Dreifach-Teklab! Später Preußen-Jubel gegen 1. FC Köln II
3. September 2022Einer musste am Ende auf den Zaun und der hieß Henok Teklab. Drei Tore steuerte Preußens Flügelflitzer bei zum 4:2-Sieg gegen starke Kölner. Den Sieg hatte der SCP eigentlich fast schon aus der Hand gegeben, es war eine wilde Fahrt mit glücklichem Ende.
Nachher war dann alles wieder Jubel pur. Henok Teklab musste auf der Zaun der Gegengerade, die „Humba“ wartete, das war irgendwie zwingend. Dann holte sich die Mannschaft vor der Fiffi-Gerritzen-Kurve noch die fast obligatorische Versicherung ab: „Alle zusammen für Preußen Münster!“ Da brach sich eine Menge Erleichterung Bahn, das war eine Befreiung. Denn wenige Minuten zuvor sah es so aus, als würde der SC Preußen im zweiten Heimspiel hintereinander sieglos bleiben. Aber dann schlug Henok Teklab zu …
Der Reihe nach. Der SC Preußen fand schwer ins Spiel. Kaum war die Partie angepfiffen, jubelten die Gäste. Weil Simon Scherder einen etwas kreativen Ball spielte und anschließend niemand mehr den Überblick hatte, landete der Ball am Ende zum 0:1 im Tor. Völlig Stille im Stadion begleitete den Treffer, denn unter den 6.372 Zuschauern befanden sich etwa 0 Gästefans.
Der SCP kam schwer in die Partie, wurde irgendwie doch überrascht von Köln. Dabei hatten die ja vor, gar nicht so hoch zu stehen, besser etwas weiter hinten zu verteidigen. Das frühe Tor war eher nicht Matchplan, sondern irgendwie vom SCP geschenkt.
Zwei Minuten später hätte Shaibou Oubeyapwa eigentlich direkt den Ausgleich erzielen müssen, aber aus zwei, drei Metern setzte er den Ball daneben. Schade drum.
Die Szene war Ausgangspunkt für eine wilde Phase der Preußen. Es war zum Haareraufen. Chancen über Chancen erspielten sich die Adler, aber der Ball wollte nicht rein.
Nach 8 Minuten knallte Andrew Wooten nach Oubeyapwa-Vorlage den Ball an die Torlatte, dann scheiterte Oubeyapwa selbst am Kölner Keeper (19.), dann knallte Wooten den Ball per Kopf erneut an die Latte (20.) – und zwischendrin bekam der SCP einen glasklaren Hand-Elfmeter aus völlig unerklärlichen Gründen nicht.
Aber nach 26 Minuten traf dann endlich doch der SCP: Henok Teklab zirkelte den Ball flach ins Lange Eck – möglich, dass Alexander Langlitz in abseitsverdächtiger Position noch den Torwart irritierte, aber hier gab es eigentlich auch keine Beschwerden. Der Ausgleich war aber überfällig und verdient.
Kölns zweite dicke Chance resultierte dann nach 35 Minuten aus einem haarsträubenden Bock im Mittelfeld, der Köln den Konter erlaubte – aber Max Schulze Niehues parierte gegen Pierre Nadjombe per Fuß.
Aber auf der Gegenseite rettete dann wieder der Pfosten die Kölner: Diesmal war es Alexander Hahn, der den Ball an den Pfosten setzte (39.). Das war wirklich nicht zum Aushalten.
Und dann endlich fiel doch das Tor. Marc Lorenz setzte zum Schuss aus der Distanz an, am Ende drückte Yassine Bouchama den Ball noch über die Linie, wie auch immer: Das war das 2:1! Rückstand gedreht, alles gut. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.
Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit. Und in die kam der SCP ganz, ganz schwer rein. Köln wollte natürlich den Ausgleich, setzte den SCP schwer unter Druck. Die Preußen verloren den Faden und den Überblick – und produzierten reihenweise Fehler. Das war ein eher ungewohntes Bild.
