Preußen Münster gegen SV Straelen: Konzentriert bleiben

Preußen Münster gegen SV Straelen: Konzentriert bleiben

17. Februar 2023 1 Von Carsten Schulte

Es wirkt dieser Tage, als habe die Liga vor dem SC Preußen Münster kapituliert. Nach Wuppertals Unentschieden in Ahlen sind es 8 Punkte Vorsprung mit einem Spiel in der Hinterhand. „Wohl kaum mehr zu entreißen“ sei dem SC Preußen der Aufstieg, schreibt der „Kicker“ am Freitag. Davon darf sich der SCP nicht ablenken lassen. Schon gar nicht gegen den SV Straelen.

Offenbar gilt es in der Liga bereits als ausgemachte Sache, dass am Ende der Saison nur Münster aufsteigen werde. Auch die „Rheinische Post“ merkt mit Blick auf den Vorsprung an: „So etwas nennt man uneinholbar.“ Und: „Alles andere als ein souveräner Sieg der Adlerträger ist somit am Samstag nicht zu erwarten.“ Im „Reviersport“ heißt es: „Man muss kein Prophet sein um zu prognostizieren, dass Münster aufsteigen wird, wenn sie nicht auf einmal das Fußballspielen verlernen.“

Da werden Messlatten hoch gelegt. Künstlich Probleme herbeireden ist natürlich nicht angesagt. Doch wenn in Spielen der Kontrast so deutlich ausfällt, wäre es keine Überraschung, wenn sich auf dem Platz ein ganz eigenes, viel zäheres Spiel entwickelt.

Der SC Preußen rechnet am Samstag mit 7.000 bis 7.500 Zuschauern. Im Vorverkauf waren am Freitagmittag rund 5.600 Karten abgesetzt, angesichts von Karneval, Gegner und den Wetteraussichten ein respektabler Wert.

Der Tabellenführer gegen den hoffnungslos abgeschlagenen Tabellenletzten. 41 Punkte trennen Münster und Straelen. Gerade zitierte der „Reviersport“ den Straelener Klubboss Hermann Tecklenburg: Unter seinem Vorsitz werde es keine Regionalliga mehr geben. Wie zuvor schon die Sportfreunde Siegen will sich Straelen künftig (oder zumindest vorerst) auf reinen Amateurfußball konzentrieren und als stabiler Oberligist arbeiten. Da treffen am Samstag (bei mutmaßlich scheußlichem Wetter) durchaus zwei Welten aufeinander.

Preußen-Trainer Sascha Hildmann mühte sich zuletzt nach Kräften, die äußeren Einflüsse zumindest zu moderieren. Immer wieder verwies er zuletzt auf das anstrengende Hinspiel in Straelen (bzw. Homberg, wohin der SVS gegen Münster ausweichen musste). Und bekräftigte sein Mantra, von Spiel zu Spiel zu schauen. Trotzdem ist eine Ambivalenz nicht wegzureden. Die Siege gegen starke Verfolger sprechen eine deutliche Sprache. Gegen Straelen gewann der SCP seit dem Abstieg 2020 zudem alle fünf bisherigen Partien, die jüngsten drei ohne Gegentor. Und das noch zu Zeiten, in denen es für Straelen um wichtige Punkte ging. Es wäre zumindest überraschend, sollte ausgerechnet Straelen ein Stolperstein werden. Aber: Das dachte Wuppertal über Ahlen vielleicht auch?

Das Luxusproblem zu großer Begeisterung von außen wird der SCP allerdings auch gerne ertragen. Warum sich auch dagegen wehren, wenn die Stimmung gut ist?

Personalfragen

Marc Lorenz ist nach seiner 5. Gelbe Karten gesperrt. Nicht gesperrt ist trotz anderslautender Meldungen Dennis Grote, der in Gladbach erst seine 4. Gelbe Karte sah. Die zuletzt angeschlagenen oder erkrankten Spieler wie Deniz Bindemann, Henok Teklab oder Nicolai Remberg sind in jedem Fall dabei. Da wird sogar der Kapitän zu ersetzen sein.