Derzeit wird geplant, einen Investor 12,5 Prozent an der nationalen und internationalen Medienvermarktung der beiden Bundesligen für eine Laufzeit von 20 Jahren für mindestens 2 Milliarden Euro erwerben zu lassen. Stimmen die Vereine zu, soll der Deal bis Mitte Juli abgeschlossen sein. Die DFL will den größten Teil des Geldes in die Auslandsvermarktung und den nationalen Medienvertrag investieren (85 Prozent). Der Rest (300 Millionen) soll ohne Zweckbindung in die Kassen der Vereine fließen. Dennoch wollen da nicht alle Erst- und Zweitligisten mitspielen. Der FC Köln lehnt das Vorhaben sogar mittels eines offenen Briefes an die DFL entschieden ab. Tempo und Zeitpunkt der Entscheidung werden zudem kritisiert.
Dass die Fans den Deal ablehnen, geht ja inzwischen durch sämtliche Stadien. Markus Sotirianos aus dem Vorstand des Fan-Bündnisses "Unsere Kurve" wird in der Presse mit folgendem Statement zitiert: "Es sind viele grundlegende Fragen offen. Auch die Vereine, die eine Entscheidung treffen sollen, fühlen sich offenbar nicht ausreichend informiert, und es gibt Zeitdruck. Das alleine sind schon schlechte Voraussetzungen für eine kluge Entscheidung." Er fragt weiter, "warum ein Investor die beste Lösung sein soll und in welche tatsächlichen Abhängigkeiten man sich begibt. Wie soll verhindert werden, dass die Schere zwischen großen und kleinen Klubs und zwischen den Ligen weiter auseinandergeht, wenn ein Teil der Gelder auch zweckungebunden an Vereine gehen soll?"
Außen vor bleiben bei dieser Entscheidung die eigentlich Leidtragenden: Die Drittligisten. Meppens Geschäftsführer Ronny Maul befürchtet, dass durch den Deal und die Verteilung der Einnahmen "eine weitere Barriere zwischen der Zweiten und der Dritten Liga" geschaffen werde. Mittelfristig besteht die Sorge, dass sich die DFL-Vereine mittelfristig zu einer geschlossenen Gesellschaft entwickeln und es ambitionierten Drittligisten nahezu unmöglich gemacht werde, in die zweite Liga aufzusteigen.
16 von 18 Drittligisten haben ihre Bedenken deshalb in einem Brief an die DFL und den DFB formuliert.
Wie steht unser Verein dazu?
Leuchtet das Argument, als ambitionierter Drittligist dann kaum noch in die zweite Liga aufsteigen zu können, tatsächlich ein? Ist es nicht eher ein Ansporn, noch größeres Risiko zu gehen, weil man sich in der zweiten Liga die Schulden wie Schuppen von den Schultern wischen kann?
Irgendetwas übersehe ich da in der Argumentation. Aber was?
Warum braucht die DFL überhaupt einen Investor. Die Auslandsvermarktung kann sie doch auch ohne Investor vornehmen. Genauso unsinnig ist das Argument, in die Inlandsvermarktung zu investieren. Es ist doch die DFL, die einzig und alleine die Medienrechte hält und alle paar Jahre neu ausschreibt und vergibt. Was muss da investiert werden?
Für mich ist es einzig eine Geldbeschaffungsmaschine, die den 36 Profivereinen der 1. und 2. Liga noch mehr Geld in die Kassen spülen soll. Im Grunde geht es darum, die 50 + 1 Regelung zu umgehen, um am Ende mit den hoch verschuldeten sogenannten Spitzenclubs aus England, Spanien, Italien und PSG in Frankreich finanziell mithalten zu können.
Der Weg den die DFL da begehen will, ist ein Irrweg. So entfernt sich der Fußball in seiner Spitze immer mehr von den Fans. Ein Investor möchte am Ende auch eine Rendite sehen. Und diese kann nur über noch höher zu bezahlende Abos bei den Fans gehen. Bereits jetzt denkt der defizitäre Sender DAZN darüber nach, die Preisschraube noch weiter anzuziehen. Er hat die Medienrechte viel zu teuer erworben. Außerdem interessiert sich der deutsche Kunde nicht für Baseball oder andere amerikanische Sportarten. Selbst die ersten Ligen in Spanien und Italien kommen hier nicht an. Kein Wunder, dass viele Abonnenten ihren Vertrag gekündigt haben. 39,99€ im Monat sind einfach viel zu hoch. DAZN gehört im Übrigen zum amerikanischen Sendergruppe Discovery.
Investoren in ein bislang gut funktionierendes Unternehmen wie die DFL haben nur Interesse daran, ihre Finanzeinlage durch Gewinne weiter steigern zu wollen. Sie interessiert nicht der Sport, sondern was ich damit verdienen kann. Rendite ist deren Meisterschaft.
Ein signifikanter Teil soll auf die aktuellen 36 Vereine verteilt werden, obwohl Rechte auf 20 Jahre verkauft werden.
mehr braucht man nicht zu wissen
Das war's, was mich irgendwie störte, ohne es zu erkennen.Ein signifikanter Teil soll auf die aktuellen 36 Vereine verteilt werden, obwohl Rechte auf 20 Jahre verkauft werden.
mehr braucht man nicht zu wissen
Danke.
Mich stört natürlich schon die Grundtendenz der ganzen Idee. Darüber zu schreiben ist mir aber inzwischen zu ermüdend.
Das Thema ist doch schon durch, es haben nur 20 Vereine von 36 dafür gestimmt... Also Thema vom Tisch
Jau. Hab tatsächlich überlesen, dass die Entscheidung heute anstand. War insofern ein zufälliges Zusammentreffen von meiner Zeit, hier wieder mal was zu pinnen mit dem Lauf der Dinge.Das Thema ist doch schon durch, es haben nur 20 Vereine von 36 dafür gestimmt... Also Thema vom Tisch
Wetten, dass bald jemand auf die Idee kommt, solche Entscheidungen mit einfachen Mehrheiten treffen zu können?
Vorhin in den nachrichten gesehen, wie die Schwarzmaler die Liga direkt am Abgrund zur Zweitklassigkeit und Bedeutungslosigkeit sehen.
Für mich eine gute Entscheidung für den Sport und gegen die Überkommerzialisierung Verkauf der Seele des Fußballs
….und der Watzke heult wieder rum und kündigt die Solidargemeinschaft auf….
Heuchler.