Glückauf für Preußen Münster
9. April 2022Also dann rein ins lange Finale. Als echter Tabellenführer der Regionalliga West fährt der SC Preußen Münster am Sonntag nach Gelsenkirchen, drei Punkte sind angepeilt. Glückauf!
Foto: Szene aus dem letzten Saisonspiel 2020/2021 – Münster verlor zum Ausklang mit 2:3 auf Schalke.
Am Samstag waren die Verfolger gefordert. Fortuna Köln ließ in Krefeld Federn und kam nur zu einem 1:1. Wuppertal gewann in Wiedenbrück dank eines Elfmetertor von Kevin Rodrigues Pires knapp mit 1:0, Oberhausen hatte schon am Freitagabend mit einem knappen 2:1-Sieg gegen Düsseldorf II den Spieltag eingeläutet.
Drei Konkurrenten im Einsatz, teilweise mühsam, aber immerhin zwei Favoriten-Siege aus drei Partien. Ein Blick auf die Tabelle sagt aber auch dies: Zwischen 4 und 7 Punkten Abstand liegen zwischen dem Top-Duo Essen und Münster und dem Verfolgerfeld. Stand „Jetzt“ hat sich die Spreu ein wenig vom Weizen getrennt, es deutet sich ein Zweikampf an der Spitze an. Wobei in dieser Liga nichts mit allzu großer Sicherheit gesagt werden sollte, wie der SCP am eigenen Leib erfahren hat. Dennoch: RWE und SCP marschieren beide mit 70 Punkten vorneweg und sind beide am Sonntag bei Abstiegskandidaten gefordert, Essen in Aachen.
Nur rund 750 Fans des SCP werden am Sonntag dabei sein (dürfen), die Tickets sind längst vergriffen. Der FC Schalke scheint entweder Geld sparen zu wollen oder hatte keine Kapazitäten, die Arena nach dem Heimspiel der ersten Mannschaft (3:0 gegen Heidenheim) am Samstag schnell wieder zu reinigen und machte die bereits veröffentlichte Verlegung des Spiels in die Arena rückgängig. Essen bekam zuvor deutlich mehr Karten und spielte im großen Stadion, der SCP spielt wie immer in den Resten des Parkstadions – unter mehr oder weniger Amateur-Bedingungen unter freiem Himmel und völlig ungeschützt im April-Wetter. Nett ist das nicht, aber vielleicht kann der SCP ja ein bisschen dazu beitragen, dass diese Mannschaft im kommenden Jahr fünftklassig spielt und sich dieses Thema von selbst erledigt…
Wie auch immer: Trainer Sascha Hildmann erwartet die übliche Überraschungs-Elf auf Schalke. Der Pokalsieg gegen Verl sollte nicht zu viel Kräfte gekostet haben, ein paar Tage lagen ja dazwischen.
Dass Thorben Deters fehlt, ist ärgerlich, aber eben Teil dieser Verletzungs-Serien, unter denen der SCP insgesamt schon die gesamte Saison über leidet. Bisher steckten die Adler aber alle Rückschläge weg, das soll auch am Sonntag auf Schalke so sein. „Engagiert und leidenschaftlich“ wie im Pokal will der SCP auftreten und falls mal „etwas verrutschen“ sollte, werde es darauf ankommen, passend zu reagieren.
Warnung
Da sollte das letzte Spiel auf Schalke ein Warnung sein. Im Juni 2021, am 42. (!) und letzten Spieltag der Saison 2020/2021 unterlag der SCP auf Schalke mit 2:3, der zweifache Ausgleich durch Simon Scherder und Justin Möbius war nicht genug, weil Noah Awassi (mittlerweile beim FC Dornbirn in der 2. österreichischen Liga) eben noch das Siegtor erzielte. Das sollte sich diesmal nicht wiederholen, denn Ausrutscher wären jetzt … naja, das wissen alle Beteiligten bestens.
Seit Ende März hat Schalkes U23 einen neuen Trainer. Jakob Fimpel übernahm nach der Freistellung von Fröhling und gewann direkt im ersten Spiel mit 3:0 in Homberg. Ein Einstand nach Maß. Aktuell rangiert Schalke mit 4 Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz (Aachen) auf Platz 15, aber Aachen hat auch noch ein Spiel weniger. Es ist eng im Keller und sicher wird man am Sonntag auch verfolgen, wie Essen bei Alemannia spielt. Ausnahmsweise könnte es sein, dass einige königsblaue Daumen gedrückt werden für die ansonsten allgemein verabscheuten Rot-Weißen…
Für die Preußen gilt aber: Hausaufgaben erledigen und auf Schalke punkten. Das dürfte derzeit alternativlos sein und die Qualität bringt der SCP allemal mit.