Nur 3:3 gegen Kaan-Marienborn: Preußen Münster verschenkt in Siegen das sichere Aufstiegsspiel

Aus eigener Kraft kann der SC Preußen Münster wahrscheinlich gegen Düsseldorf nicht aufsteigen. Im Nachholspiel in Siegen gegen Kaan-Marienborn traf der SCP zwar dreimal, leistete sich aber eine haarsträubenden Defensiv-Auftritt. Das 3:3 stoppt die Preußen nicht, aber ist maximal ärgerlich.

Die zwei Szenarien: Der Westdeutsche Fußball-Verband entscheidet noch vor dem Samstags-Spiel über den Düren-Einspruch. Das dürfte in die Kategorie Fantastik gehören, das wird nicht passieren.

Das andere Szenario: Der SC Preußen gewinnt am Samstag gegen Düsseldorf II und Borussia Mönchengladbach gewinnt nicht gegen Köln II. Angesichts der aktuellen Formkurve der Borussia erscheint das nicht realistisch.

Die wahrscheinliche Folge: Der SC Preußen hat sich um das Aufstiegsspiel gegen Fortuna gebracht und kann es aus eigener Kraft nicht schaffen. Und im schlimmsten Fall entscheidet der Verband dann in der kommenden Woche über den Düren-Einspruch und damit würden die Preußen „auf dem Sofa“ aufsteigen. Dann würde richtig sichtbar, welche Wirkung die absolut lächerliche Posse von Verband und Düren auf den SCP hätten.

Alles in allem: Der Abend in Siegen war ausschließlich bescheiden und dürfte sich jetzt für alle wie eine Niederlage anfühlen, auch wenn das alles nichts am de facto sicheren Aufstieg der Preußen ändern wird. Dass die souveräne Saison der Preußen zum Ende hin eine solche zähe Partie wird, war allerdings auch nicht absehbar. Schade drum.

Zum Spiel in Siegen ist nicht viel zu sagen: Ein Lorenz-Stolpler im eigenen Strafraum bescherte Kaan-Marienborn nach 5 Minuten einen Elfmeter und damit die Führung. Es war der erste Vorstoß der Gastgeber in Richtung Preußentor überhaupt. Münster beherrschte das Spiel nach Belieben, war in allen Belangen besser und erlaubt Kaan-Marienborn gar keine Chancen.

Viele eigene erspielte sich der SCP allerdings auch nicht. Aber dann drehten die Preußen das Spiel binnen Minuten. Erst traf Alexander Hahn per Kopf zum Ausgleich (45.), dann legte Gerrit Wegkamp aus Kurzdistanz das 2:1 nach (38.). Endlich sah alles korrekt aus.

Es sah aber nur so aus.

Kurz vor der Pause traf Zimpel aus der Distanz zum 2:2. Es war wirklich die zweite Chance des Spiels für die Gastgeber, die offensiv überhaupt nicht stattfanden. Aber es war auch wieder ein Treffer, der für Fragezeichen sorgte, denn Kaan-Marienborn hatte da viel zu viel Platz. Und mit dem 2:2 ging es in die Pause.

30. Spieltag
	Mannschaft	Sp.	Tore	Diff.	Punkte
1	SC Preußen Münster	29	78:32	46	70
2	Borussia Mönchengladbach II	30	63:37	26	61
3	Wuppertaler SV	30	63:39	24	54
4	SV Rödinghausen	30	50:29	21	51
5	Alemannia Aachen	30	42:36	6	49
6	Fortuna Köln	30	39:33	6	48
7	FC Schalke 04 II	30	56:40	16	45
8	1. FC Kaan-Marienborn	30	45:46	-1	45
9	RW Oberhausen	30	50:44	6	44
10	SV Lippstadt 08	30	45:49	-4	42
11	1. FC Düren	29	37:48	-11	39
12	Fortuna Düsseldorf II	30	43:52	-9	36
13	SC Wiedenbrück	30	37:39	-2	34
14	1. FC Bocholt	30	41:59	-18	32
15	1. FC Köln II	30	37:57	-20	31
16	RW Ahlen	30	49:64	-15	29
17	SG Wattenscheid 09	30	38:81	-43	24
18	SV Straelen	30	27:55	-28	14

Der 1. FC Kaan-Marienborn ist das einzige Team der Regionalliga West, gegen das der SCP weder im Hin- noch im Rückspiel gewinnen konnte. Auch eine Besonderheit dieser Saison.

Sascha Hildmann brachte nach dem Wechsel Henok Teklab ins Spiel und auf dem Platz knüpfte der SCP wieder an die (Offensiv-)Leistung an. Foul an Remberg, Andrew Wooten traf per Elfmeter zum 3:2 (48.). Das war ein Willensakt, einfach herausgearbeitet. Und das sollte doch reichen?

Aber es reichte nicht. Der eingewechselte Enzo Wirtz traf aus heiterem Himmel mit der dritten Chance zum 3:3 – was wiederum nicht überrascht, denn Wirtz spielte früher sowohl für Rödinghausen wie für Essen. Natürlich war es Wirtz.

Münster erspielte sich noch einige Chancen, hatte mehrfach den Siegtreffer auf dem Fuß, aber Bindemann, Wegkamp, Teklab… alle scheiterten. Drei Tore auswärts, kein Sieg. Dafür das Aufstiegsspiel aus der eigenen Hand gegeben. Ein völlig enttäuschender Abend aus Preußensicht.

Aber klar ist auch: Der SC Preußen Münster wird in die 3. Liga aufsteigen. Daran gibt es keinen Zweifel.