Preußen Münster kriegt den Ball nicht weg – und kassiert spätes 1:1
19. Oktober 2019Der SC Preußen Münster hat den Heimsieg gegen die SG Sonnenhof Großaspach verspielt und muss sich am Ende mit einem 1:1 zufriedengeben. Das hilft den Gästen natürlich mehr als den Preußen, die weiter tief im Tabellenkeller stecken.
Preußen-Trainer Sven Hübscher hatte im Vergleich zum 2:2 in Unterhaching einmal gewechselt. Statt Maurice Litka startete wieder Heinz Mörschel als zweite Spitze. Kurzfristig war krankheitsbedingt auch Luca Schnellbacher ausgefallen.
Auf dem Platz setzte Großaspach den ersten Akzent. Nach kaum vier Minuten bekam Sebastian Bösel eine gute Chance zur Führung, aber Max Schulze Niehues parierte aufmerksam. Die Gäste versteckten sich aber auch gar nicht.
Es entwickelte sich kein schönes Spiel, aber die Preußen erledigten ihre Aufgaben eigentlich sinnvoll. Sie ließen insgesamt wenig Gästechancen zu, setzten gelegentlich die Stiche nach vorn und bearbeiteten die SG. Über die Flügel lieferte das Team immer mal wieder brauchbare Bälle: Nach sechs, sieben Minute klärte Großaspach beispielsweise eine scharfe Hereingabe von Niklas Heidemann gerade noch so – fast ein Eigentor. Dann bekam Fridolin Wagner den Ball von Heinz Mörschel aufgelegt – aber sein Schuss wurde gerade noch abgeblockt. Es war so ein bisschen das Spiel der „Fast-Szenen“.
Wie auch nach einer Viertelstunde bei Özcans Auftritt. Er hatte ein Zuspiel aus dem Mittelfeld prima geahnt, war frei durch, aber Großaspach klärte auch diese Szene so eben noch.
Eine Minute später dann Jubel von 5.100 Zuschauern (abzüglich zwei Dutzend SG-Fans…). Özcan war links durch und legte den Ball prima zurück zur Strafraumgrenze. Dort stand Wagner richtig, nahm Maß und traf satt zum 1:0. Endlich mal wieder eine Führung!
Großaspach brauchte etwas, um das zu verarbeiten, kam aber nach 22 Minuten wieder zu einer kleinen Szene. Der Schuss von Nicolas Jüllich geriet aber ziemlich kraft- und harmlos.
Die beste Chance zum Ausgleich gab es für Großaspach aber nach einer halben Stunde. Diesmal war es Timo Röttger, der aus spitzem Winkel an Schulze Niehues scheiterte.
Als seien sie gerade selbst wieder erwacht, skandierten die mitgereisten SGA-Fans da „Aufwachen!“ Für sie war es insgesamt zu wenig, was ihr Team im Abstiegskampf ablieferte. Zumal, als Rufat Dadashov nach 44 Minuten fast die Chance auf das 2:0 hatte. Er war schon durch, aber fand dann keinen Abnehmer, zögerte, wartete – und Großaspach klärte dann noch.
Für den SCP reichte es aber doch und mit der Führung im Rücken ging es in die Pause.
Gut angefangen, dann…
Aus der Pause kam der SCP mit dem Willen, die Sache klarzumachen. Nur wenige Minuten waren gespielt, da scheiterte erst Özcan frei an Torwart Maximilian Reule, eine Minute später blieb der Gästetorwart Sieger gegen Schauerte scharfen Schuss.
Das waren die vorerst letzten Szenen, die der SCP bekam. Stattdessen wurde Großaspach stärker. Natürlich wollten die Gäste hier den Punkt mitnehmen.
Das eng umkämpfte Spiel wurde nach einer Stunde kurz hitzig, weil Özcan an der Seitenlinie gefoult wurde. Das führte sofort zur Rudelbildung, an deren Ende drei Spieler und der Preußen-Trainer verwarnt wurden.
Auf dem Platz bekam eigentlich nur noch Großaspach gute Offensivszenen. Und was für eine Chance war das nach 66 Minuten! Einen Kopfball von Kai Gehring lenkte Schulze Niehues gerade noch so an den Pfosten. Durchatmen.
Auch nach 72 Minuten, als Dennis Slamar mit einem Freistoß an der Preußen-Mauer scheiterte. Aber irgendwie waren die Gäste dem Ausgleich jetzt näher als die Hausherren dem 2:0.
Die Preußen brachten Joel Grodowski für den eher unauffälligen Mörschel, dann setzte Nicolas Jüllich einen Kopfball knapp neben das Preußentor. Aus Sicht der Preußen schien sich aber alles zu fügen, als die SGA sich selbst dezimierte. Für das zweite Geb-Foul sah Sebastian Bösel nach 76 Minuten die Gelb-Rote Karte. Das sollte doch reichen, oder?
Großaspach warf alles rein. Münster bekam den Ball nicht mehr geklärt. Und das rächte sich nach 87 Minuten mit dem denkbar dümmsten Gegentor. Schulze Niehues‘ Faustabwehr geriet kurz, Großaspach blieb am Ball. Dann flog eben jeder drei-, viermal kreuz und quer durch den Strafraum. Niemand drosch ihn einfach raus, so bekam Imbongo Boele die Chance – und drückte den Ball zum 1:1 ins Netz. Entsetzen beim SCP.
Sieben Minuten obendrauf
Der Schiri setzte wegen der Rudelbildung und mancher Unterbrechungen sieben Minuten Nachspielzeit an. Das brachte den SCP noch einmal ins Spiel.
Münsters beste Chance vergab Dadashov eine Minute vor Ende. Sein Kopfball landete knapp neben dem Pfosten.
Das war es, Münster bleibt seit dem 3. August 2019 sieglos. Acht Ligaspiele, dazu die Niederlage in Rödinghausen. Eine böse Bilanz und am kommenden Wochenende geht es nach Ingolstadt.
Danke Stadt Münster, der Verein ist mausetot!