Nun offiziell: Preußen Münster steht in der 2. Runde und spielt weiter im DFB-Pokal

Nun offiziell: Preußen Münster steht in der 2. Runde und spielt weiter im DFB-Pokal

16. August 2021 1 Von Carsten Schulte

Die Verhandlung vor dem Sportgericht nahm deutlich mehr Zeit in Anspruch als erwartet, erst am frühen Abend wurde die Entscheidung bekannt: Der SC Preußen Münster steht in der 2. Runde des DFB-Pokals, Wolfsburgs Wechselfehler war nach Auffassung des Sportgerichts entscheidend.

Das Spiel wird nun mit 2:0 für Münster gewertet, wie der SC Preußen mitteilte.

In der Verhandlung in Frankfurt hatte Wolfsburg seine Haltung bekräftigt, vom 4. Offiziellen falsch „beraten“ worden zu sein. Tobias Fritsch habe, so glaubt es der VfL, auf Nachfrage den 6. Wechsel der Wolfsburger erlaubt und damit trage er bzw. das Schirigespann eine Mitverantwortung. Fritsch selbst hatte offenbar erklärt, nur nach dem zulässigen Wechselslot gefragt worden zu sein, nicht jedoch nach der Zahl der Auswechselungen.

Gleichwohl stellte der als Sachverständige gehörte Ex-Schiri Lutz Wagner klar, dass es auch zum „Job des 4. Offiziellen“ gehöre, Wechselfehler zu erkennen. Fritsch habe hier eingeräumt, diesen Wolfsburger Fehler erst zur Halbzeit der Verlängerung erkannt zu haben. So schrieb es Sky-Reporter Alexander Bonengel auf Twitter. Und diese Einschätzung war auch Kernaussage der Wolfsburger Haltung.

Schiri oder Wolfsburg? Schon wegen dieser wichtigen Frage nach der Haupt-Verantwortung nahm sich das Sportgericht viel mehr Zeit als erwartet.

Am Ende schloss sich das Sportgericht den Wolfsburger Argumenten nicht an. Alle 64 Teams der 1. Hauptrunde hatten die Auswechsel-Regeln schriftlich erhalten und von diesen 64 Teams hatten 63 diese Regeln auch verstanden und korrekt angewendet. Schon deshalb war Wolfsburgs Einspruch seltsam. Das Sportgericht wertete, dass die Klubs am Ende verantwortlich seien für die Einhaltung der ihnen. bekannten Regeln.

Dass Wolfsburgs Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke am Tag nach dem Spiel den Fehler selbst in einer Stellungnahme zugegeben hatte, machte die Sache dann auch nicht viel besser. Dennoch: Gegen das Urteil kann Wolfsburg binnen 24 Stunden in Berufung gehen.

Die Auslosung der 2. Runde findet am 29. August ab 18.30 Uhr im Rahmen der Sportschau statt.

Begründung

In der Begründung schreibt der DFB in einer Mitteilung: „Für die Ein- und Auswechslungen sind die Vereine selbst verantwortlich. Zu ihren Grundpflichten gehört, sich über die Auswechselmöglichkeiten zu informieren und entsprechend zu handeln. Gegen diese Pflicht hat der VfL Wolfsburg verstoßen und damit leichtfertig und vermeidbar den zentralen Fehler beim unzulässigen sechsten Einwechselvorgang begangen. Auf ein entlastendes Verschulden des Schiedsrichterteams kann sich der Verein nicht berufen. Es kann offenbleiben, ob der 4. Offizielle beim Wechselvorgang die Verantwortlichen des Klubs falsch beraten oder unzutreffende Auskünfte erteilt hatte. Selbst wenn man eine solche falsche Information unterstellt, ist der zentrale Ausgangfehler dem Verein anzulasten, so dass eine etwaige Mitverantwortlichkeit der Schiedsrichter vollständig zurücktritt.“

Ehrenpreis für Sportschau

Eine besondere Erwähnung soll die Sportschau in diesem Zusammenhang erhalten. Über den Twitter-Account ließ der Sende wissen, dass die „Ostwestfalen“ aus Münster nun in der 2. Runde stünden. Der Sender wurde daraufhin ausgewechselt.

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