Preußen Münster schenkt Schalke den Auswärtssieg

Wäre Fußball gerecht, hätte es am Samstagabend nur einen Sieger gegeben. Preußen Münster. Über weite Phasen hielten die Adler den Krisen-Klub in Schach, ließen praktisch keine Chancen zu – und trafen selbst zweimal. Einmal griff der VAR ein, einmal zählte das Tor. Und dann schenkte der SCP den Gästen zwei völlig birnige Tore. Und bekam einmal mehr eine Lektion kostenlos: Fehler wie die darf man sich in der 2. Bundesliga nicht erlauben.

Jetzt steht der SCP wieder auf Platz 15, punktgleich mit Darmstadt, aber nur noch einen Hauch weg von den direkten Abstiegsplätzen. Wäre alles wie geplant verlauft, würden die Preußen nun auf Rang 11 stehen. Aber Fußball ist ein Fehlerspiel – und davon machte der SCP einfach zu viele.

Bitter war am Ende einfach, dass der Plan der Preußen eigentlich gut aufgegangen war. Sollte Schalke doch machen, was es wollte. Im Mittelfeld wollte sich der SCP die Bälle holen, schnell umschalten und so Abschlüsse generieren. Und das klappte auch. Schalke verkrampft, Münster engagiert und mit Schwung.

Schon in der Anfangsphase bekam der SCP immer wieder Szenen, mal über Mees, mal über Makridis. Und das, was von Schalke kam, fischte der SCP eigentlich gut weg. Nein, spielerisch Extraklasse war das nicht, aber leidenschaftlich und kämpferisch.

Nach einer guten halben Stunde jubelte der SCP dann endlich. Grodowski traf flach ins lange Eck – doch zunächst ging die Abseitsfahne hoch. Der VAR griff ein, denn der Ball kam möglicherweise vom Schalker Schallenberg. Am Ende zählte der Treffer nicht, vielleicht, weil Schallenberg zwar dran war, aber nicht kontrolliert. Wie auch immer – Grodowskis Adler musste wieder landen, es blieb beim 0:0. Auch bis zur Pause.

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Die Preußen knüpften an, wo sie aufgehört hatten. Schon nach 47 Minuten lag das 1:0 in der Luft, aber Makridis bekam am Ende den Kopfball nicht gut genug unter Kontrolle. Schalkes Keeper Heekeren musste auch in der Folge eingreifen, rettete gerade noch so gegen den heranstürmenden Grodowski.

Aber dann, nach 53 Minuten, stand das Stadion Kopf. Schalkes Abwehr kurzzeitig derangiert, der Ball fiel am Ende Makridis vor die Füße und der traf dann satt zum 1:0. Endlich! Und das ging auch in Ordnung so.

Die Preußen jetzt mit richtig Lust und auch mit weiteren Chancen. Mees zögerte etwas zu lang (60.), Grodowski verpasste eine Makridis-Hereingabe (63.). Da war Stimmung drin.

Eine ganze Fehlerkette brachte dann den völlig überraschenden Ausgleich. Dreimal in Folge spielte der SCP schlampig, brachte den Ball einfach nicht vom eigenen Strafraum weg – am Ende musste Schenk einen Torschuss abklatschen lassen und Sylla staubte zum 1:1 ab (67.). Ein Gegentor der Marke „selbst ins Tor gelegt“. Der Gegentreffer zeigte seltsamerweise Wirkung beim SCP. Für ein paar Minuten verloren die Preußen den Faden – und Schalke nutzte diese Zeit für das 2:1. Und auch das fiel eigentlich so dumm, wie es nur fallen konnte. Frenkert und Schenk waren sich uneins, irgendwie ging Sylla dazwischen und der Ball senkte sich ins Tor. Das 2:1 für Schalke hinterließ konsternierte Mienen im Stadion.

Sascha Hildmann versuchte zu retten, was zu retten war. Brachte Marc Lorenz für die Hereingaben. Und Schalke flogen nun die Bälle um die Ohren – aber leider nicht mehr genau genug. Ein paar Halbchancen gab es noch für den SCP, die beste hatte vielleicht Jano ter Horst, doch Heekeren rettete. So richtig entscheidend setzte sich der SCP nicht mehr durch und Schalke rettete sich durch die lange Nachspielzeit. Dann war Schluss. Münster war dran, aber produzierte in zwei Szenen zu viele Fehler. Das genügte Schalke. Fußball ist nicht gerecht.