Lukas Frenkert glücklich: „Unfassbar schön…“
5. Dezember 2022Viel Zeit sich wieder an die Liga, das Stadion, die Atmosphäre zu gewöhnen, hatte Lukas Frenkert nicht. Aber seine Einwechslung nach 91 Minuten war für alle schön. Für das Publikum, vor allem für den Spieler. Und dann trug Frenkert sich auch gleich noch mit Scorerpunkten ein …
„Es war echt ein Scheißjahr“, machte Frenkert nach dem Spiel kein Geheimnis um seine Stimmungslage. Im Winter war er nach seinem kurzen Schalke-Ausflug wieder zurückgekehrt zum SCP. Beim 3:2-Sieg in Lotte im März musste er nach 25 Minuten verletzt raus, die Schulter. Wusste er, dass es so lange dauern würde? Sicher ist: Im Saisonfinale konnte er nicht mehr helfen, musste verletzt zusehen.
„Und dann kam der Knöchelbruch“, so Frenkerts Seufzer. Beim 6:0-Testspielsieg gegen Uerdingen zog sich der damals 21-Jährige nach einem groben Foulspiel an ihm eine Sprunggelenks-Verletzung zu. Eine Operation folgte nur wenige Tage später, dann eine monatelange Pause. Wie gesagt: Ein Scheißjahr.
Seit drei, vier Wochen ist Frenkert wieder im Training. „Das war schon ein gutes Gefühl“, gibt er zu. Beim 0:1 gegen Wuppertal stand er erstmals wieder im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Ein kleines Zeichen immerhin. Vor einer Woche hielt er dann 90 Minuten im Oberliga-Spiel der U23 gegen Sprockhövel durch, das war sicher auch wichtig für die Sicherheit. Und gegen Wiedenbrück am Samstag dann die Rückkehr in die 1. Mannschaft. „Das war einfach unfassbar schön“, freute sich Frenkert. „Die Atmosphäre wieder aufzunehmen nach so langer Zeit, nach so langer Zeit wieder auf dem Feld zu stehen, wenn die Fans einen begeistert aufnehmen. Die Energie nimmst du dann mit, auch wenn es nur zwei Minuten waren.“
Immerhin: Die zwei Minuten genügten Frenkert, um sich sogar in die Scorerliste einzutragen. Er war es, der Shaibou Oubeyapwa auf die Reise schickte zum 2:0 mit dem Schlusspfiff.
Wie anstrengend die vergangenen Monate waren, ist schwer nachzuvollziehen. „Ich habe das gar nicht so im Kopf gehabt, wieder im Kader zu stehen. Ich habe nur versucht, von Tag zu Tag fitter zu werden, Muskulatur und Ausdauer wieder aufzubauen.“ Der emotionale Moment sei gewesen, wieder das Training mit der Mannschaft aufzunehmen. „Ich mache alles mit, macher aber zusätzlich noch Krafttraining.“ Alles, um dahin zu kommen, wo er vorher war. „Es war klar, dass das eine harte Aufbauphase wird. Aber umso schöner, dann da zu sein, wenn ich gebraucht werde.“
Es dürfte keine Rolle spielen, dass Frenkerts Einwechslung eher dazu gedacht war, etwas Zeit von der Uhr zu nehmen, wie man so schön sagt. Vielleicht war es ein klassisches Win-Win, es funktionierte für Frenkert und für die Mannschaft.
Gekribbelt hatte es schon zuvor auf der Bank, wie Frenkert sagt. „Wenn das nicht so wäre, wäre ich falsch am Platz…“ Frenkert verweist auf den „Teamspirit“: Als Mannschaft sei man in dieser Partie noch mehr zusammengerückt, auf der Bank wie auf dem Feld. „Wenn wir so eine Einheit sind, klappt’s.“
Weil das Spiel in Bocholt nun abgesagt ist, hat Frenkert ein paar Wochen Zeit, noch besser in Form zu kommen. „Die 2 Minuten waren aber ein schöner Energieschub, vielleicht gibt das noch mal einen kleinen Anstoß. So oder so: Ich freue mich auf das, was jetzt noch kommt.“