbus‘ Trainer „Pele“ Wollitz hatte nach der Meisterschaft routinemäßig noch einmal die Ungerechtigkeit der Aufstiegsregelung beklagt, die zwar seit Jahren bekannt ist und der sich alle Teams mit Startrecht in der Regionalliga unterordnen, aber der Anlass macht eben die Klage.

Sei’s drum: Unterhaching darf nach 2 Siegen in 2 Spielen als das stärkere Team gelten und steigt daher auf. Für Münster ist Unterhaching aus verschiedenen Gründen relevant.

2011 war Unterhaching erster Gegner in der 3. Liga, nach dem die Preußen mit Marc Fascher aufgestiegen waren. Und Unterhaching zerstörte 2013 auch endgültig den großen Traum von der Rückkehr in die 2. Bundesliga – am 33. Spieltag lag Münster noch auf einem Aufstiegsplatz in der 3. Liga (nach einem 2:1-Sieg gegen Spitzenreiter Karlsruhe), doch dann spielte der SCP erst 1:1 in Erfurt, verlor daheim mit 0:1 gegen Abstiegskandidat Stuttgarter Kickers und verspielte dann beim 0:3 in Unterhaching am vorletzten Spieltag alles. Das dramatische und späte Scheitern in der Rückkehr in die 2. Bundesliga ist bis heute nicht wirklich geklärt oder verarbeitet, weckt aber allemal unangenehme Erinnerungen.

Dass sich Unterhaching bis kurz vor Start der Relegation zierte und nicht sicher war, ob das Abenteuer 3. Liga überhaupt wirtschaftlich darstellbar sei, gibt dem Aufstieg der SpVgg einen etwas bitteren Beigeschmack. Aber nun ist die Liga eben komplett.

Neben den Absteigern Sandhausen, Regensburg und Bielefeld steigen Ulm, Lübeck, Unterhaching und eben der SCP auf. Für Ulm ist es eine Premiere, als einziger der sieben Neuzugänge war die SSV noch nie in dieser Spielklasse aktiv.

Unterhaching dagegen brauchte „nur“ 2 Jahre für die Rückkehr. Ein Jahr nach den Preußen war die SpVgg 2021 abgestiegen, doch in der nicht übertrieben starken Bayern-Staffel war die Rückkehr schneller zu bewerkstelligen als beispielsweise in der West-Staffel.