Rühle, Bischoff und Co.: Das machen die Ex-Preußen
7. Februar 2021Während der SC Preußen seine Siegesserie in 2021 in Homberg fortgesetzt hat, sind auch viele andere Ex-Preußen am Wochenende aktiv gewesen. Wir schauen zwischendurch mal auf darauf, was diese ehemaligen Adler in ihren aktuellen Vereinen so treiben.
Artikelbild: Ehemalige Preußen… u.a. Wiebe, Braun, Koylanski, Müller…
Wie immer gilt: Ohne Gewähr auf Vollständigkeit und der Fokus liegt eher auf Spielern aus dem Umfeld der ersten Mannschaft des SCP, nicht Jugendspieler aus dem SC Preußen.
Ergänzungen gerne unten in den Kommentaren.
2. Bundesliga
So viele Ex-Preußen tummeln sich derzeit nicht in der 2. Liga. Dimitri Nazarov, 2013 Teil der sagenhaften Fast-Aufstiegself, kam im Duell zwischen Aue und dem HSV erst nach 76 Minuten ins Spiel beim FC Erzgebirge. Aue holte ein spätes 3:3 gegen den Aufstiegsanwärter aus Hamburg. 16 Spiele mit 1 Tor stehen in Nazarovs Saisonbilanz, wobei der 30-Jährige mittlerweile eher als Einwechselspieler agiert.
Beim SV Sandhausen stand Alexander Rossipal in der Startelf. Er verlor allerdings beim FC St. Pauli mit seiner Mannschaft mit 1:2. Im vergangenen Jahr war Rossipal von Sandhausen nach Münster ausgeliehen, machte dort 22 Spiele.
Mehr Betrieb ist natürlich bei Eintracht Braunschweig. Danilo Wiebe und Martin Kobylanski spielen für die Eintracht, wobei beim 1:2 gegen Hannover (Derby!) nur Wiebe in der Startelf stand. Kobylanskis Rolle ist etwas verändert. Zum Saisonstart war er noch Kapitän, zuletzt wurde er eher als Einwechselspieler behandelt und kam nur zu wenig Spielzeiten. Sein letztes Tor für Braunschweig erzielte er am 6. Spieltag beim 3:2 gegen Nürnberg. Die Leistung aus seinem starken (Aufstiegs-)Jahr 2019/2020 mit 18 Toren und 33 Spielen brachte er in der 2. Liga nicht mehr ganz auf den Platz. Wiebe kommt in der aktuellen Saison auf 12 Spiele und 1 Tor, fehlte zwischendurch aber verletzungsbedingt über vier Spiele.
Nach wie vor in Karlsruher spielt Marc Lorenz (52 Spiele und 4 Tore für Münster zwischen 2009 und 2011). Mit dem KSC kam er am Sonntag nicht über ein 0:0 gegen Regensburg hinaus.
3. Liga
In der 3. Liga mischt Aufsteiger SC Verl weiter stark mit – auch wenn das Team vom früheren Preußen-Kapitän Guerino Capretti in Rostock unglücklich und erst in der 94. Minute mit 2:3 verlor. Doch der Aufsteiger von der Poststraße spielt trotzdem eine richtig gute Saison und bleibt in Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen: Platz 5 aktuell. Etwas mehr Laune hatten die Ex-Preußen Julian Riedel und Jan Löhmannsröben, die bei Rostock in der Startelf standen.
Einen fantastischen Einstand feierte der neue Kaiserslauterer Trainer Marco Antwerpen. Mit dem FCK gewann er direkt zum Start mit 2:0 in Mannheim und verschaffte sich im Abstiegskampf sofort Luft.
Auch für Jeron Al-Hazaimeh gab es Grund zur Freude. Er spielt jetzt beim SV Meppen und gewann dort mit 3:2 gegen Unterhaching. Was wiederum Moritz Heinrich wenig erfreut haben dürfte, der auf der Seite der Spielvereinigung in der Startelf stand. Heinrich war 2019 aus Münster nach München zurückgekehrt, machte in dieser Saison 21 Spiele (2 Tore). In der vergangenen Saison absolvierte er 33 Partien und erzielte 7 Tore. In Münster hatte er einen schweren Stand – für den SCP kam er in seiner zweiten Spielzeit nur auf 18 Ligaspiele und eine Torvorlage.
Lucas Cueto und René Klingenburg erlebten mit Viktoria Köln einen richtig bitteren Tag. Bis zur 93. Minute führte das Team von Olaf Janßen (Pavel Dotchev war ja gerade entlassen worden) mit 1:0 beim Aufstiegsaspiranten – doch dann rückte Ingolstadts Torwart Fabijan Buntic bei einer Ecke mit nach vorn – und traf volley zum Ausgleich. Noch in den Jubel hinein erzielte Ingolstadt nach 94 Minuten sogar den Siegtreffer. Der Knock-Out in letzter Sekunde… Cueto kommt in der laufenden Saison auf 19 Einsätze und schon 7 Tore, Klingenburg kam bisher nur auf 11 Einsätze. Stammspieler ist „Klinge“ in Köln nicht. Dreimal stand er erst gar nicht im Kader, weitere fünf Spiele verfolgte er nur von der Bank aus.
