Getränke im Preußenstadion: Salvus ist vorzeitig raus, Coca Cola drin
13. Februar 2021Dieser Wechsel kommt doch eher überraschend. Der regionale Getränkepartner Salvus ist nicht mehr exklusiver Lieferant (alkoholfreier) Getränke im Preußenstadion. Stattdessen ist Coca Cola jetzt dabei.
Salvus war seit etwa 16 Jahren Getränkepartner beim SCP und stand als Unternehmen aus Emsdetten natürlich symbolisch für die Verbindung in die Region. Erst im Sommer 2019, also vor anderthalb Jahren, hatten der SCP und Salvus ihre Partnerschaft vorzeitig und „erneut langfristig“ verlängert, wie es damals hieß. Die Verlängerung feierte der SCP seinerzeit mit dem Verweis auf die Nähe: „Aus der Region für die Region.“
Salvus-Geschäftsführer Guido Schürkötter damals: „Für uns stand es außer Frage, den Traditionsverein SC Preußen Münster vor unserer Haustür auch weiterhin zu unterstützen und die Zusammenarbeit erneut langfristig zu verlängern.“ Salvus untermauere mit diesem Statement die Verbundenheit zum Verein und zur Region. „Mit der Verlängerung unseres Engagements zeigen wir, dass wir ein treuer und verlässlicher Partner für Preußen Münster sind. Nicht nur in unserem Unternehmen streben wir eine langfristige Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Lieferanten und Dienstleistern an, sondern auch im Sportsponsoring. Partnerschaften nachhaltig und verlässlich zu pflegen, ist Kern unserer Unternehmensphilosophie.“
Die Vereinbarung galt bis 2022 – und ist jetzt hinfällig. Denn das Emsdettener Unternehmen hat den Vertrag zum Jahresende 2020 gekündigt, wie aus dem Klubumfeld zu hören ist. Über die Gründe gibt es keine Informationen.
Der SCP war also gefordert, einen neuen Partner zu suchen. Und am Freitag teilte der SC Preußen mit, dass ab sofort Coca Cola neuer Getränkelieferant für alkoholfreie Getränke sein werde. Preußens Geschäftsführer Bernhard Niewöhner teilte mit: „Wir sind sehr stolz, dass wir eines der weltweit renommiertesten und bekanntesten Unternehmen für eine Partnerschaft mit unserem Traditionsverein gewinnen konnten und freuen uns auf den gemeinsamen Weg, den wir nun erfolgreich beschreiten werden. Gleichzeitig danke ich auch unserem ausgeschiedenen Partner Salvus für die langjährige Unterstützung an der Hammer Straße.“
Während die Reaktionen auf die Veränderung im Umfeld des Klubs durchaus positiv ausfielen, brachten einige Fans auch den münsterischen Anbieter Liba ins Spiel – tatsächlich hatten Klub und Liba auch zusammengesessen, aber am Ende dürfte eine Partnerschaft erstens wirtschaftlich schwer zu stemmen gewesen sein für das vergleichsweise kleine Unternehmen, zum anderen hätte das Thema Flaschen im Wege gestanden, wie Liba selbst mitteilte. Liba lässt seine Getränke einzig in kleineren Flaschen abfüllen und verzichtet nach eigenen Angaben bewusst auf Plastik – Stichwort Nachhaltigkeit („Nicht nur aus geschmacklichen Gründen, sondern genauso aufgrund des Nachhaltigkeitsgedanken füllt liba ausschließlich in Glasflaschen ab.“). So hatte es Liba dann am Freitag auch via Facebook formuliert. Eine Abfüllung in PET-Flaschen kam für Liba nicht in Frage, aber damit würde die Handhabung im Stadion, wenn tausende Zuschauer schnell bedient werden müssen, wohl schlichtweg unpraktisch.
Coca Cola versucht immerhin eine regionale Beziehung herzustellen: „Unser Glassortiment für das Münsterland wird in Mönchengladbach, Köln und der Lüneburger Heide produziert, sodass wir auch als oft betitelter Weltkonzern sehr regionale Vertriebswege einhalten können“, heißt es dort von Oliver Westerhoff, Area Sales Manager der Coca-Cola European Partners Deutschland. Nun, wie auch immer. Was die regionale Verwurzelung angeht, dürfte Emsdetten das Rheinland oder die Lüneburger Heide doch eher ausstechen, aber hier geht es eben doch eher um Unternehmens-PR.
Ethik und Monetik- da wird die Entscheidung für Coca-Cola aus wirtschaftlichen Gründen alternativlos gewesen sein ….
Werbung für zuckerreiche synthetische Getränke gehören im Bezug auf die Gesundheit von Sportlern und Fans genauso wenig in das Umfeld des Sports wie für Zigaretten!
Wünschen wir es dem SC Preussen Münster, dass er sich hier in Zukunft Konsequenz erlauben kann !