Effizient im Spitzenspiel: Preußen Münster gewinnt bei Fortuna Köln mit 3:1

Effizient im Spitzenspiel: Preußen Münster gewinnt bei Fortuna Köln mit 3:1

6. November 2022 0 Von Carsten Schulte

Am Ende war einfach nur Erleichterung und Glückseligkeit. Die Mannschaft hüpfte, die Fans in der Kurve hüpften, alle lagen sich in den Armen. Das alles, weil der SC Preußen Münster ein schwieriges Topspiel bei Fortuna Köln am Ende mit 3:1 gewann und ganz nebenbei in der Regionalliga West Platz 1 mit 5 Punkten Vorsprung zementierte. Ein schöner Tag für alle Schwarz-Weiß-Grünen.

Köln hatte sich mit zuletzt vier Siegen aus fünf Spielen langsam Richtung oberes Mittelfeld orientiert und trat mit entsprechend großem Selbstbewusstsein auf. Aber auch die Preußen hatten sich zuletzt ja mit zwei Siegen aus der Schwächephase befreit.

Dass Fortuna allerdings eine härtere Nuss sein würde als Fortuna Düsseldorf II, war schnell abzusehen. Phasenweise war es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem der SCP wie zuletzt auf seine Dreierkette setzte. Es dauerte auch ein bisschen, ehe sich etwas wirklich Spannendes auf dem Feld tat. Eine eher spektakuläre Direkt-Abnahme-Szene über Lorenz und Wegkamp endete leider im Abseits.

Nach 12 Minuten jubelte dennoch der SCP. Weil Kölns Torwart Weis weit neben seinem eigenen Tor einen ziemlich fahrlässigen Abstoß auf Dennis Grote spielte, brachte der den Ball per Kopf zu Wegkamp – und der schob dann aus der Drehung direkt am herbeieilenden Keeper vorbei zum 1:0 ein. Ein Geschenk, das auf diesem Niveau vom SCP natürlich bestraft wird.

Spieldaten
Fortuna Köln: Weis – Langer (46. Schwadorf), Lanius (79. Beltran), Rumpf, Budimbu – Scholz, Kegel (83. Hölscher) – Stanilewicz, Batarilo-Cerdic, Wilms – Lokotsch
Preußen Münster: Schulze Niehues – Hahn, Koulis, Kok – Teklab (84. Langlitz), Grote, Bouchama (66. Deters), Remberg – Lorenz – Wegkamp (93. Scherder), Wooten (89. Bindemann)
Tore: 0:1 Wegkamp (12.), 1:1 Wilms (61.), 1:2 Wooten (78.), 1:3 Deters (94.)
Schiedsrichter: Selim Erk
Zuschauer: 3.215

Es folgte aber eine Phase, in der Köln mehrfach die Chance bekam, den Ausgleich zu erzielen. Die erste davon ging auf die Kappe von Marc Lorenz, der den Ball auf der rechten Seite etwas fahrlässig verlor und so Köln eine dicke Chance erlaubte. Kölns Goalgetter Lars Lokotsch war hier aber indisponiert – und blieb das auch in der Folge. Glück für den SCP, denn Lokotsch hatte eigentlich freie Bahn…

Auf der anderen Seite bekam Andrew Wooten die Chance auf das 2:0, aber hier war Kölns Keeper auf dem Posten. Und Lokotsch? Der vergab nach 23 Minuten erneut das fast sichere 1:1, auch hier war für Fortuna eigentlich viel mehr drin. Und Budimbu bekam nach 29 Minuten auch noch die Chance, setzte aber den Ball aus der Drehung am Pfosten vorbei. Nach Chancen lag Fortuna eher vorn, aber auf dem Feld führte eben der SCP.

Wegkamp bekam dann noch einmal die Chance auf das 2:0, aber aus spitzem Winkel scheiterte er am Torwart. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.