Fabian Menig spielt mittlerweile beim Halleschen FC und holte am Wochenende ein 2:2 in Zwickau. Dabei gehörte er zur Startelf (machte bisher aber auch nur 5 Spiele für Halle). Für Münster absolvierte er 74 Partien – für keinen Klub spielte er häufiger. Wegen eines hartnäckigen Muskelfaserrisses fehlte er in Halle 13 Spiele (!) lang, erst im Januar stand er erstmals überhaupt auf dem Platz. Zuletzt stiegen seine Spielanteile, die Partie gegen Zwickau war seine zweite Partie über 90 Minuten.
Heinz Mörschel war dagegen für Dynamo Dresden der Matchwinner! Im Winter erst war er vom Chaos-Klub Uerdingen nach Dresden geflüchtet. Für Dynamo erzielte er das 1:0-Siegtor in Magdeburg. Im dritten Einsatz für Dresden war es sein erstes Tor.
Cyrill Akono, der sich von seinem Wechsel nach Mainz sicher etwas mehr versprochen hatte, spielt mittlerweile leihweise beim Drittligisten VfB Lübeck. Dank einer Spielabsage hatte er frei am Wochenende. Für Lübeck machte der Münsteraner im Januar aber schon zwei Spiele (eine Torvorlage).
Regionalliga West
Justin Steinkötter hat mal wieder getroffen. Der Ex-Preuße, der die U19 des SCP 2018 Richtung Mönchengladbach U23 verließ, erzielte die Führung für Gladbach in Straelen. Im 72. Einsatz für Gladbach war es sein 22. Tor.
Drei Ex-Preußen spielen derzeit bei RW Ahlen: Romario Wiesweg (einst U19) und Bennet Eickhoff (bis 2017 beim SCP) standen beim 1:1 in Lotte in der Ahlener Startelf. Eingewechselt wurde später auch Luca Steinfeldt, der die U23 des SCP 2018 Richtung Haltern verließ und seit 2019 in Ahlen spielt. In der laufenden Saison kommt er auf 19 Einsätze und 3 Tore. In der 3. Liga kam er beim SCP 2017 nur zu zwei Kurzeinsätzen.
Der frühere U19-Trainer Nils Drube ist seit Sommer Trainer des SV Rödinghausen. Am Wochenende gewann er 2:1 gegen Bonn. Der personell durch einen Aderlass gebeutelte Ex-Meister der Regionalliga hat sich nach etwas mühevoller Anlaufphase ins gehobene Mittelfeld vorgearbeitet. Mit 38 Punkten liegt das Team nur fünf hinter dem SCP.
Dennis Grote hatte ja ausnahmsweise spielfrei – die Partie seines Klubs RW Essen wurde ja nach dem Pokalspiel abgesagt. Natürlich wegen des ramponierten Rasens, versteht sich. Dass Grote mit Essen drauf an dran ist, die 3. Liga zu erreichen, liegt ja auf der Hand.
Regionalliga Südwest
Im Südwesten kam Amaury Bischoff mit seinem Bahlinger SC schwer unter die Räder. Gegen die Kickers Offenbach unterlag der frühere Preuße mit 1:6. Auf der anderen Seite freute sich Offenbachs neuer Trainer Sreto Rstic (2016/2017 Co-Trainer in Münster unter Horst Steffen) über den klaren Erfolg. Im Team der Offenbacher spielt übrigens auch Charles Elie Laprevotte (2015/2016 mit 29 Spielen für Münster).
Spannend ist die Entwicklung von Tobias Rühle: In Münster war der quirlige Offensivspieler einer der Lieblinge der Fans – Einsatz unbestritten, Torquote eher ausbaufähig. In 109 Spielen für den SC Preußen (damit ist der SCP für Rühle der Klub, für den er am häufigsten gespielt hat) erzielte der heute 30-Jährige insgesamt 5 Tore. Seit Anfang 2020 spielt er beim SSV Ulm – und dort erzielte er in 22 Spielen 8 Tore! Zuletzt am Wochenende beim 2:0-Sieg gegen Horst Steffens SV Elversberg steuerte er das Tor zum 2:0 bei. Sein Mannschaftskamerad in Ulm ist noch immer Lennart Stoll, der seit nunmehr 2015 beim SSV spielt (und auch am Samstag in der Startelf stand). Den SCP hatte er aus Studiengründen verlassen. In Elversberg (und auch bei diesem 0:2 gegen Ulm) spielt auch Sinan Tekerci (2016/2017 mit 31 Spielen für Münster / 4 Tore). Bei Spiel gegen Ulm fehlte beim SV Elversberg allerdings Luca Schnellbacher, der nicht im Kader stand. Für die SVE absolvierte er in dieser Saison 15 Spiele und erzielte 6 Tore.
Übrigens war diese Partie auch das Spitzenspiel der Regionalliga Südwest: Der SSV Ulm ist Tabellenführer, Elversberg liegt nun drei Punkte dahinter.
Mit dem FC Homburg kam Philipp Hoffmann nicht über ein 1:1 gegen den FC Gießen hinaus. Nach seinem eher trostlosen Abschied nach sechs Jahren in Münster schloss sich Hoffmann dem Südwest-Regionalligisten an. In der laufenden Saison erzielte Hoffmann bereits 6 Tore in 19 Spielen – eine deutlich bessere Quote als beim SCP in der 3. Liga.
aus all diesen Spielern würde ich uns gern ein Aufstiegsteam basteln – ach was rede ich – ein Durchmarsch-Team !!
Ich denke noch an Pellegrino Matarazzo, der immerhin als Cheftrainer beim VfB Stuttgart in der Bundesliga arbeitet.