Na ja, eigentlich widersprichst Du Dir schon ein bisschen selbst. Die finanzielle Ausstattung ist doch kein Sozialpaket. Dafür müssten die Vereine in einem funktionierenden System selbst sorgen können.
Wahrscheinlich hast Du mit der Sportschau recht. Aber was nutzen mit 50 Euro durch die Berichterstattung incl. Werbeeffekte, wenn ich dafür 100 aufwenden muss?
Ich will mich mit meiner Position aber nicht weiter in den Vordergrund schieben. Sie ist sicherlich, wie Du richtig anmerkst, von einer gewissen traditionalistischen Wehmut geleitet.
Lass uns mal erst sehen, selbst wieder in die dritte Liga zu kommen. Sportlich allerdings - das habe ich an anderer Stelle schon mal geschrieben und hoffe, damit nicht zu langweilen - hat die dritte Liga für mein Empfinden in den letzten zwei Jahren einen ordentlichen Schub gemacht. Unser jetziger Kader müsste m.E. an sehr vielen Stellen aufgewertet werden, wollten wir da nicht bei einem Aufstieg den TSV Havelse geben. Diese Beobachtung könnte allerdings auch wieder für Deine These sprechen, dass eine eingleisige Dritte Liga alternativlos ist und nur mehr an die zweite Liga angeglichen werden müsste.
ich weiß auch nicht.
Solln se machen. Ich geh sowieso hin.
Was die finanzielle Ausstattung angeht sei von mir nur noch das gesagt, der DFB bezeichnet die dritte Liga immer als sein Premiumprodukt. Die Kosten für den Kader, Reisekosten, Sicherheitsaufwendungen, Rasenheizung, Flutlicht oder Hospitality sind annähernd denen der 2. Bundesliga. Die 3. Liga erhält zur Zeit rund 900.000€ Fernsehgelder, die 2. Liga rund 7 Millionen €. Da liegt der große Unterschied, den die Vereine bemängeln. Deshalb werden auch Absteiger aus der 2. in die 3. Liga durch einen Sonderfond der DFL finanziell aufgefangen. Und das meine ich mit einer besseren Ausstattung. Die Vorgaben macht der DFB. Damit diese Vorgaben erfüllbar werden, muss die Vermarktung angepasst werden.
Im Übrigen wäre die zweigleisige dritte Liga nur eine aufgehübschte bessere Regionalliga.
Das Problem besteht in der Existenz einer DFL. Durch die Abspaltung eines rein kommerziellen Fußballgeschäftes vom Verbandsfußball ist eine wachsende Kluft entstanden. Um von den regionalen Eintopfgerichten an die großen Fleischtöpfe zu gelangen, müssen erhebliche Risiken eingegangen werden. Zwischen beiden Modellen gibt es keinen organischen Übergang (sozusagen ein Hineinwachsen) sondern nur das Risiko eines gewagten Manövers. Wir haben das mit Bäumer erlebt und sind zum Glück nicht abgestürzt- knapp genug war es ja.
Das "System Bäumer" hat ja durchaus eine Weile geklappt. Immerhin haben wir in dieser Zeit den Aufstieg in die 3.Liga geschafft. Auch in den weiteren Jahren war nach außen hin finanziell alles in Lot. Aber hinter den Kulissen gab es unter der Herrschaft des Sonnenkönigs Bäumer eklatante Fehlentwicklungen und auf einmal mußten die ersten negativen Geschäftsjahre vermeldet werden. Das DFB-Pokal Spiel gegen die Bayern wurde zum lachhaften Verlustgeschäft und danach ging es stetig bergab. Transparenz war ein Fremdwort und keiner wußte im Endeffekt wie und wo die Gelder versickert sind. Als sich Bäumer dann verpisst hatte (entschuldigt den Ausdruck) wurde erst das ganze Ausmaß der Misere sichtbar. Nicht umsonst hat sich damals Herr Roberg kurz nach Kenntnisnahme der wahren Geschäftszahlen sofort wieder zurückgezogen. Als Finanzfachmann hat er wahrscheinlich die Hände über den Kopf zusammen geschlagen und wollte sich das nicht antun. Die Ausgliederung war dann notwendig um den Verein über Wasser zu halten, auch wenn man sich dadurch mehr erhofft hatte. Metzelder betonte immer wieder, daß kein finanzieller Spielraum mehr für kostenspielige Neuverpflichtungen da sei. Das Qualitätsniveau sank immer mehr und endete fast schon erwartungsgemäß im Abstieg. Damit komme ich wieder zum Ausgangspunkt, wir sind nämlich doch als Folge des Geschäftsgebarens von Bäumer & Co. abgestürzt. Zumindest sportlich. Erst die neue Vereinsführung hat erfreulicherweise wieder für eine soldide finanzielle Basis gesorgt und ist auch sportlich auf einem guten Weg.