Fortuna Köln gegen Preußen Münster 06.11.2022 Foto: S. Sanders
Fortuna Köln gegen Preußen Münster 06.11.2022 Foto: S. Sanders Maik Kegel, Yassine Bouchama (Münster)

Ohne Wechsel ging es beim SCP weiter – und es wurde ein schwieriges Spiel. Vor allem, weil Fortuna nun mehr vom Spiel hatte. Für Köln kam Jules Schwadorf in die Partie, der einiges zeigen wollte und oft den Ball forderte.

Offensiv-Szenen für den SCP wurden immer seltener, vieles wurde ungenau. Symbolisch ein Freistoß aus starker Position, den der SCP in der Ausführung völlig verbockte (59.).

Und wie das dann oft so ist: Plötzlich fiel das Tor auf der anderen Seite. Wilms schob den Ball quer durch die verdutzte Preußen-Abwehr ins lange Eck und schon stand es 1:1 (61.). Das ging nach Chancen und Spielverlauf auch völlig in Ordnung. Und so richtig konnte der SCP in der Folge nicht mehr glaubhaft machen, dass hier noch ein Tor fallen würde. Ballbesitz hin oder her: In den gefährlichen Räumen fand der SCP nicht mehr statt.

Was allerdings „individuelle Klasse“ bedeutet, demonstrierte der SCP nach 78 Minuten. Flanke von rechts, Kopfball von links, Wooten, drin, Tor. Das sah so einfach aus, aber war so erzwungen, so stark gemacht – muss man eben als Mannschaft auch können. Jetzt war es natürlich ein Spiel auf Messers Schneide. Köln mit der letzten Verzweiflung, Münster im Abwehrmodus, aber auf Konter lauernd.

In beiden Strafräumen wurde es noch einmal kribbelig: Henok Teklab wurde zu Fall gebracht – und auch im Preußenstrafraum gab es eine kritische Szene. Doch in beiden Fällen blieb es ohne Folgen.

In Kölns letzte Angriffe hinein setzte der SCP den letzten Stich. Der eingewechselte Deniz Bindemann spielte den perfekten Pass in die Mitte auf den eingewechselten Thorben Deters und der schob unterm Torwart hindurch ein zum 3:1. Und in den Jubel ertönte der Schlusspfiff – wie schon in der Vorwoche in Düsseldorf, als Wegkamps Treffer in der Schlusssekunde fiel.

Das 3:1 war am Ende ein wichtiges Ergebnis und dürfte auch die Konkurrenz in Aachen, Rödinghausen oder Wuppertal heftig nerven. Und Wuppertal kommt am nächsten Samstag nach Münster …

Spiele am 15. Spieltag
SV Straelen0:0 (0:0)1. FC Köln II
Borussia Mönchengladbach II4:2 (2:0)SV Lippstadt 08
Alemannia Aachen3:1 (1:1)SV Rödinghausen
1. FC Bocholt2:8 (0:6)FC Schalke 04 II
SC Wiedenbrück1:2 (1:2)1. FC Kaan-Marienborn
RW Ahlen1:2 (0:0)1. FC Düren
Wuppertaler SV4:1 (2:1)Fortuna Düsseldorf II
SG Wattenscheid 091:1 (0:0)RW Oberhausen
Fortuna Köln1:3 (0:1)SC Preußen Münster
15. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SC Preußen Münster1437:142332
2Alemannia Aachen1526:20627
3SV Rödinghausen1529:141526
4Borussia Mönchengladbach II1528:19926
5Wuppertaler SV1528:19925
6FC Schalke 04 II1433:201324
71. FC Kaan-Marienborn1522:24-224
8RW Oberhausen1528:28022
9SV Lippstadt 081526:29-322
10Fortuna Köln1416:19-321
11RW Ahlen1528:26219
12Fortuna Düsseldorf II1524:33-919
131. FC Düren1518:28-1019
141. FC Bocholt1426:33-718
15SC Wiedenbrück1522:19317
161. FC Köln II1523:32-917
17SG Wattenscheid 091516:39-239
18SV Straelen1510:24-147