„Großaspach ist kein Endspiel“
18. Oktober 2019Die Aufgabe ist klar. Gegen die SG Sonnenhof Großaspach muss ein Sieg her. Die Heimpartie des Tabellen-18. gegen den Tabellen-17. ist ein Spiel auf „Augenhöhe“, wie es Preußen-Trainer Sven Hübscher am Tag vor der Partie formulierte. „Ohne dem Gegner zu nahe treten zu wollen.“
Aber warum auch? Großaspach liegt mit 11 Punkten einen vor dem SCP, steht auf einem Abstiegsrang. Kassierte die zweitmeisten Gegentore der Liga (nur die Würzburger Kickers kassierten noch zwei mehr). Was anders als Augenhöhe sollte das also sonst sein?
Also: Am Samstag muss der SC Preußen einfach mal wieder gewinnen. Diesen Druck kann man nicht wegdiskutieren. Wer aus dem Tabellenkeller rauswill, der muss ein Heimspiel gegen Großaspach gewinnen. Das ist der Anspruch, die Messlatte. Da darf es keine Ausrede sein, dass in der 3. Liga jeder jeden schlagen kann – was ja stimmt, aber trotzdem: Worüber will man noch reden, wenn selbst gegen direkte Tabellennachbarn keine Punkte eingefahren werden?
Klappt es mit dem Heimsieg gegen Großaspach?
- Ja, der SCP holt sich denn Heimsieg! (77%, 80 Votes)
- Großaspach gewinnt in Münster (13%, 13 Votes)
- Nein, das endet unentschieden (11%, 11 Votes)
Anzahl der Stimmen: 104
Das alles ist natürlich vor dem Spiel formuliert. Und auch Trainer Sven Hübscher sagt: „Das ist ein Spiel, das wir gewinnen sollten.“ Auch mit Blick auf die anstehende Aufgabe beim Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt würden sich drei Punkte ja mal empfehlen. Mehr als die reine Aufgabe, nach zweieinhalb Monaten mal wieder einen Sieg einzufahren, sollte in dieses Spiel allerdings auch nicht hineingelesen werden. „Großaspach ist kein Endspiel“, so der Trainer. Es folgen weitere 26 Spieltage mit 26 weiteren Aufgaben.
Es ist eigentlich ganz einfach: Nach aktueller Tabellenlage hat der SCP nicht ein Endspiel, sondern eine Menge davon.
(Fast) alle an Bord
Gut ist, dass der Trainer personell wenig Einschränkungen hat. Fast alle sind gesund und munter. Die Ausnahmen sind überschaubar: Für Lucas Cueto kommt die Partie am Samstag (und wohl auch noch das folgende Spiel) zu früh. Der Außenspieler ist teilweise wieder im Training, aber Prognosen über eine ernsthafte Rückkehr trifft derzeit niemand. Auch Torwart Marian Prinz ist zwar wieder im (Aufbau-)Training, aber keine Alternative für die Bank.
Ansonsten sind alle dabei, was dem Trainer Luxus-Probleme beschert. Apropos „alle dabei“: Am Tag vor dem Spiel hatte der SCP nur 3.700 Karten verkauft. Das ist wenig im Vergleich. Am Samstag rechnet der Klub mit vielleicht 5.000 Zuschauern. Es wäre aber auch keine wahnsinnige Überraschung, wenn die bisherige Minusmarke von 5.200 Fans (gegen Viktoria Köln) noch unterboten würde. An der reservierten Haltung der Anhänger könnte der SCP mit einem Heimsieg etwas ändern.
Die Länderspielpause könnte da geholfen haben. Zwei Wochen Zeit hatte das Team, um sich mal wieder zu sammeln und auf Trainingsinhalte zu fokussieren. Der Spiel-Rhythmus ist zwar auch gut, aber etwas Pause zwischendrin hilft manchmal. Dabei soll der letzte Auftritt in Unterhaching nicht in Vergessenheit geraten. Zwar lag der SCP wieder einmal in Rückstand, rettete aber noch einen Punkt. Nicht nur deswegen schaute Trainer Hübscher am Tag vor dem Großaspach-Spiel milder auf den Auftritt in München. Die Gegentore seien diesmal nicht Folge von Unkonzentriertheiten oder brutalen Fehlern. „Ich kann den Jungs da wenig vorwerfen“, so Hübscher. „Unterhaching ist vielleicht auch nicht unser Maßstab.“
Überhaupt: Das Gerede über Rückstände, Fehler und mangelnde Konzentration sei auch nicht unbedingt hilfreich. „Je mehr man darüber redet, desto mehr ist das in den Köpfen. Man darf das nicht überbetonen.“
Die Mannschaft durchlaufe da eben einen Lernprozess, eine Entwicklung. „Auch, wenn das manchmal schmerzhaft ist.“
Dadashov und Schnellbacher mit neuem Mut
Vielleicht kann Rufat Dadashov noch etwas mitnehmen aus der Pause. Zuletzt hatte er in vier Spielen dreimal getroffen, in Unterhaching den wichtigen Ausgleich erzielt. Für Aserbaidschan traf er im Testspiel in Bahrain auch.
Und auch Luca Schnellbacher nahm ein Erfolgserlebnis aus Unterhaching mit. Zwar musste er zunächst auf der Bank Platz nehmen, kam aber ins Spiel und war sofort wach und bereit. „Luca war da ein bisschen der Härtefall in der Aufstellung, das hatte ich mit ihm auch beprochen.“
Die Tore gäben beiden Stürmern aber sicher Selbstvertrauen. Und das ist eine Qualität, von der der SC Preußen etwas brauchen könnte.
Auf Aufstellung bleibt wie immer ein Geheimnis – wenngleich Hübscher diesmal etwas früher dran ist als sonst. „Mitte der Woche“ habe er die Startelf schon im Kopf gehabt, so der Trainer. Die Mannschaft wird das wie immer erst am Spieltag erfahren. „Sonst habe ich hier zehn Spieler, die im Training die Spannung verlieren“, so Hübscher halb im Spaß.
Also: Es ist bereitet, der SCP will loslegen, Samstag um 14 Uhr muss das alles auf den Platz.
Statistik zum Spiel
In der vergangenen Saison gewann der SCP sein Heimspiel gegen Großaspach mit 1:0. Auswärts unterlag das Team mit 1:3.
Die SG94 holte auswärts bisher zwei Siege, verlor drei Spiele. Dabei erzielte das Team von Oliver Zapel fünf Tore, kassierte 10.
Interessant: Zweimal führte die SG Sonnenhof, zweimal gewann sie das Auswärtsspiel dann auch. Umgekehrt ging jedes Spiel verloren, in dem die SGS in Rückstand geriet.
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