Liveticker zum Nachlesen: Jahreshauptversammlung 2022 des SC Preußen Münster

Liveticker zum Nachlesen: Jahreshauptversammlung 2022 des SC Preußen Münster

14. Januar 2023 0 Von Carsten Schulte

Der SC Preußen Münster hat neuen Aufsichtsrat gewählt – und erhält im Anschluss auch ein neues Präsidium. Was die aktuelle Klubführung zu berichten hatte und wie es um den Verein steht, erfuhren die Mitglieder am Sonntag im Rahmen der Jahreshauptversammlung in Hiltrup.

Themen sind natürlich die Bilanzen von Verein und KGaA sowie das Leitbild, das nach 3 Jahren Arbeit nun den Mitgliedern vorgestellt wird zur Abstimmung.

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Liveticker

15.43 Uhr: Damit ist die Versammlung geschlossen, die JHV 2022 ist beendet.

15.40 Uhr: 14 ungültige Stimmen bei 304 Stimmen … Westermann 260 Ja 10 nein, Becker 200 ja 15 Nein, Pfeifer 211 Ja 29 Nein, Roth 151 Ja 36 Nein, Röttgermann 216 Ja 40 Nein, Tim Schwenke 137 Ja 35 Nein, Lukas 172 Ja 6 nein, von Boeselager 92 ja 46 nein.

Der Aufsichtsrat besteht künftig aus Westermann, Becker, Pfeifer, Roth, Röttgermann, Lukas

15.34 Uhr: Verschiedenes? Es sieht aber nicht so aus, als gäbe es Wortmeldungen. Andererseits wartet die Versammlung auf Wahlleiter Hannes Pfeiffer, der die Ergebnisse der Aufsichtsratswahl bekanntgeben muss – doch die Auswertung läuft noch immer.

15.31 Uhr: Es geht jetzt um die Mitgliedschaft von Kindern – der wird breit angenommen. Vereinfacht gesagt: Die Schwellen sollen niedriger werden.

Noch ein Antrag: Das Präsidium will bekanntlich wachsen – es sollen künftig 7 statt wie bisher 5 ehrenamtliche Präsidiumsmitglieder berufen werden können. Hier ist eine Satzungsänderung notwendig. Auch dieser Antrag wird bei 1 Gegenstimme und 6 Enthaltungen angenommen.

15.28 Uhr: Die Abstimmung über das Leitbild findet nun statt – Fragen aus dem Plenum gab es nicht. Das Leitbild wird bei nur einer Gegenstimme angenommen.

15.23 Uhr: Leitbild! Benny Sicking stellt das Leitbild nun vor, das in 3 Jahren Arbeit entstanden ist. Über 50 Personen aus vielen Interessengruppen haben aktiv mitgearbeitet, von den Klubgremien über Fans, Sponsoren, Verbänden bis zu Jugendteams. Mehr als 500 Stunden netto seien angefallen.

15.03 Uhr: Sonstige Anträge. Zwei liegen vor.

Antrag 1 handelt von Erwin Kostedde, Jan Ammermann beantragt, ob der SCP ihm nicht jährlich 2 Karten zur Verfügung stellen kann, um ihm Besuche im Stadion zu ermöglichen. Bernhard Niewöhner antwortet, dass bereits Kontakt zu Kostedde bestehe, eine Einladung stehe weiter im Raum. In jedem Fall wird der Antrag bei vier Enthaltungen angenommen – der Verein will das nun angehen.

Antrag 2 ist von Hern Andreas Ratering: Er beantragt, dass künftig Bekanntmachungen und Eintragungen (vor allem von Kapitalgebern) den Mitgliedern über die Klubkanäle bekannt gemacht werden – auch rückwirkend die bestehenden Investoren. Es geht also um Transparenz über die wirtschaftliche Entwicklung der KGaA. Ratering sagt: Es sei schwer, für alle nachzuvollziehen, wer nun Geld in den Klub steckt. Das Handelsregister sei nicht für jedermann verständlich. Ratering sieht Verbesserungspotenzial, erkennt aber auch die bestehenden Transparenzansätze des Klubs an. Frank Westermann nimmt Stellung dazu: Transparenz sei durch die Besetzung der Gremien durch gewählte Amtsträger. Das Handelsregister sei zudem öffentlich. Westermann betont, dass die bestehende 50+1-Regel (die den Einfluss einzelner Geldgeber beschränkt) in Münster in besonders enger Regel umgesetzt worden: Die Geschäftsführungs-GmbH befinde sich zu 100% im Eigentum des Klubs, hier könne also kein „Fremdwille“ eingreifen. Der Antrag auf dem Podium zwischen Antragsteller und Westermann diskutiert. Der eine wünscht produktive Transparenz, der andere verweist auf die schon bestehende Transparenz.

