In Münster sind die Plätze bis mindestens noch 3. Mai gesperrt. Ob es danach eine Lockerung geben wird, ist noch sehr fraglich. Irgendwo habe ich im Hinterkopf, dass die Platzsperre in Kaiserslautern sogar bis Ende Mai oder bis in den Juni hinein gelten soll. Jetzt eine Ausnahme für den Profifußball zu schaffen und Kinderspielplätze dürfen auch weiterhin nicht betreten werden, ist keinem Bürger wirklich verständlich zu machen.
Die Frage was ist wenn ein Spieler sich infiziert hat, habe ich mir auch schon gestellt. Da durch den engen Kontakt in der Kabine und auf dem Spielfeld eine sehr große Ansteckungsgefahr vorhanden ist, muss dann die gesamte Mannschaft nach den Vorschriften für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Das gleiche müsste auch für den Gegner gelten. Gestern Abend in der Aktuellen Stunde war ein Beitrag zu sehen, wie sich die Atemwolke bei einer sportlichen Betätigung verhält. Hierzu wurde von einem Forscher der Uni Eindhoven die Ergebnisse einer Studie vorgestellt. Unter Umständen kann sich bis zu 20 Meter hinter dem Sportler noch eine Wolke aus Atemtröpfchen befinden. Zudem atmet ein Sportler unter Belastung deutlich mehr und deutlich tiefer ein. Dadurch könnten Viren direkt bis in den untersten Bereich der Lunge gelangen.
Das sich bislang außer Mannheim nur Teams aus der unteren Region für einen Abbruch entschieden haben, mag auffällig sein und vielleicht den ein oder anderen Hintergedanken haben. Zusammen mit den fünf Teams aus Bayern haben sich also insgesamt 13 Vereine genau positioniert. Was ist mit den restlichen sieben Clubs? Die Kogge und die Zebras wollen wohl weiterspielen. Braunschweig eiert hin und her. Uerdingen, Meppen, Köln und Kaiserslautern haben sich noch nicht definitiv geäußert. Die einzigen Stellungnahmen dazu habe ich aus Uerdingen und Meppen vernommen, die sich eine Fortsetzung der Saison nur sehr schwer vorstellen können. Acht Vereine sind für einen Abbruch, fünf Vereine nur aus Bayern für eine Fortsetzung. Ein Schelm der dabei böses vermutet, weil zufälliger Weise der bayrische Verbandspräsident auch der Vizepräsident des DFB ist. Eine einvernehmliche Lösung wird es nicht geben. Es läuft auf eine Mehrheitsentscheidung hinaus.
Noch etwas zu den gemachten Plänen aus Elversberg zu einer zweigleisigen 3. Liga. Ich kann mir es nicht vorstellen, dass der DFB dieser Planung etwas abgewinnen kann. Neben der Aufteilung in zwei Ligen sollen nämlich auch noch die Regionalligen aufgebläht werden. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen dann sogar sechs Regionalligen entstehen. Die finanzielle Ausstattung der 3. und 4. Liga würde sich noch weiter verschlechtern. Und glaubt man ernsthaft, dass die Telekom mit Magenta Sport noch ein großartiges Interesse an der Vermarktung hat und die gleichen Fernsehgelder nach dem heutigen Stand ausschüttet? Im Moment bekommt jeder Verein der 3. Liga ca. 1 Millionen Euro an Fernsehgelder. Elversberg geht in seinem Positionspapier davon aus, dass sich die Summe dann halbieren würde und jeder dann 500.000 Euro erhalten wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Telekom für so ein Produkt zahlen wird.
Niemand hat bisher über diesen Satz gesprochen:
Auch das Konzept, auf die Verfolgung der Infektionskette bei Spielern zu verzichten, um den Spielbetrieb bei der Erkrankung eines Spielers fortführen zu können, würde eine weitere und unverantwortliche Sonderrolle des Fußballs in der Gesellschaft bedeuten.
Das kann doch nicht wirklich ernsthaft irgendwo so angedacht sein?
Und wer das Virus unterschätzt, kann sich gerne mittels des französischen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ein Bild machen, wie schnell es von alle vor dem Boarden getestet und "eigentlich sind wir in Isolation" zu einer Durchseuchung der Hälfte der Belegschaft kommt
Welche Vereine sind vorgeprescht und haben eine gemeinsam zu erarbeitende Linie der 3. Liga damit voreilig verhindert?
Die bayrischen.