Wir sind schon abgestürzt, aber nicht aufgeschlagen. Wir hängen jetzt am Felsvorsprung und versuchen uns wieder hochzuziehen. Die Legende lebt und wird weiter Geschichte schreiben.
Wir sind schon abgestürzt, aber nicht aufgeschlagen. Wir hängen jetzt am Felsvorsprung und versuchen uns wieder hochzuziehen. Die Legende lebt und wird weiter Geschichte schreiben.
Glück muss man haben, gell?
Davon werden wir auch noch eine gehörige Portion gebrauchen ...
Um mal wieder zum Thema zu kommen: Meiner Meinung nach sollten die Investoren dazu verpflichtet werden dafür zu bürgen das die Saison zu Ende gespielt wird. So einfach mitten in der Saison seine Anteile zu veräußern (wie es der Russe in Krefeld gemacht hat) oder wie jetzt in München einfach die Zahlungen einzustellen, das ist doch ein Unding. Ich sehe sowohl den Verband als auch die Vereine in der Verantwortung. Es hat doch schon genug Insolvenzen in der 3. Liga gegeben, man konnte doch damit rechnen das die Konstrukte in Krefeld und München zusammen brechen. Klar kann man damit argumentieren, das die Kosten in der 3. Liga zu hoch und die TV Einnahmen zu niedrig sind. Allerdings leisten sich viele Clubs einen zu teuren Kader. Wenn ich lese das Kaiserslautern diese Saison wahrscheinlich mit einem Defizit von 5 Mio abschließt, dann hat das nichts mit seriösem Wirtschaften zu tun. Warum schaut der DFB bei solchen Machenschaften eigentlich nur zu?
Wir sind schon abgestürzt, aber nicht aufgeschlagen. Wir hängen jetzt am Felsvorsprung und versuchen uns wieder hochzuziehen. Die Legende lebt und wird weiter Geschichte schreiben.
Glück muss man haben, gell?
Davon werden wir auch noch eine gehörige Portion gebrauchen ...
Das Können nicht zu vergessen!
Um mal wieder zum Thema zu kommen: Meiner Meinung nach sollten die Investoren dazu verpflichtet werden dafür zu bürgen das die Saison zu Ende gespielt wird. So einfach mitten in der Saison seine Anteile zu veräußern (wie es der Russe in Krefeld gemacht hat) oder wie jetzt in München einfach die Zahlungen einzustellen, das ist doch ein Unding. Ich sehe sowohl den Verband als auch die Vereine in der Verantwortung. Es hat doch schon genug Insolvenzen in der 3. Liga gegeben, man konnte doch damit rechnen das die Konstrukte in Krefeld und München zusammen brechen. Klar kann man damit argumentieren, das die Kosten in der 3. Liga zu hoch und die TV Einnahmen zu niedrig sind. Allerdings leisten sich viele Clubs einen zu teuren Kader. Wenn ich lese das Kaiserslautern diese Saison wahrscheinlich mit einem Defizit von 5 Mio abschließt, dann hat das nichts mit seriösem Wirtschaften zu tun. Warum schaut der DFB bei solchen Machenschaften eigentlich nur zu?
Es ist mir auch unverständlich warum man solchen Geldvernichtungsmaschinen wie Kaiserslautern nicht Einhalt gebieten kann. Gerade bei Vereinen die gerade erst eine Insolvenz "erfolgreich" abgeschlossen haben, soĺlte doch sowas nicht mehr möglich sein. Warum kann man die Ausgaben bzw. den Etat nicht deckeln? Und wenn irgendwelche Investoren meinen ihr Geld dort verpulvern zu müssen, dann dürfen diese auch keine Möglichkeit haben, es wieder herauszuziehen. Es kann doch nicht so schwierig sein die Vereine zu verpflichten nur Geld auszugeben was auch sicher vorhanden ist.
Ich hoffe mal die Lizensierung läuft für die kommende Saison mit vernünftigeren Vorgaben ab. Auch wenn es für einige Vereine dann nicht mehr reichen wird. Der Corona-Bonus sollte auf jeden Fall aufgebraucht sein. Der DFB und die DFL sollten sich auch dringend mal Gedanken über eine gerechtere Verteilung der Fernsehgelder machen.
Wird eine Trickserei untersagt, werden woanders gleichzeitig zwei neue erfunden.
Wo taucht das Problem auf? An der Schwelle von DFB und DFL.
Und solche Tricksereien werden vom DFB auch noch geduldet. Oder bekommen die Clubs für ihre jährlichen Defizite irgendwelche Strafen? Ich erinnere mich noch gut daran, das wir vom DFB dazu verpflichtet wurden unsere Anfang der 90er Jahre angehäuften Schulden abzubauen. So haben wir uns damals in die Viertklassigleit gespart. Gibt es bei anderen Clubs keine Auflagen?
Türkgücü muß bis zum 8. April die Regionalligalizenz beantragen, sonst heißt es Kreisliga.