Sascha Hildmann sieht noch Steigerungs-Bedarf
31. Januar 2022Zufriedenheit herrschte am Samstag beim SC Preußen Münster vor allem wegen des letztlich positiven Ergebnisses. Dass es eine zähe Angelegenheit war, daraus machte Preußentrainer Sascha Hildmann aber auch keinen Hehl.
„Erwartet schwer“ sei die Partie gewesen, so Sascha Hildmann nach dem Spielende. Dass der Gegner sich hinten breit und stabil aufstellen würde, war klar und auch so erwartet. Dass der SCP aber noch arg lang brauchte, um sich darauf einzustellen, das war nicht so gedacht. „Wir waren gerade zum Anfang zu langsam, zu behäbig, haben die Lücken nicht gefunden.“ Sei sei schwer gewesen, da einen Ansatz zu finden. Dabei sollte eine Mannschaft mit dem Anspruch des SCP das eigentlich besser hinbekommen.
Immerhin: Das 1:0 war schön herausgespielt. Wie auch einige Standards sichtlich trainiert waren und insgesamt deutlich gefährlicher wirkten als bisher. Die Führung gab trotzdem nicht die ganz große Sicherheit. Die beste Chance ergab sich für Wegberg-Beeck ja auch nach der Preußen-Führung. Bentekes Kopfball hätte gut auch das 1:1 sein können. „Da hatten wir Glück“, so Hildmann unumwunden.
Im Grunde sah das auch in der zweiten Hälfte lange identisch aus. Münster natürlich mit klaren Spielvorteilen, mehr Ballbesitz und Kontrolle. Aber die Chancen, die den SCP sonst auszeichnen, die gab es in dieser Partie lange nicht. Vieles blieb im Ansatz stecken. Erst hinten raus, als Wegberg-Beeck irgendwie das Gefühl entwickelte, vielleicht doch noch einen glücklichen Ausgleich erzielen zu können, ergaben sich Räume – und dann auch direkt glasklare Chancen. Aber die Chancenverwertung… wenn der SC Preußen Münster am Ende auf Platz 2 oder 3 der Liga über die Ziellinie läuft, dann wird es vor allem daran gelegen haben.
Insgesamt gab Hildmann zu: „Wir müssen uns auf jeden Fall noch steigern.“
Dass man trotzdem aus Preußensicht nicht so richtig zittern musste (auch wenn Simon Scherder davon sprach, dass eine gewisse Angst vor einem Gegentor vorhanden war), lag sicher daran, dass Wegberg-Beeck offensiv nicht gerade ein Feuerwerk abbrannte. Hildmann machte sich diesmal jedenfalls keine echten Sorgen. Am Ende war es dann einfach das Gefühl, gewonnen zu haben. Die drei Punkte seien „sehr, sehr wichtig“ gewesen, gab Hildmann zu. Und als Topteam muss man solche Spiele eben einfach gewinnen, egal wie. Das hätte auch für die Partie gegen Mönchengladbach gegolten, die den Abstand auf Essen wieder anwachsen ließ.
Gegner realistisch
Gästetrainer Mark Zeh ordnete die Partie ebenfalls sachlich ein. Sicher, man sei enttäuscht über das Ergebnis. „Wir wussten aber, dass es hier beim Mit-Aufstiegsfavoriten schwer werden würde.“ Ja, man habe kompakt stehen wollen und Münster wenig Räume geben wollen. Aber die Mannschaft selbst sei offensiv eben auch nicht wirklich präsent gewesen, so Zeh.
Nur der knappe Rückstand habe die Möglichkeit offen gehalten, „noch etwas zu tun“, so Zeh. Aber nach dem Platzverweis sei das Spiel dann endgültig entschieden gewesen. „Da war es schwer für uns, das läuferisch zu schaffen. Und Münster hat dann auch mehr Qualität im Wechsel, das hat man gesehen.“
Nur Torwart Stefan Zabel habe sein Team letztlich im Spiel gehalten – Zabel parierte ein paar Mal glänzend, vor allem beim gut platzierten Kopfball von Manuel Farrona Pulido. Aber auch in der ersten Hälfte, als er einen Freistoß richtig stark vom Tor weglenkte.
„Klar sind wir über das 0:1 traurig, aber wir wissen auch, dass jetzt Spiele kommen, in denen wir punkten müssen und können.“ Und natürlich gelte auch: „In Münster kann man als Wegberg-Beeck mal verlieren …“