Schauen wir genau hin und erkennen, dass Geisterspiele ohne Einnahmen diese Vereine weniger stören:
Mäzene, geldstarke Sponsoren: 1860, Haching, Würzburg, Ingolstadt
Großverein: Bayern
Damit diese Meinungen nicht allein und trendbildend da stehen, mussten die anderen Vereine ihre Position öffentlich dagegen stellen. Das ist moralisch nicht zu verurteilen.
Ich würde es auf eine andere Ebene bringen: Bis auf 60 sind es Vereine, die in der Zuschauertabelle weit hinten stehen. Die sind von den Einnahmen nicht abhängig wie andere Clubs.
Dieser Kommentar von Michael Windisch ist heute online in der Bild zu lesen. Genau wie einige Leser bei Liga3online schielt er in seiner Kommentierung nur mit dem Auge nach unten. Eine differenzierte Betrachtung mit dem Positionspapier fehlt meiner Meinung nach völlig. Auch Michael Windisch sieht nur den Punkt, dass es sich bei sieben von den acht unterzeichneten Vereinen um Abstiegskandidaten handelt. Halle, Chemnitz und Magdeburg stehen über dem Strich, Münster, Zwickau, Großaspach und Jena darunter. Bei noch elf Spieltagen, 33 zu vergebenen Punkten und realistisch betrachtet, könnten sich von den vier Mannschaften auf den Abstiegsplätzen nur noch Zwickau und Münster retten. Sie haben 1 bzw. 5 Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Das Positionspapier sieht vor, dass die ersten beiden Mannschaften direkt in die 2. Liga aufsteigen sollen. Da es keinen Absteiger aus der 2. Liga geben sollte, würde diese auf 20 Mannschaften aufgestockt werden. Der Tabellendritte in der 3. Liga würde dort verbleiben. Natürlich könnte man argumentieren, dass die beiden Vereine der 2. und 3. Liga auf den Relegationsplätzen ebenfalls direkt aufsteigen sollten. Die 2. Liga würde dann mit 20, die Bundesliga mit 21 Vereinen in der neuen Saison antreten. Den auf den Aufstiegsplätzen stehenden Clubs würde somit kein Nachteil entstehen. Sie würden auch nicht bevorteilt werden. Realistisch betrachtet haben noch sieben Mannschaften eine Chance, sich auf einen der beiden vorderen Plätze zu verbessern. Duisburg führt mit 47 Punkten die Tabelle an. Dahinter folgen Mannheim und Unterhaching mit jeweils 44 Punkten. Platz vier belegt Meppen mit 42 Punkten. Bis Platz elf ist der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz bei fünf Punkten. Wenn man so will, könnten sich diese sieben Clubs benachteiligt fühlen, da sie ja noch die Möglichkeit hätten, auf Platz eins bis drei vorzurücken.
Somit stellt sich mir die Frage, warum der Kommentator der Bild nur auf die Abstiegsplätze schielt. Wenn den ersten drei Mannschaften kein Nachteil entstehen soll, dann gilt dieses genauso für die Abstiegskandidaten. Einzig die Mannschaften von Platz vier bis elf hätten wirklich einen Grund sich zu beschweren, da sie ja noch in das Aufstiegsgeschehen hätten eingreifen können. Ich kann nicht hingehen und die Vereine auf den vorderen Plätzen bei einem Abbruch der Saison belohnen und die letzten vier einfach bestrafen. Eine für alle Seiten zufrieden stellende Lösung wird es eh nicht geben. Zudem muss sich der DFB davor schützen, dass Vereine gerichtlich gegen den Abstieg vorgehen werden. Im deutschen Sport gibt es bereits heute eine ähnliche Lösung. Der deutsche Handballbund hat seine Saison abgebrochen, den Tabellenersten zum Meister gemacht und die Abstiegskandidaten verbleiben in der Liga. Warum sollte dieses beim DFB nicht auch möglich sein.
@steinfurterscp06, das ist eine gute Frage, warum der DFB bei der 3. Liga nicht so reagiert wie z.B. der DHB. Das Spiel auf Zeit schadet doch mehr als das es den Clubs und natürlich auch dem Sport nützt. Es ist klar das etliche Clubs noch auf den Zweitliga Aufstieg schielen und sich deshalb gegen einen Saisonabbruch aussprechen. Aber wann und wie die für eine sportliche Saisonbeendigung notwendigen Spiele durchgeführt werden sollen sagt keiner der Herrschaften. Der DFB soll endlich eine Entscheidung fällen anstatt diese ständig nach hinten zu schieben. Und diese Entscheidung muss so ausfallen das diese nicht von den Clubs vor Gericht anfechtbar sein kann. Die Clubs, welche sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen, fühlen sich benachteiligt wenn die Saison nach dem jetzigen Stand abgebrochen würde. Aber die auf dem Abstiegsplatz stehenden Clubs dürfen nicht die Hand heben, wenn denen durch den Abbruch die Chance auf den Klassenerhalt genommen wird? So wie du den Kommentar schilderst ist der Typ nicht in der Lage oder nicht gewillt die Sache auch vom Standpunkt des SC Preußen und der anderen Vereine, die das Positionspapier unterschrieben haben, zu sehen.
