Preußenstadion 2025 – oder: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen!“
Über Modernität und Nachhaltigkeit in Zeiten der Tristesse
Warum gelingt es in Münster nicht, ein seit über 50 Jahren fehlendes tragfähiges Konzept für ein modernes Bundesligataugliches Stadion hervorzubringen? Warum krepelt der „Traditionsverein“ SC Preußen Münster zwischen vierter und maximal zweiter Liga herum? Haben diese Fragen etwas miteinander zu tun? Oder warum werden ganze Bücher über diese Thematik geschrieben?
Derzeit sind Stadtpolitik und -verwaltung mit der Clubführung des SC Preußen Münster in einem Prozess, um ein neues Preußenstadion zu planen. Diese Bemühungen werden bisweilen so kommentiert, dass man „noch nie so nah dran“ gewesen sei an einem neuen Preußenstadion. Beauftragt werden sollen Firmen, die etwas vom Stadionbau und der damit verbundenen Planung verstehen. Eine „Machbarkeits“-Studie sei in Auftrag gegeben worden.
Hier kommt – wahrscheinlich viel zu spät - der Einwurf eines Außenstehenden, und wenn man keine Lust auf „Visionen“ hat, sollte man nicht mehr weiterlesen. Denn meine zugegeben etwas quer gedachte Idee zu den sonst so üblichen „Investorenmodellen“ mag noch unrealistischer erscheinen als das, was von gut bezahlten Expert*innen als „machbar“ präsentiert wird. Aber ey, ich meine, wir sind Münster, wir sind ökologisch, tolerant, humorvoll und zukunftsgewandt! Oder?
Lassen Sie mich hier einen Wunsch für ein wirklich modernes, nachhaltiges Preußenstadion formulieren. Dass das auch „machbar“ ist, hängt von den Planer*innen und Investor*innen ab, die solch ein zukunftsgewandtes Stadionmodell entweder wollen oder eben nur das übliche und gewohnte realisieren (können).
Ich wünsche mir ein Klimaneutrales Stadion – z.B. aus Holz. Kein Witz! Die Träger- und Dachkonstruktionen und bestimmt vieles mehr könnte heutzutage aus Baustoffen gefertigt werden, die eine bessere CO2-Bilanz aufweisen als die gewöhnlich verwendeten. Wird dies bei der gegenwärtigen Planung berücksichtigt? Ich denke nein. Zu teuer? Nun, vielleicht lässt sich ja gerade in unserer die Tradition und Moderne so gelungen verbindende Stadt Münster das Interesse an einer Neuerung wecken: nachhaltiges Bauen im 21. Jahrhundert – auch bei Großprojekten?!
Ein zentraler Bestandteil eines Klimaneutralen Stadions wäre das Auffangen und Nutzen von Regenwasser z.B. für die Pflege der Rasenflächen. Warum ist eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, seinen Bundesligarasen mit reichlich vorhandenem Regenwasser zu sprengen?
Außerdem wäre der Stromverbrauch zumindest zum Teil durch in die Dachkonstruktion integrierte Sonnenkollektoren zu bewerkstelligen. Gibt es das schon beim Stadionbau? Bei öffentlichen Gebäuden ist dies seit langem üblich – warum nicht beim finanziell so lukrativen Fußball?
Ein wichtiges Kriterium bei einem umweltfreundlichen Betreiben eines Stadions ist die Müllproduktion. In Münster gibt es seit Menschen Gedenken Wegwerf-Plastikbecher für Getränke und – immerhin – Pappschalen für das Essen im Stadion. Ökologisch gesehen ist das ein grobes Foul! Bereits heute gäbe es ohne allzu viel Aufwand umweltverträglichere Lösungen. Dass dies teurer wäre für die Caterer, ist klar! Aber ist das ein Grund, in der heutigen Zeit Samstag für Samstag (oder wann auch immer die Spiele stattfinden mögen) solche Massen an nicht recyclefähigem Müll zu produzieren? Wann fangen wir an mit der Zukunft? Und wer soll künftig zu uns ins Stadion kommen?
