Ramponiert und angeschlagen, aber erfolgreich: Preußen Münster siegt in Wiedenbrück
31. Juli 2022Es war genau das – pardon – Kackspiel, das man erwarten durfte. Aber diesmal nahm der SC Preußen Münster die Hürde in Wiedenbrück und grüßt nach dem 1:0-Auswärtssieg im Jahnstadion als Tabellenführer der Regionalliga West.
Was für Bilder nach Abpfiff! Wiedenbrücker wie Preußen sanken zu Boden, es war kurzzeitig kaum auszumachen, wer nun Sieger und wer Verlierer war. Es war anstrengend, es war fordernd, es forderte Verletzte, aber diesmal machte der SCP in Wiedenbrück endlich den Deckel drauf. Diesmal gewann der SCP, jetzt ist dieser besonders unangenehme Gegner erledigt.
Trainer Sascha Hildmann setzte auf die gleiche Elf, die zuletzt Wattenscheid mit 4:1 geschlagen hatte. Allerdings brauchte die vor gerade einmal 1.581 Zuschauer (Wiedenbrücks „Ticketverkaufsverhinderung“ hatte offenbar Erfolg) sicher 10, 15 Minuten, um auch mal im Spiel anzukommen. Der SC Wiedenbrück setzte die ersten Nadelstiche, nervte die Preußen direkt von Beginn an – da war schon der Plan zu erkennen, die Preußen erneut stolpern zu lassen.
Doch nachdem sich der SCW ein bisschen ausgetobt hatte (ohne offensiv irgendwie gefährlich zu werden), übernahm der SCP dann zügig die Spielkontrolle. Shaibou Oubeyapwas Schuss nach 12 Minuten war der erste Torschuss und damit auch eine Art Weckruf. Jetzt arbeitete der SCP nach vorn. Und belohnte sich nach 23 Minuten mit einer schönen Kombination mit der Führung durch Yassine Bouchama. Schade, dass der Torschütze mit einer Hüftprellung (er hatte das Knie eines Gegenspielers abbekommen…) nach 36 Minuten früh raus musste. Für ihn kam Darius Ghindovean ins Spiel.
Der SCP arbeitete in der Folge daran, die Führung auszubauen. Viele richtig gute Chancen ergaben sich dabei nicht, aber die wenigen waren eigentlich ordentlich. Oubeyapwa hätte nach 39 Minuten und guter Vorlage von Alexander Langlitz gut das 2:0 machen können. Und nur Minuten später setzte Marc Lorenz Henok Teklab ab – doch auch der traf nicht. Teklab hatte wie auch Andrew Wooten einen eher schweren Stand gegen kompakte Gegner, die kaum Raum ließen für gute Ballstaffetten.
Von Wiedenbrück war allerdings offensiv fast gar nichts zu sehen. Benedikt Zahn hatte eine gute Szene, aber sein Schuss kurz vor der Pause war wirklich nichts Aufregendes. Also ging es mit der Führung für den SCP in die Pause.
Nach dem Wechsel war der SC Wiedenbrück für einen Augenblick wacher – und einmal musste Max Schulze Niehues wirklich alles aufbieten, um den Ausgleich zu verhindern. Ein schwieriges Spiel für den Preußen-Keeper, der wenig zu tun hatte, aber dann binnen Sekunden seine Bestleistung abrufen musste.
Die Gastgeber versuchten natürlich, den Ausgleich zu erzielen. Münster verteidigte mit den notwendigen Qualitäten alles weg – und trotzdem blieb die Spannung erhalten, weil sich eben für den SCW hier und da Ansätze ergaben, die nur nicht gut ausgespielt wurden.
Viele Fouls, viele Standards prägten nun das Spiel. Und aus Preußensicht war ärgerlich, dass Nicolai Remberg ohne gegnerische Einwirkung unglücklich auftrat und sich dabei im Knöchelbereich verletzte. Er musste raus – am Montag wird es eine Diagnose geben. Für ihn kam Gerrit Wegkamp, der sich sofort ins Spiel einfügte. Wie zuvor auch Dennis Grote, der für Oubeyapwa ins Spiel kam und nahtlos seine Qualitäten beisteuerte. Die starke Bank der Preußen kann ein erheblicher Pluspunkt in dieser Saison sein – auch wenn das dann und wann persönliche Enttäuschungen mit sich bringt. So wie für Thorben Deters, der am Sonntag zum „Härtefall“ wurde und gar nicht im Kader stand.
Am Ende und nach 4 Minuten Nachspielzeit war der Sieg aber eingetütet. Der SCP ist Tabellenführer und hat die ersten beiden Schritte erfolgreich getan.
Spiele am 2. Spieltag | ||
1. FC Bocholt | 1:2 (0:0) | Fortuna Düsseldorf II |
RW Ahlen | 1:1 (0:1) | Fortuna Köln |
1. FC Köln II | 1:3 (1:1) | FC Schalke 04 II |
Borussia Mönchengladbach II | 3:3 (2:3) | RW Oberhausen |
Alemannia Aachen | 2:2 (1:1) | 1. FC Düren |
SC Wiedenbrück | 0:1 (0:1) | SC Preußen Münster |
SG Wattenscheid 09 | 1:4 (1:4) | Wuppertaler SV |
SV Straelen | 10.08, 19.30 | 1. FC Kaan-Marienborn |
SV Lippstadt 08 | 10.08, 19.30 | SV Rödinghausen |
2. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 2 | 5:1 | 4 | 6 |
2 | FC Schalke 04 II | 2 | 4:1 | 3 | 6 |
3 | 1. FC Düren | 2 | 5:3 | 2 | 4 |
4 | RW Oberhausen | 2 | 5:4 | 1 | 4 |
5 | RW Ahlen | 2 | 3:2 | 1 | 4 |
6 | SV Rödinghausen | 1 | 5:0 | 5 | 3 |
7 | Wuppertaler SV | 2 | 5:3 | 2 | 3 |
8 | 1. FC Kaan-Marienborn | 1 | 2:1 | 1 | 3 |
9 | SV Lippstadt 08 | 1 | 1:0 | 1 | 3 |
10 | Fortuna Düsseldorf II | 2 | 3:3 | 0 | 3 |
11 | SC Wiedenbrück | 2 | 2:2 | 0 | 3 |
12 | Borussia Mönchengladbach II | 2 | 4:5 | -1 | 1 |
13 | Alemannia Aachen | 2 | 3:4 | -1 | 1 |
14 | Fortuna Köln | 2 | 1:2 | -1 | 1 |
15 | SV Straelen | 1 | 0:1 | -1 | 0 |
16 | 1. FC Bocholt | 2 | 2:5 | -3 | 0 |
17 | SG Wattenscheid 09 | 2 | 2:8 | -6 | 0 |
18 | 1. FC Köln II | 2 | 1:8 | -7 | 0 |