Das Gegentor lag in der Luft. Münster fand offensiv kaum noch statt, dennoch bekam der SCP eine Chance zum 3:1. Oubeyapwas Vorlage fast von der Torauslinie drückte Teklab knapp am Tor vorbei. Durchatmen.
Dann wurde Maximilian Schmidt eingewechselt und traf kurz danach zum Ausgleich – vorausgegangen war wieder ein missglückter Versuch des SCP, den Ball entschieden zu klären. Das 2:2 ging dann auch in Ordnung, denn Köln war deutlich aktiver in dieser Phase.
Und irgendwie wirkte es so, als würde diese Partie mit einer weiteren Heim-Enttäuschung enden. Denn Köln setzte nach, wollte mehr als nur den einen Punkt. Und dem SCP gelang es nicht mehr, ein klares Spiel auf den Platz zu bringen. Ein Seitfallzieher des eingewechselten Gerrit Wegkamp verfehlte das Tor (72.), das war endlich mal wieder eine echte Offensivszene.
Bis Minuten vor Ende hielt das 2:2. Dann machte Köln den verhängnisvollen Fehler. Kölns Abwehr unterschätzte einen Ball kollektiv, Teklab ging dazwischen und schob den Ball zum 3:2 ins Tor (87.). Was für eine Erleichterung!
Und in Kölns letzte Versuche bekam Münster sogar noch das vierte Tor: Teklab sprintete in einen Ball, steuerte ganz allein aufs Kölner Tor zu, begleitet nur von Andrew Wooten. Eine Körpertäuschung, ein angedeuteter Querpass – doch dann schob Teklab selbst zum 4:2 ein. Das Ende, Jubel pur, Spitzenreiter!
Spiele am 7. Spieltag | ||
Fortuna Köln | 3:0 (1:0) | 1. FC Kaan-Marienborn |
SC Preußen Münster | 4:2 (2:1) | 1. FC Köln II |
Fortuna Düsseldorf II | 3:1 (1:0) | SV Lippstadt 08 |
1. FC Düren | 0:2 (0:0) | SV Rödinghausen |
RW Oberhausen | 1:3 (1:2) | FC Schalke 04 II |
SC Wiedenbrück | 2:1 (1:0) | 1. FC Bocholt |
RW Ahlen | 1:2 (1:1) | Borussia Mönchengladbach II |
Wuppertaler SV | 2:1 (1:1) | SV Straelen |
SG Wattenscheid 09 | 04.09, 14.00 | Alemannia Aachen |
7. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Preußen Münster | 6 | 17:4 | 13 | 16 |
2 | 1. FC Kaan-Marienborn | 7 | 12:8 | 4 | 16 |
3 | SV Rödinghausen | 7 | 17:5 | 12 | 15 |
4 | 1. FC Düren | 7 | 10:10 | 0 | 13 |
5 | SV Lippstadt 08 | 7 | 12:11 | 1 | 12 |
6 | SC Wiedenbrück | 7 | 11:6 | 5 | 11 |
7 | Wuppertaler SV | 7 | 11:8 | 3 | 10 |
8 | FC Schalke 04 II | 7 | 9:9 | 0 | 10 |
9 | Fortuna Düsseldorf II | 7 | 10:11 | -1 | 10 |
10 | RW Oberhausen | 6 | 12:14 | -2 | 10 |
11 | Borussia Mönchengladbach II | 7 | 10:8 | 2 | 9 |
12 | RW Ahlen | 7 | 14:12 | 2 | 8 |
13 | Fortuna Köln | 7 | 5:7 | -2 | 8 |
14 | Alemannia Aachen | 5 | 5:5 | 0 | 6 |
15 | 1. FC Bocholt | 7 | 10:18 | -8 | 5 |
16 | 1. FC Köln II | 6 | 9:17 | -8 | 4 |
17 | SG Wattenscheid 09 | 6 | 7:19 | -12 | 4 |
18 | SV Straelen | 7 | 2:11 | -9 | 0 |
Des talentierten Herrn Teklabs inspiriertes Solo zum 4:2 gegen Köln II wird nie vergessen sein.