Trainerentlassung in Münster: Das sagt Sportchef Malte Metzelder
1. Dezember 2019Nun ist passiert, was das Umfeld zuletzt im Stadion hörbar formulierte. Trainer Sven Hübscher musste seinen Hut nehmen. Am Sonntagmorgen ging Hübscher noch ganz regulär zum Training – aber Sportchef Malte Metzelder fehlte da schon. Der ständige Trainingsgast war diesmal anderweitig gefragt. „Ich hatte ihm aber auch schon gesagt, warum ich nicht beim Training bin“, so Metzelder. Gänzlich überraschend dürfte es Sven Hübscher nicht mehr getroffen haben, was Metzelder ihm dann am Nachmittag persönlich mitteilte. „Ganz unerwartet hat ihn das nicht getroffen.“
Alle Gremien waren über die Entscheidung informiert, so Metzelder. „Das ist ja auch eine wichtige Personalie.“
Dazu: Preußen Münster stellt Trainer Sven Hübscher frei
Warum die Entscheidung erst nach 13 sieglosen Spielen fiel und nicht schon fünf, sechs Wochen früher? Metzelder verweist auf die Spiele und ihre Verläufe. Tatsächlich waren ja viele Spiele grundsätzlich in Ordnung, gingen aber durch Fehler verloren oder endeten noch unentschieden. Die Geduld und Überzeugung für die Arbeit des Trainerteams war lange da. „Wir haben lange – und großes – Vertrauen gehabt. Wir haben immer geglaubt, dass wir die Wende noch hinbekommen.“ Aber nun sei der Zeitpunkt einfach gekommen.
„Es ging jetzt darum, dass wir die Leistung der Mannschaft verbessern. Zuletzt war es einfach nicht mehr gut genug.“ Es brauchte nun einen Impuls und der lautet im Fußball eben immer gleich: Trainerwechsel.
Wer wird neuer Trainer?
Vorerst übernimmt Arne Barez. Der Fußballlehrer betreut derzeit die U19 in der Junioren-Bundesliga, ist dort Tabellenvorletzter – sozusagen wie die „Großen“. Am Sonntagmittag stand Barez noch bei der U19 am Spielfeld und sah, wie sein Team nur 1:1 gegen Kellerkind Wuppertal spielte – zu wenig.
Der Vorteil von Barez? „Er kennt die Mannschaft, war ja oft im Training dabei.“ So war das vor der Saison auch vereinbart, vielleicht sogar mit dieser Idee im Hinterkopf?
Die Tatsache, dass Barez über die notwendige Lizenz verfügt, gibt dem SCP jetzt Spielraum. Es ist tatsächlich denkbar, dass Barez den SCP bis in die Winterpause führt. Der SC Preußen sei jetzt jedenfalls „ohne großen Druck“ in der Trainerfrage, wie Metzelder formuliert. Sören Weinfurtner, Trainer der U23, werde Barez unterstützen. Und die U19 könne notfalls vorerst mit Co-Trainer Janis Hohenhövel arbeiten, wie Metzelder glaubt. „Der kriegt das hin.“
Der Plan sei, so Metzelder, spätestens „zum Jahreswechsel einen neuen Trainer zu finden“. Damit ist natürlich nicht ausgeschlossen, dass sich an dieser Stelle schneller etwas tut. Ob dann aber das bekannte Profil aus dem Sommer gefragt ist? Damals ging es um einen Trainer mit Profierfahrung, aber der Fähigkeit, junge Spieler zu entwickeln. Das ist jetzt aktuell nicht erste Priorität. Der neue Trainer müsse „kurzfristig sportlich die Kurve kriegen“. Das klingt eher nach Feuerwehrmann. Und der dürfte auch gefragt sein. Kein Perspektivtrainer mit Konzeptfußball, sondern einer, der die Mannschaft aufweckt und den dringend benötigten „Neustart“ hinkriegt.
Am Montag ist beim SC Preußen planmäßig trainingsfrei. Die Mannschaft startet am Dienstag regulär in die Trainingswoche vor Meppen. Aber dann mit Arne Barez.
Wurde langsam Zeit, hoffentlich ist es nicht zu spät…
Das ist doch alles planlos. Da wird ein Trainer entlassen und durch einen noch erfolgloseren ersetzt…
Wo sind sie hin, die guten Trainer aus der SCP Jugend? Tasdelen, Kastner, Drube, Hugel, Pfeifer – die hatten mit ihren Teams Erfolge vorzuweisen.
Ich dachte immer eine Trainerentlassung wäre dazu da eine Mannschaft zu stärken und neu zu motivieren und nicht noch weiter zu verunsichern… Und das schon durch den Übergangstrainer… Wieder eine dieser Fehlentscheidungen seitens der sportlichen Führung…