Ergebnis der Abstimmung: Der Antrag wird mehrheitlich angenommen, der Klub soll also ab sofort und künftig über jeden Geldgeber informieren.

15.00 Uhr: Martin Witte stellt jetzt noch einmal die Arbeit des Förder-Clubs vor – mit seinen zwei Säulen Beteiligung an der KGaA und Jugendförderung. Er wirbt vor allem um die Mitgliedschaft im Förder-Club (derzeit rund 260 Mitglieder). Dazu mehr:

14.55 Uhr: Es gibt jetzt einen Exkurs zu den sozialen Projekten: Vor allem das Thema Verhinderung von sexualisierter Gewalt, das u.a. von Preußen-Keeper Max Schulze Niehues unterstützt wird, steht hier im Mittelpunkt. Der Stadtsportbund überreicht nun eine Auszeichnung an den SCP für seine Präventionsarbeit. Christoph Strässer nimmt diese Auszeichnung entgegen.

14.40 Uhr: Die Wahl läuft noch immer … lange Schlangen überall. Aber die gute Nachricht: Es steuert auf ein Ende zu.

14.00 Uhr: Die Wahl hat nun begonnen. Damit dürfte in den kommenden 20 bis 30 Minuten wenig Inhaltliches passieren … Kaffeetrinken wäre angesagt. Oder Tee.

13.35 Uhr: Nun kommt es ins Rollen: Die Wahl des Aufsichtsrats. Das wird natürlich etwas Dauer – zunächst stellen sich alle Kandidaten vor. Frauen kommen im SC Preußen Münster weiterhin nicht vor, warum auch immer. Die Mitglieder müssen nun gleich mindestens 3 Stimmen, maximal 6 Stimmen abgeben. Mit Neugier erwarten die Mitglieder natürlich die Vorstellungen der bisher weniger bekannten Kandidaten. Tim Schwencke betont, dass er seit 15 Jahren in Münster wohnt, in den vergangenen Jahren immer wieder im Stadion gewesen sei und sich nun als Fan versteht. Mit seiner kaufmännischen Expertise glaube er dem Verein helfen zu können. Friedrich von Boeselager spricht über seine langjährige Preußen-Leidenschaft und hebt seine Beratungs-Erfahrung vor. Gerade für junge Unternehmen habe er Vertrauen von Investoren gewonnen und mit diesem Wissen wolle er sich für den Aufsichtsrat bewerben. Er sagt: „Wir brauchen drei Dinge: die Fans, das Vertrauen der Sponsoren und das Vertrauen von Investoren. Gerade dieses Vertrauen zu gewinnen, dafür trete ich an, ohne unsere Seele zu verkaufen.“ Er erinnert, dass er 2015 den Preußenschal auf dem Gipfel des Kilimandscharo angebracht hatte … Friedrich Lukas betont, dass es gut sei, dass diesmal mehr Kandidaten als Plätze zur Wahl stünden. Das sei ein Zeichen für das Interesse am Verein. Er wolle als „normaler Fan“ antreten, betont, dass auch ein Fan aus der Mitte des Klubs im Aufsichtsrat sein sinnvoll im Gremium sei. Er stehe für Transparenz, für gemeinsames Handeln auch über die Abteilungsgrenzen hinaus.

13.33 Uhr: Das Präsidium wird ohne Gegenstimme und bei einer Enthaltung entlastet.

13.31 Uhr: Nun Hannes Pfeiffer für den Ehrenrat. Die wichtigste Botschaft: Es gab im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Vorkommnisse. Pfeiffer betont auch, dass die insgesamt 8 Kandidaten für den Aufsichtsrat „geeignet“ seien. Damit ist sein Bericht auch schon wieder beendet.