Positiv sei erwähnt, dass schon heute viele Preußenfans mit der Leeze oder dem Öffentlichen Nahverkehr anreisen. Meine Frage: Muss ein neues Stadion mit den Vorstellungen eines motorisierten Individualverkehrs aus den letzten 30 Jahren geplant werden? Oder wäre nicht auch hier Nachhaltigkeit angebracht und eine Verknappung der Parkmöglichkeiten denkbar (bei gleichzeitigem Ausbau des ÖPNV)? Übrigens: ich bin ein Fan des Bahnhaltepunkts am Preußenstadion, aber das haben Sie sich, wenn Sie bis hierhin gelesen haben, sicherlich schon gedacht…
Edo Schmidt
Ansich ein kluger Schachzug, die Grünen können gar nicht anders, als deinen Plan konsequent durchzusetzen.
Und was ist mit den unzähligen Bäumen, die für all die Holztribünen gefällt werden? Ich seh schon die BI 's in Aktion, die verhindern wollen das ein ganzer Wald für ein Stadion verschwinden soll.
Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung ob einzelne Punkte aus deiner Vision nicht tatsächlich schon in den Planungen Berücksichtigung finden. Beispielsweise Solarzellen auf dem Dach. Das wird ja bei vielen Bundesligisten ja bereits so gemacht. Ein klimaneutrales Stadion wird ja aktuell in Freiburg gebaut. In Augsburg ist zumindest ein CO2 neutrales Stadion entstanden. Zu Münster würde sowas ja eigentlich perfekt passen und eigentlich sollte sowas bei einem Stadionneubau auch Standard sein. Ob ein Stadion komplett aus Holz möglich wäre bezweifle ich, da die Bauvorschriften das nicht hergeben werden. Aber da wäre ja auch eine Kombination möglich.
Leider finden die Planungen ja außerhalb der Öffentlichkeit statt und es scheint kaum Einfluss Möglichkeiten von außen zu geben. Was sehr schade ist, denn kreative Ideen wie deine haben so wenig Chancen.
Das Erphoviertel --- Hier schlägt das Herz des Fußballs!
Ich persönlich habe jedenfalls die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß die eine oder andere o.a. gute Idee vielleicht auch schon in den jetzigen Planungen Berücksichtigung finden könnte. Aber die Möglichkeit, das viele der wünschenswerten Dinge umgesetzt werden können, hängt natürlich auch vom Budget ab. Und das ist nunmal so wie es ist.
Möglicherweise wird aber die Diskussion über o.a. Dinge erst richtig Fahrt aufnehmen, nachdem der Rat den grundlegenden Startschuss gegeben hat und man sich anschließend dann mit den konkreten Bauplanungen beschäftigt. Diese Problematik ist übrigens häufiger ein Grund dafür, warum öffentliche Bauprojekte kurz vor oder während der Bauphase teurer werden. Erst dann wird denjenigen, die der Ratsvorlage zustimmten, erst richtig klar, zu was man (oder zu was man eben nicht) Ja gesagt hat. Und da man in Münster davon ausgehen kann, daß einige Ratspolitiker auf viele der o.a. Dinge positiv abfahren könnten, kann es gut sein, daß sich das avisierte Budget ganz schnell erhöhen wird. Ich glaube auch nicht, daß sich Ratsherren wie Reiners oder Weber oder auch unser OB nachsagen lassen wollen, Planungen für einen Umbau eines Stadions zugestimmt zu haben, das keinerlei moderne, nachhaltige oder ökologische Standards berücksichtigt. Das wäre dann nochmals eine der größten Lachnummern in Europa.
Ein umweltverträglicherer als üblicher Umbau wäre natürlich absolut erstrebenswert. An Holztribünen im Jahr 2019 kann ich aber beispielsweise nicht glauben.
