Homberg-Trainer sah „verdienten Sieg für den SC Preußen Münster“
20. September 2020Ein bisschen was hatte sich der VfB Homberg in Münster schon ausgerechnet. Aber nach sieben Minuten war das Thema im Grunde durch. Am Ende sah Gäste-Trainer Sunay Acar einen „verdienten Sieg des SCP“.
In seiner Analyse nach dem 2:1-Sieg des SC Preußen Münster gegen den VfB Homberg zeigte Sunay Acar durchaus Enttäuschung. „Vermutlich wird es in Münster nicht mehr oft so einfach sein zu punkten.“ Denn der SCP habe keinen guten Tag erwischt, sein eigenes Team sei allerdings noch schlechter gewesen, so Acars Einschätzung. Insgesamt sei der Sieg des SCP „nicht unverdient.“
Ob der Gästetrainer das wirklich so ernst meinte? Über das Spiel kam sein VfB gerade zu zwei echten Chancen, arbeitete sich nach Möglichkeiten am SCP ab und brachte das auf den Platz, was halt möglich war: Einsatz. Die Chancen bekam aber nur der Gastgeber. Mehrfach ließ das Team von Sascha Hildmann das dritte Tor liegen. Dass es nach 91 Minuten für ein paar Sekunden eng wurde, bevor der Schiedsrichter zum Ärger der Gäste ziemlich rasch Abpfiff, lag doch eher an einer unglücklichen Szene und weniger an der Klasse des VfB Homberg.
Immerhin gab auch Acar zu, dass sich seine Mannschaft nach dem 0:2 durch Alexander Langlitz nicht über weitere Tore hätte beschweren können. Ob das Spiel wirklich anders verlaufen wäre, hätte Homberg seine einzige Chance in der zweiten Halbzeit genutzt? Eine theoretische Sache.
Aus Sicht der Preußen war es exakt das Spiel, das Hildmann erwartet hatte. „Wir wussten, was auf uns zukommt. Ein motivierter Gegner, der es uns schwer gemacht hat, durch das Zentrum zu spielen. Wir hatten zwar viele Ballbesitzphasen, waren aber nicht zwingend genug.“
Was den Preußen-Trainer (nicht zum ersten Mal) auf die Palme brachte, war der verschwenderische Umgang mit den Torchancen. „Das ärgert mich maßlos, dass wir unsere Chancen nicht machen.“ Zwar spiele sich die Mannschaft immer wieder solche Szenen heraus, aber dann … „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Grodowski, Remberg, Holtby – das waren Riesendinger.“
Aber wie es dann eben so laufe, kassiere man das späte Gegentor. Dabei hätte der SCP das alles viel früher sicher machen können. „Man merkte, dass wir doch etwas müde wurden.“ Drei Spiele in identischer Aufstellung absolvierte der SCP in acht Tagen, klar zehrt das langsam an den Kräften. Einmal noch muss der SCP sich zusammenreißen, nämlich am kommenden Mittwoch in Wuppertal, dann ist erst einmal eine kurze Pause zum Verschnaufen angesagt. Und wechseln kann Hildmann in Wuppertal vermutlich auch schon wieder. Jules Schwadorf dürfte einsatzbereit sein, auch Dennis Daube scheint ein Kandidat für den Kader zu sein. Das gibt Alternativen.
Insgesamt war Hildmann dann auch zufrieden. „Ich freue mich natürlich über die drei Siege in der englischen Woche.“ Mit jetzt zehn Punkten steht der SCP ordentlich da. „Das hätten wir vor dem Saisonstart alle so unterschrieben.“
Die Punkteausbeute gegen die drei mutmaßlichen Kellerkinder seien eben auch keine Selbstverständlichkeit. „Da darfst du nicht herablassend werden. Für unser Selbstbewusstsein waren die Siege gut, auch wenn wir uns in allen Bereichen noch steigern müssen.“