13.28 Uhr: Bericht des Revisionsausschusses – in der Regel unaufgeregt. Mal schauen … nein, keine Überraschungen. Alles sei korrekt und transparent gelaufen.

13.20 Uhr: Westermann greift der Wahl des Aufsichtsrates vor – und betont die Bedeutung von Kontinuität, gerade mit Blick auf Themen wie das Stadion. Er wirbt nun schon spürbar für das Team, das der Aufsichtsrat sich überlegt hat und stellt die beiden erstmals zur Wahl stehenden Kandidaten Thomas Röttgermann und Tim Schwencke vor. Mit Blick auf die beiden neuen, von Westermann nicht genannten, Kandidaten Lukas und von Boeselager dürfte das spannend sein.

13.13 Uhr: Auch das Thema Stadion reißt Westermann kurz an. „Stichwort Trainingsplätze: Das ist ein Riesenschritt, eine unglaubliche Leistung, was da bisher auf viel weniger Platz geleistet wurde.“ Er verweist auch noch einmal auf die Ratsentscheidung Mitte Dezember. „Wir haben es geschafft, mit Verwaltung und Politik vertrauensvoll und konstruktiv zusammenzuarbeiten.“ Es habe aber zuvor auch einen Dissens zwischen Verwaltung, Politik und Stadion gegeben, so Westermann ehrlich. Ein Hinweis auf das zuvor limitierte Budget, das zwischenzeitlich ein Stocken der Umbaupläne bedeutet hätte. Der Klub habe dann seine Ansprüche deutlich formuliert – also den vollständigen Umbau des Stadions. „Alles andere hätten wir nicht akzeptieren können.“

13.07 Uhr: Westermann spricht kurz über den sportlichen Bereich. „Insgesamt muss ich sagen, die Mannschaft und das Team drumherum: Ihr habt eine tolle Saison 2021/2022 gespielt, darauf können wir stolz sein.“ Und auch der Blick ins erste Halbjahr der Saison sei gut. „Allerdings wäre es für gesünder, nicht jedes Spiel so eng zu gestalten… Wattenscheid war schon extremst anstrengend“, sagt Westermann mit einem Augenzwinkern. Er sagt aber zu Wattenscheid auch: „In Wattenscheid kam die Unterstützung der Fans, auch nach dem 4:4. Da habe ich noch einmal gelernt, dass wir uns alle unterstützen müssen.“ Simon Scherder wird jetzt noch einmal gefeiert für sein Siegtor … Westermann: „Wir erleben eine Mannschaft und ein Team, das geschlossen da steht. Nur so erreichen wir unsere Ziele. Wir haben eine intakte Mannschaft, super Charaktere bei den Jungs, darauf können wir alle stolz sein.“ Er erwarte, dass die Mannschaft weiterhin mit ihrer Präsenz vorangehe. „Aber daran habe ich keine Zweifel.“

12.59 Uhr: Frank Westermann berichtet jetzt für den Aufsichtsrat. Westermann formuliert noch einmal die Veränderungen in den Strukturen, vor allem den Abschied von Bernhard Niewöhner. Man habe anschließend in einer Klausurtagung strukturell gearbeitet und habe dann entschieden, sich breiter aufzustellen. „Das ist für einen Regionalligisten ungewöhnlich, aber mit dem Trio Niemeyer, Dörries und Kittner haben wir uns gut aufgestellt. Das war richtungweisend.“ Er sei sicher, dass der Klub eine gute Zukunft habe mit dem neuen Dreigestirn. Es werde in Zukunft darum gehen, die jeweiligen Aufgabenbereiche klar zu strukturieren.