Wichtige Elemente wären aber (Regen)Wasserwiederverwertung, Solarkollektoren (allerdings auf dem Dach der Haupttribüne eher nicht möglich, hörte ich), weg mit den Plastikbechern, energieeffizientere Beleuchtung usw. es exisiteren noch ein paar Schraubstellen, die ein Stadion attraktiver machen können. Dachbegrünung, Insekteninseln, Nisthilfen für Vögel etc.
Dazu ein Verkehrskonzept, dass die Anfahrt mit dem Auto obsolet macht. Schnellere Verbindungen mit dem Leezmann, ÖPNV, der den Namen verdient. Dazu gehört natürlich auch der Bahnhaltepunkt, der eine große Hilfe wäre.
Holzbauten von heute sind mit früher gar nicht mehr vergleichbar. Natürlich leider trotzdem total unrealistisch.
Kommt Kinnars - Fred zumachen - ist jetze eh alles passe
Kann diesen ganzen menschengemachten "Klima-Quatsch" nicht mehr hören (bzw. lesen). Der Thread hier ist meiner Meinung nach überflüssig, denn 1. ist meiner Meinung nach "sogenannte Klima-Neutralität" beim Bauen überflüssig, und 2. wird sich in Münster, wie wir aus der Vergangenheit wissen, in Sachen Stadion-Neubau-Debatte "zu-Tode-debattiert-gequatscht-und-begutachtet!"
Bringt doch nichts......, wir sollten eher schauen, dass der Verein nicht absteigt, in Liga 4 braucht es sowieso keinen Stadion-Neubau mehr.
"Hurra, hurra, hu-ra-ha-ha, die Hamborner Löwen sind da-a-a, hurra, hurra, hu-ra-ha-ha, die Hamborner Löwen sind daa...!"
Achtung, Achtung, hier is Klinkhammer vom WDR4-Gebäude-Management....weisse bescheid...mit'em ganzen Theater....hier...
Warum ist Klimaneutrales Bauen überflüssig?
Das Erphoviertel --- Hier schlägt das Herz des Fußballs!
Warum ist Klimaneutrales Bauen überflüssig?
Weil ich davon überzeugt bin, das das überflüssig ist. Die ganze Diskussion über den Menschengemachten Klimawandel erachte ich nicht als fundiert, aber das ist ein anderes Thema und gehört nicht hier in diesen Thread.
"Hurra, hurra, hu-ra-ha-ha, die Hamborner Löwen sind da-a-a, hurra, hurra, hu-ra-ha-ha, die Hamborner Löwen sind daa...!"
Achtung, Achtung, hier is Klinkhammer vom WDR4-Gebäude-Management....weisse bescheid...mit'em ganzen Theater....hier...
Der englische Viertligist Forest Green Rovers baut ein Stadion aus Holz: https://www.dezeen.com/2019/12/27/worlds-first-timber-stadium-zaha-hadid-architects/
Mit sowas hättest du jedenfalls alle Aufmerksamkeit und sicher viele Interessierte die sich das anschauen wollen.
Wäre in Bösensell schön machbar gewesen...an der Hammerstrasse mit "alter" Haupt eher nicht machbar.
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Warum ist Klimaneutrales Bauen überflüssig?
Weil ich davon überzeugt bin, das das überflüssig ist. Die ganze Diskussion über den Menschengemachten Klimawandel erachte ich nicht als fundiert, aber das ist ein anderes Thema und gehört nicht hier in diesen Thread.
Du scheinst damit auf dem gleichen geistigen Niveau wie ein Herr Trump zu sein.
"Jede Unterdrückung - sei es Sexismus, Rassismus, Antisemitismus - lebt davon, dass sie für die Nicht-Betroffenen unsichtbar ist." Marina Weisband
Hier wie ich finde eine interessante Übersicht des Planungskonzeptes „S-Bahn Münsterland“. Ein Haltepunkt „Preußenstadion“ scheint auch dort wichtiger Bestandteil zu sein. Vor allem vor dem Hintergrund, daß offensichtlich die Achse „Münster-Nord“ - „Hiltrup“ mit einem 15minütigen Takt eine ganz zentrale Rolle innerhalb des Stadtgebietes einnehmen soll.