@wild-on-wheels wo du die medizinische Seite ansprichst. Man geht ja bei den Geisterspielen immer davon aus das kein Spieler an Covid19 erkrankt ist. Und das ist der Optimalfall. Was ist wenn einer erkrankt ist und alle in Quarantäne müssen? 14 Tage Quarantäne reichen nicht immer aus, man muss 24 Stunden (oder sogar 48, ich hab' s nicht im Kopf) frei von Symptomen sein. Es sind Fälle bekannt, wo Leute 6 oder 7 Wochen erkrankt waren. Wie will man da einen regelmäßigen Ligabetrieb durch ziehen? Was ist mit den Corona Tests, will man denn auch in der 3. Liga alle paar Tage 30 Leute pro Verein testen lassen?
Aber warum denn bei der dritten Liga aufhören, das wäre dann ja die Ebene des DFB (Amateur-Fußball). Was ist mit den Regionalligen? Oberligen?
Zum Thema Tests schreibt der Spiegel Bundesliga oder Altenheime – wo soll mehr getestet werden?
Wie läuft das eigentlich mit Mundschutz und dem Vermummungsverbot?
Wie läuft das eigentlich mit Mundschutz und dem Vermummungsverbot?
Solange Du keine schwarzen Klamotten und keinen schwarzen Mundschutz an hast, kein Problem.
"Jede Unterdrückung - sei es Sexismus, Rassismus, Antisemitismus - lebt davon, dass sie für die Nicht-Betroffenen unsichtbar ist." Marina Weisband
Sinnvoller erscheint es, Kassierer*innen in Edeka-, Lidl-, Bau- oder sonstigen Märkten mehrfach wöchentlich zu testen, dazu das Pflegepersonal unterschiedlichster Einrichtungen. Diese Leute sind erheblich stärker einem Publikumsverkehr unter 2 Meter Distanz ausgesetzt. Zwar verdienen sie nicht ganz so viel wie Herr Neuer, aber sie sind nun mal relevant. Herr Neuer ist dies nicht.
Es ist nur ein Bauchgefühl, zugegeben: Aber der öffentliche Rückhalt für eine Fortsetzung der insbesondere 1. Liga unter diesen himmelschreiend privilegierten Test-Bedingungen, wie sie vage im Raum stehen, scheint mir derzeit ausgesprochen gering - eigentlich überraschend, ich hätte das nicht gedacht. Aber es ist ok so.
Sinnvoller erscheint es, Kassierer*innen in Edeka-, Lidl-, Bau- oder sonstigen Märkten mehrfach wöchentlich zu testen, dazu das Pflegepersonal unterschiedlichster Einrichtungen.
Über Physiotherapeuten spricht so gut wie nie jemand. Aber wichtig ist, dass der Sonnenbank-Ulli statt Ski- oder Malle-Urlaub seine wöchentliche Massage bekommt. Ist hat systemrelevant. Glaubt mir, die Idioten gibt es, "ansonsten hast Du künftig einen Kunden weniger!". Ähnlich bei Frisören.
Niemand hat bisher über diesen Satz gesprochen:
Auch das Konzept, auf die Verfolgung der Infektionskette bei Spielern zu verzichten, um den Spielbetrieb bei der Erkrankung eines Spielers fortführen zu können, würde eine weitere und unverantwortliche Sonderrolle des Fußballs in der Gesellschaft bedeuten.
Das kann doch nicht wirklich ernsthaft irgendwo so angedacht sein?
Und wer das Virus unterschätzt, kann sich gerne mittels des französischen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" ein Bild machen, wie schnell es von alle vor dem Boarden getestet und "eigentlich sind wir in Isolation" zu einer Durchseuchung der Hälfte der Belegschaft kommt
Bist du Dir da sicher? Also damit, dass das nicht irgendwo angedacht gewesen ist? 😉
Ich wünschte mir, dass ich mir da sicher wäre. Aber wenn Keller heute schreibt, dass die Bundesliga spielen muss, damit irgendwann auch die Amateure wieder spielen knnen, weil es die Amateur-Vereine unterstützt, dann glaube ich halt leider ganz viel
Bundesliga unterstützt Amateurvereine?
Hier hilft man sich?
Nie im Leben.