12.58 Uhr: Es gibt jetzt Möglichkeiten zu Fragen … aber es gibt derzeit keinen Gesprächsbedarf.

12.47 Uhr: Sören Weinfurtner spricht für die Nachwuchsabteilung. Auch er dankt dem scheidenden Präsidenten Strässer. „Auch für die Jugendabteilung warst du immer ein verlässlicher Ansprechpartner mit großer Ruhe, wünsche dir etwas mehr Freizeit und hoffe, dass uns weiter zur Seite stehen wirst.“

Sportlich war es durchaus erfolgreich: Die jüngsten Nachwuchsteams spielten mittlerweile alle auf dem höchstmöglichen Niveau. Das erste halbe Jahr in dieser Saison seit etwas durchwachsen, gerade U17 und U19 müssten sich um den Klassenerhalt bemühen, doch viele andere Mannschaften stünden stark da. „Hervorheben möchte ich die U23, die ebenfalls auf Platz 1 der Oberliga steht. Das kann man gar nicht deutlich genug sagen.“ Das sei einmalig für das Niveau, auf dem sich der SCP bewege. Weinfurtner: „Wir haben uns dem Wettbewerbsgedanken verschrieben, aber wichtig ist für uns auch die individuelle Entwicklung von Spielern. Das wollen wir nicht aus den Augen verlieren, da bewegen wir uns auf dem richtigen Weg.“ Dass viele Spieler aus dem eigenen Nachwuchs auf den Notizzetteln der zahlungskräftigeren Konkurrenz stünden, sei natürlich auch eine Auszeichnung. „Auch wenn es unsere Kaderplanung erschwert.“ Die neue Trainingsanlage sei ein einschneidender Schritt, ein Quantensprung für die Ausbildung junger Spieler. Im Rahmen der Zertifizierung des Nachwuchsleistungszentrums arbeite man gerade an nachhaltigen Strukturen, auch im Bereich der Lernförderung, die bald für den SCP verfügbar sein werde. Man kooperiere mit der Universität, um sportpsychologische Unterstützung anbieten zu können. Auch die Vernetzung mit anderen Klubs in Münster sei wichtig. „Mit weiteren sozialen Projekten wollen wir uns noch breiter aufstellen.“

„Wir wollen auch auf Social Media noch sichtbarer werden, um dort zu zeigen, was wir im Nachwuchsbereich leisten.“

Weinfurtner dankt auch den „vielen Ehrenamtlichen, die wir hier im Verein haben und die oft nicht so wahrgenommen werden.“

12.42 Uhr: Sportgeschäftsführer Peter Niemeyer steht bereit… Er berichtet vom Saisonstart, den Kaderumbauten. „Wir haben uns stabilisiert, haben einen herausragenden Punkteschnitt von 2,32. Ich bin überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen.“ Sein Dank gilt der Jugendabteilung, wo beide Nachwuchsteams U19 und U17 zumindest noch Chancen auf den Klassenerhalt in den beiden Bundesliga haben. Aber auch an die anderen Bereiche der sportlichen Abteilung, vom Greenkeeping bis zum Scouting. „Danke für den offenen Austausch.“

„Vor 6 Monaten waren wohl viele beim Spiel gegen Köln viele im Stadion. Das hat mich damals motiviert, ich hoffe, dass wir im Mai wieder alle im Stadion sind und dann gemeinsam feiern können. Dafür werden wir als Team alles geben.“

„Noch etwas Persönliches: Du warst ab Tag 1 ein genialer Partner an meiner Seite. Du hast mir immer das Vertrauen geschenkt, danke dafür.“

11.25 Uhr: Die wirtschaftliche Lage der KGaA… Geschäftsführer Albrecht Dörries stellt sie vor. Das Eigenkapitel wurde leicht erhöht, zudem wurde durch einen Kredit eine Entlastung im Rahmen der Verbindlichkeiten erzeugt werden. In der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt auch die Belastungen durch die Pandemie in der Saison 2020/2021, was sich in den Umsatzerlösen deutlich zeigt. Dörries erklärt auch, dass die Ausgaben für 1. Mannschaft oder Verwaltung steuerrechtlich neu „sortiert“ wurden, daher weichen die Ausgaben im Vorjahr ab – was also nicht tatsächlichen Ausgabensteigerungen zu schulden sei. Am Ende stehe ein KGaA-Überschuss von 223.252 Euro (Vorjahr 13.291 Euro, dieser Bertrag wurde durch eine doppelte Anrechnung von Zuschüssen nachträglich korrigiert, daher stammt also der Unterschied zu den Zahlen, die auf der letzten JHV vorgestellt wurden).

