Etwas Ärger um missverständliche Unterstützer-Dauerkarte
14. Oktober 2020Der SC Preußen Münster hat mit einer Email an die Inhaber der „Unterstützer-Dauerkarte“ einen gewissen Unmut erzeugt. Es geht um die Frage, ob diese Dauerkarte sowohl den Stadionbesuch wie auch einen kostenlosen Stream enthält.
Im Sommer hatte der SC Preußen Münster seine Unterstützer-Dauerkarte und parallel ein Livestream-Angebot auf den Markt geworfen. Der Livestream kostet 6,95 Euro pro Spiel oder 99 Euro im Jahresabo. Für 149 Euro konnten Fans alternativ die Möglichkeit erhalten, alle Heimspiele des SCP entweder „im Livestream oder im Stadion“ zu sehen.
An dem Wörtchen „oder“ entzweien sich offenbar die Geister. Eine gewisse Anzahl von Fans hatte das im Sinne eines „sowohl als auch“ verstanden. Also entweder ins Stadion oder, wenn man keine Zeit hat, eben kostenlos den Stream schauen.
Nun war das eben so nicht gedacht. Die Unterstützer-Karte war eine klassische Dauerkarte für den Besuch im Stadion. In Zeiten reduzierter Zuschauerzahlen konnten nur Inhaber dieser Dauerkarte mit Glück eines der wenigen Tickets für den Stadionbesuch ergattern. Nur wer dabei leer ausging, erhielt ersatzweise einen kostenlosen Streaming-Zugang.
Sobald allerdings die Zuschauerzahlen wieder erhöht wurden – zuletzt auf 990 Zuschauer – wurde die Dauerkarte wieder für den reinen Stadionbesuch notwendig. Und hier kam wohl ein Missverständnis auf. Die Formulierung des Klubs im Sommer war mindestens undeutlich und sehr dazu angetan, Unklarheiten zu erzeugen.
In seiner Email an die Dauerkarten-Inhaber schrieb der SCP nun, dass eine Dauerkarte nun einmal für den Stadionbesuch gedacht sei. Um es anders zu formulieren: Vor zwei Jahren, lange vor Corona, wäre niemand auf die Idee gekommen, mit seiner Dauerkarte zugleich das Recht auf den Streamingdienst MagentaSport zu erhalten. Warum also war das jetzt nicht deutlich? Nun, weil der SCP das einfach nicht klar formulierte. Da war die Rede von „kombinierter Dauerkarte“ und entweder dem Stadionbesuch oder dem Stream. Dass der SCP in seiner Mail nun etwas lässig von einem „sehr geringen Teil der Nutzer“ sprach, bei denen es offenbar zu einem Missverständnis gekommen sei, ist zumindest unglücklich.
In der Sache hat der SC Preußen allerdings Recht. Soccerwatch ist ein gewerblicher Anbieter, der dem SCP sein Angebot in Rechnung stellt. Dass ein Käufer sozusagen zwei Anbieter mit einem Preis „kauft“, ist eigentlich auch unlogisch. Zumal der SCP darauf hinweist, dass der Anbieter dem jedes Abo in Rechnung stellen würde.
Wie auch immer: Stream ist Stream und Dauerkarte ist Dauerkarte.