Hilft ja nix: Preußen Münster gegen SV Straelen
25. Februar 2022Spiel 1 nach der bitteren Pleite in Rödinghausen, ein Neustart gegen den SV Straelen. Einiges beim SC Preußen Münster trägt dabei schon leichte Züge von „Pfeifen im Winde“. Aber natürlich: Es muss ja weitergehen, es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist.
Foto: Szene aus dem Hinspiel nach dem 4:0-Sieg. (Foto: S. Sanders)
Am Tag vor dem Spiel war Trainer Sascha Hildmann erst einmal damit beschäftigt, seine Schäflein zu zählen. Dennis Daube, Manfred Kwadwo fehlen weiterhin, klar. Alexander Langlitz fehlte schon in Rödinghausen und auch gegen Straelen. Auch Marvin Thiel muss nach seinem Knalltrauma noch aussetzen, Deniz Bindemann verletzte sich in Rödinghausen am Ende auch noch und fällt aus. Luke Hemmerich ist nach seiner Corona-Infektion noch nicht wieder fit.
Wieder dabei sein kann Jannik Borgmann und immerhin feierte Jules Schwadorf sein erneutes Comeback im Preußen-Team. Es wird schon eine Elf zusammenkommen.
Ein paar Fragen ranken sich allerdings immer noch um den Auftritt in Rödinghausen. Hildmann hatte einen „erwarteten Spannungsabfall“ ausgemacht, was dann schon verwundert, schließlich hatte Essen den auch nicht (wie gesagt: souveräner Sieg im Verbandspokal für RWE) und müsste die Aussicht auf drei Punkte vor dem Sportgericht nicht eigentlich eher beflügeln? Nur nebenbei: Nach der Hinspielpleite gegen Essen war von einem Spannungsabfall auch nichts zu spüren: Da gewann der SCP in Straelen mit 4:0. Das darf gerne als gutes Omen gelten.
Dann das Alter. Ein junges Team habe der SCP auf dem Platz gehabt in Rödinghausen. Sicher, ja. Aber ist das ein Argument? Schwer zu sagen. Münsters Defensive mit Schauerte, Ziegele, Hoffmeier und Frenkert erfüllte nun gerade nicht das Bild einer blutjungen Anfängertruppe. Remberg und Deters, Kok, Wegkamp? Jugend forscht?
Das wirkte alles eher, als hätte die Mannschaft den SVR schlichtweg nicht richtig eingeschätzt, aber in die Köpfe hineinschauen kann man eben auch nicht. „Solche Tage gibt es mal“: Das kann sein, manchmal lässt sich im Fußball nicht alles erklären. Hildmanns Einschätzung, dass der Kopf nicht richtig mitgemacht habe, wird allemal ein Aspekt sein.
Mit Blick auf die Aufgabe stehen Änderungen an. Jules Schwadorf soll ins Team rücken, heißt es. Wie stabil Schwadorf nach seinen langen Verletzungsausfällen agieren kann, wird erst das Spiel am Samstag zeigen.
Dann war aber zu hören, was in Momenten wie diesen im Fußball oft zu hören ist. „Es sind noch 14 Spiele zu gehen“. Zumindest hinter die 14 sollte man mal ein Fragezeichen setzen, denn der Spielplan zeigt nur noch 13 offene Partien, aber wer zählt da schon mit?
Und man wolle jetzt eine „neue Serie starten“. Da lässt sich faktisch nicht widersprechen, es hilft ja nix. Aufgeben kann man nicht und 13 Spiele bringen theoretisch 39 Punkte, am besten sollte der SCP alle holen, aber daraus wird wohl nichts. Vielleicht spürt das Team jetzt eine besondere Wut im Bauch, Wiedergutmachung und so. Die Schlagzeilen nach der Partie am Wiehen fielen nicht sonderlich positiv aus, da wird sich vielleicht auch das Gefühl von „jetzt erst recht“ einschleichen. Das wäre im Grunde das bestmögliche Szenario. Eine sportliche und klare Antwort auf die vergangenen beiden Spiele. Ein klares Zeichen an die Liga. Und dann – auch das ist Kopfsache – ist im Fußball manches möglich. Wenn auch nicht immer wahrscheinlich. Aber für den Moment ist vermutlich das am besten, was der Trainer immer sagt: Schritt für Schritt, die Tabelle darf für den Moment einfach Tabelle bleiben. Punkten und dann sehen, was rauskommt.