Bei den Erlösen gab es naturgemäß erhebliche Steigerungen, nachdem viele Corona-Auflagen im Fußball aufgehoben wurden, vor allem Zuschauerausschlüsse. Daher seien auch die Einnahmen im Sponsoring (+ 765.922 Euro) oder Ticketing (+ 2.030.909 Euro) stark gewachsen.

Das Eigenkapital der KGaA ist seit 2018 von 3,85 Mio Euro auf 6,92 Mio Euro gestiegen. Derzeit arbeite man an eine Zwischenabschluss, die Grundlage für das Zulassungsverfahren zur 3. Liga bilden werde („die wir in diesem Jahr hoffentlich nutzen können…“).

JHV 2022: Gewinn und Verlustrechnung, KGaA

12.19 Uhr: Hans-Jürgen Eidecker stellt jetzt die Zahlen vor. Der Verein schloss das Jahr mit einem kleinen Gewinn ab, allerdings hätten sich nicht alle Erwartungen erfüllt. Die meisten Vereins-Erlöse machten natürlich die Mitgliedsbeiträge aus (26.900 Euro), Eidecker verweist aber auch auf eine Spendenaktion, die im Zuge des Abstiegskampfes 2020 stattgefunden hatte (15.300 Euro).

„Die wirtschaftliche Stabilität ist vorhanden, Zahlungsfähigkeit war stets gegeben, der Verein ist gut aufgestellt. Ich danke zum Abschied für das Vertrauen und die gemeinsame Arbeit.“

JHV 2022: Bilanz zum 30.6.2022, Verein
JHV 2022: Gewinn und Verlustrechnung, Verein

12.11 Uhr: Präsidiumsmitglied Bernd Homann spricht nun. Er erinnert an die breit angelegte Imagekampagne. Homann sagt: „Der SCP ist im Stadtbild deutlich sichtbarer geworden.“ Homann verweist auch auf die digitale Reichweite des SCP in sozialen Medien, aber auch Aktionen wie Schulpartnerschaften oder Integrationsprojekte.

12.04 Uhr: Burkhard Brüx (Präsidium) berichtet: Über 2.700 Mitglieder, 266 neue Mitglieder (knapp 50 Austritte) zählt der Verein seit der letzten JHV. Brüx freut sich über relativ hohe Zuschauerzahlen auch in der Regionalliga. Er erinnert an Spiele in den vergangenen Jahren – darunter ein Spiel in den 90er Jahren gegen Wuppertal vor 800 Zuschauern. Die heutigen Zahlen seien keine Selbstverständlichkeit. „Meine Bitte an unsere Fans: Unterstützt uns weiter, aber daran zweifele ich eigentlich auch nicht.“ Brüx erinnert an die großartige und stark besuchte Ausstellung der Ultra-Szene im Stadion.

11.53 Uhr: Strässer sagt aber auch: „Es ist nicht alles gut gelaufen.“ Die Botschaften, die man zum Amtsantritt 2016 ausgegeben habe, waren problematisch. Ein Verweis auf das „bundesligareife Stadion“. Aber die Realität sei anders, auch beim SCP, gibt Strässer zu. Er erinnert an Walther Seinsch, dessen Vision nicht standgehalten habe, aber ein Startschuss gewesen sei. Strässer erinnert an zwei deprimierende Ereignisse: Das eine war das Aus für den Stadionstandort in Senden-Bösensell, das zweite war der Abstieg aus der 3. Liga. „Da haben wir gemeinsam überlegt, ob wir aufhören müssen.“ Doch im Juli 2020 sei man dann eingeladen worden von jungen Trainern und Ehrenamtlichen im Klub – und diese Energie, diese Lust an einem Aufbruch, habe damals alle mitgerissen. „Die ersten drei Jahre als Präsident waren nicht so erfolgreich. Aber die letzten drei Jahre haben richtig Spaß gemacht, weil im Verein etwas wächst, dass sich etwas entwickelt. Wir haben eine Zukunft und daran ziehen alle am gleichen Strang und das war hier nicht immer so.“ Man spüre, welche Kraft sich aus der Tradition entwickele. „Das ist die Erkenntnis, die für mich bleibt. Ich habe es nicht bereut. Ich bin 2016 nach meinem Gespräch mit Frank Westermann nach Hause gegangen, meine Frau hat zu mir gesagt, ich soll es machen. Und so ging es los.“ Strässer betont auch noch einmal, dass die schmerzhafte Entscheidung zur Ausgliederung wichtig gewesen sei – auch wenn die Hoffnungen geweckt habe, die nicht erfüllt worden seien. Sie sei aber wichtig gewesen. In der heutigen Struktur stehen Sponsoren und Investoren zur Seite, die das aus Leidenschaft zum SCP tun, nicht einer Rendite wegen. Strässer verspricht einen transparenten Umgang mit künftigen Investoren.

Er verabschiedet sich: „Wir haben im Verein mit Mitgliedern, aber auch in den Gremien und den Menschen drumherum, eine tolle und vertrauensvolle Zusammenarbeit gehabt. Hut ab an die Geschäftsstelle, die mit Herzblut dabei ist. Ganz herzlichen Dank. Und das gilt auch für die künftige Zusammenarbeit: Ich wünsche mir, dass wir das Teamdenken, das Vertrauen aufrecht erhalten. Dann funktioniert es.“

„Lasst und weitermachen, egal an welcher Stelle. Dann wird es gelingen. Wir alle gemeinsam sind Preußen Münster und machen den Verein stark.“

11.46 Uhr: Berichte, zunächst der Präsident. „Etwas sprachlos“ sei er, so Strässer, über die Reaktionen und Gesten zu seinem Abschied. Er regt noch einmal an, die JHV künftig eher im Stadion durchzuführen. Dann spricht er zwei Themen an: Zunächst das Stadion. „Wenn ich da zum Berg Fidel herunterfahre, denke ich immer, ich habe mich verfahren. Der Abriss der Westkurve ist ein Signal, es gibt kein zurück mehr.“ Der SCP stehe in der Mitte der Stadtgesellschaft. „Wir schauen immer aufs Stadion, aber wenn man sieht, was sich an den Trainingsplätzen tut, wofür wir Jahre gekämpft haben, sieht man, was in der Stadt möglich ist.“ Strässer ist glücklich, dass man im Team und gemeinsam mit der Stadt etwas erreicht habe, was ein positiver Standortfaktor sein könne. „Danke an alle, die dabei waren.“

Der zweite Punkt war das Thema Leitbild: „Ich glaube, nach einigen Jahren Vorarbeit ist hier etwas Großartiges entstanden. Etwas, das zeigt, wo der SCP jenseits des Sports steht. Wir wären gut beraten, das Leitbild mit großer Mehrheit verabschieden.“ Strässer greift auch Kritik auf, die es ja gibt: Warum könne ein Fußballklub nicht einfach nur ein Fußballklub sein? Aber Strässer sagt: „Fußball und Politik gehört zusammen. Wir spielen Fußball, aber wir wollen auch vorleben, wofür wir stehen. Wir stehen mitten in der Stadtgesellschaft, wollen sie auch mitgestalten.“

11.46: 392 Mitglieder sind vor Ort, davon sind 343 Mitglieder stimmberechtigt.

11.43 Uhr: Mannschaftskapitän Marc Lorenz kommt nun auf die Bühne. Er dankt dem scheidenden Präsidenten. Er habe Ruhe in den Verein gebracht, das habe geholfen. Die Mannschaft überreicht ihm ein Trikot, dessen Wert „hoffentlich steigen“ werde, so Lorenz. Strässer verspricht, anderthalb Minuten spielen zu können, wenn der Trainer ihn aufstelle (mit der Trikotnummer 12).

11.36 Uhr: Zwei weitere Personen scheiden aus und erhalten Abschiedsgeschenke: Hans-Jürgen Eidecker und Clemens Große Frie (Aufsichtsrat). Für letzteren gebe es einen Nachfolger, Tim Schwencke nämlich. „Der verfügt über einen großen Vorteil, er ist nämlich jünger“, so Westermann etwas locker.

11.30 Uhr: Aufsichtsratschef Frank Westermann spricht nun. „Heute schließt sich der Kreis“, erinnert Westermann an an den Abschied von Christoph Strässer. „Ich habe ihn 2016 gefragt, damals gab es eine Wende beim SCP.“ Die Bedenkzeit von Strässer habe nur einen Tag gedauert, dann habe Strässer Bereitschaft signalisiert. Im Team habe man dann damals die neuen, heute gültigeren Strukturen entwickelt wurden. Westermann hebt Strässers „Lebensleistung“ hervor, seine Auszeichnungen und seine Gradlinigkeit. „Es war ein großes Glück, Christoph Strässer als Präsident haben zu dürfen.“ Man habe alles versucht, ihn zu halten, habe aber seine Entscheidung respektieren müssen. „Er wird uns auch weiter beim Thema Stadion unterstützen. Er war auch unser Garant dafür, dass wir da stehen, wo wir heute stehen. Es war nicht immer einfach, unser ursprüngliches Stadionprojekt war gescheitert, aber wir haben gesagt, wir machen weiter so und das war gut so.“ Strässer habe gezeigt, wie man vertrauensvoll miteinander umgehe. „Ohne ihn wären wir heute nicht so weit, wie wir sind.“ Es gibt Standing Ovations, die Strässer nicht beruhigen kann – es wird ihn aber freuen.

11.29 Uhr: Die Versammlung ist nicht einmal 30 Minuten alt – aber es wurde schon so viel geklatscht wie sonst nur nach einem Kandersieg des SCP.

11.21 Uhr: Manfred Henning, Urgestein im Klub, wird heute zudem geehrt. Henning trägt die Goldene Ehrennadel mit Brillant, doch dazu braucht es die Ehrenmitgliedschaft – die besteht zwar, doch versehentlich wurde die Urkunde dafür nicht überreicht, das wird nun nachgeholt. Fußballkreis-Vorsitzender Norbert Krevert spricht ein paar freundliche Worte in Richtung Henning. Er genieße weit über den Verein hinaus große Anerkennung und verfüge über große Fachkompetenz. „Du bist eine Bereicherung für uns alle“, so Krevert. Der Kreis überreicht Henning die Goldene Verdienstnadel des Fußball – und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW).

11.15 Uhr: Für 40Jahre Mitgliedschaft werden geehrt: Wolfgang Bechthold, der frühere Verwaltungsratschef Egbert Preußners, Andreas Pues und Dorlies Schriever. 45 Jahre Mitglied sind Uwe Berse, Bruno Eylert, Paul-Heinz Nieberg und Klaus Winter. Für 75 Jahre geehrt wird Günter Platz, der aber entschuldigt fehlt. Und für 85 Jahre Mitgliedschaft wird Helmut Kloer geehrt – und der Jubilar ist vor Ort.

11.12: Erst einmal stehen Ehrungen an – für 25 Jahre. Unter anderem ist das der frühere Aufsichtsratschef Thomas Bäumer. Doch der ist nicht vor Ort… Roland Böckmann allerdings, der hier auch mit Applaus empfangen wird.

Martin Jostmeier wird die Versammlungsleitung übernehmen.

11.08: Präsident Christoph Strässer begrüßt die Mitglieder – und den „Spitzenreiter der Regionalliga West“, was mit großem Applaus bedacht wird.

11.05 Uhr.. vermutlich geht es in einer Minute los…

Die Tagesordnung:

  1. Begrüßung
  2. Gedenken der verstorbenen Mitglieder
  3. Ehrungen
  4. Genehmigung des Protokolls der Jahreshauptversammlung für 2021
  5. Bericht des Präsidiums
  6. Bericht des Vorsitzenden des Aufsichtsrates
  7. Bericht des Revisionsausschusses
  8. Bericht des Vorsitzenden des Ehrenrates
  9. Entlastung des Präsidiums für das abgelaufene Geschäftsjahr
  10. Wahl des Aufsichtsrates
  11. Beiträge
  12. Sonstige Anträge
  13. Verabschiedung des Leitbildes
  14. Antrag auf Satzungsänderungen
  15. Verschiedenes

Zur Wahl des Aufsichtsrats stehen in diesem Jahr 8 Kandidaten, von denen 6 am Ende gewählt werden können: Frank Westermann (kandidiert erneut und soll erneut den Vorsitz übernehmen). Jürgen Becker, Thomas Pfeifer, Wilfried Roth, Thomas Röttgermann, Tim Schwencke, Friedrich Lukas, Friedrich von Boeselager.