DFB-Pokal: Preußen-Trainer Sascha Hildmann bangt um Wegkamp-Einsatz
5. August 2021Aus dem Lager der Preußen gab’s am Donnerstag zumindest keine schlimmen Nachrichten. Bis auf Manfred Kwadwo sind alle Preußen im Training. Allerdings steckt hinter Gerrit Wegkamp noch ein Fragezeichen.
Zuletzt war der Winter-Neuzugang mit einer unspezifischen Verletzung, besser: Schmerzen, ausgefallen. Seit einigen Tagen ist er im Lauftraining, aber noch weit weg von normalen Einheiten, wie Trainer Sascha Hildmann im Gespräch mit 100ProzentMeinSCP sagt. „Er hat langsam wieder angefangen.“ Ob er am Sonntag gegen Wolfsburg spielen kann? Zumindest als Einwechselspieler? Denkbar, möglich, aber nicht sicher. „Dazu ist es noch zu früh, das ist eine Tagessache“, glaubt Hildmann. Ein Fehlen des Routiniers wäre schon eine spürbare Schwächung und sofern der SCP gegen den Champions-League-Teilnehmer an eine Überraschung oder eher eine Sensation glaubt, wäre ein Einsatz von Wegkamp sicher hilfreich.
Herschenken, soviel ist klar, will und wird der SC Preußen das Spiel nicht. Am Mittwoch hatte schon Sportchef Peter Niemeyer über ein Highlight gesprochen, am Donnerstag formulierte auch Sascha Hildmann das ähnlich. „Das Spiel steht gewissermaßen in einer Klammer, es is ein tolles Erlebnis.“
Obschon der SCP für die eigentliche Viertliga-Saison gewisse Ziele angemeldet hat, soll auch das Pokalspiel nicht einfach irgendein Bonus-Spiel oder Freundschaftsspiel werden. „Die Wertigkeit dieser Partie ist hoch, so hoch wie jedes andere Ligaspiel.“ Statt Punkte gbt es hier Ruhm und Ehre und im besten Fall auch noch Geld.
Doch gerade Geld trennt den SCP und den VfL Wolfsburg, der noch bis in die Neunzigerjahre nichts weiter als ein mittelmäßiger Oberligist bzw. Regionalligist war. Erst 1992 begann der Aufstieg der Wölfe, die dann 1997 in der Bundesliga landeten und dort bis heute nicht mehr wegrückten. Ende der Achtzigerjahre standen sich Wolfsburg und Münster noch als Drittligisten in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gegenüber, aber das ist ja ziemlich lang her. Und dieser Abstand hat sich längst auch wirtschaftlich finanziert, wie Trainer Hildmann verdeutlicht: „Der Kader ist 270 Millionen Euro wert“, sagt er nüchtern. „Da kommt ein dickes Brett auf uns zu.“ Sportlich muss man da nicht groß herumreden, Wolfsburg kann in Münster kaum etwas gewinnen, aber viel verlieren. Doch das ist zugleich unwahrscheinlich.
Um derlei Überraschungen zu vermeiden, hat Wolfsburg den SCP einige Male beobachten lassen. „Ich weiß, dass sie uns angeschaut haben“, so Hildmann. Aber auch der SCP hat sich auf den VfL eingestellt, Videoanalyse inklusive. Mögliche Schwachstellen? „Wir haben da schon einen Hebel entdeckt, aber da verrate ich nichts“, so Hildmann erwartungsgemäß. Was ebenso auch für die Aufstellung gilt.
Waren die jüngsten Auftritte ein Fingerzeig für die Startelf gegen Wolfsburg? Nicht unbedingt, wiegelt Hildmann ab. „Auf zwei, drei Positionen denke ich noch nach.“ Das übliche Vorgehen, so läuft es beim SCP immer. Zuviel verraten will Hildmann natürlich nichts.
Bakus Bruder war Hildmann-Schützling
Ein paar Beziehungen gibt es zwischen Wolfsburg und den Preußen. Aus Mainzer Zeiten kennt Hildmann den Wolfsburger (und gebürtigen Mainzer) Ridle Baku bestens. Seinen Bruder Makana Baku holte Hildmann 2017 zur SG Sonnenhof Großaspach. Da gibt es am Sonntag vielleicht ein Wiedersehen.
Mag sein, dass Hildmann noch etwas Arbeit vor sich hat. Aber die Aussichten sind ja auch nicht schlecht. 7.000 Fans können am Sonntag zusehen, so viele waren es seit März 2020 nicht mehr. Damals spielte der SCP daheim vor 7.300 Fans gegen Hansa Rostock. Es war das bis heute letzte Heimspiel vor „normaler“ Kulisse.
„Wir freuen uns auf die Fans. Rund ums Stadion ist heute schon viel Betrieb, überall wird vorbereitet, das ist schon ein anderes Treiben. Endlich wieder ein bisschen Normalität.“
Ein Wolfsburger Sieg am Sonntag wäre auch so eine Normalität. Aber zumindest hat der SCP 2012 und 2013 mit Erstrundensiegen gegen Bremen und St. Pauli auch mal Überraschungen geschafft. Pokalschreck Münster? „Wehren würde ich mich dagegen nicht“, sagt Sascha Hildmann.
Regeln für den Stadionbesuch
Die Tore des Preußenstadions öffnen sich bereits 120 Minuten vor dem Anpfiff, also ab 13.30 Uhr. Um Zutritt zu erhalten ist ein sogenannter 3G-Nachweis zwingend erforderlich, d.h. Zuschauer müssen entweder geimpft, getestet oder genesen sein. Der negative Corona-Test darf maximal 24 Stunden alt sein. An den entsprechenden Checkpoints am Haupteingang, am Kunstrasen und an der Sporthalle Berg Fidel muss jeder Besucher bereits vor dem Stadionzutritt seinen Nachweis vorzeigen. Daher sei es unbedingt erforderlich, frühestmöglich anzureisen und die Nachweise schon griffbereit zu haben, teilt der SCP mit.
Inhaber einer Stehplatzkarte für die Blöcke K, L, M, N und O nutzen den Haupteingang an der Hammer Straße, Inhaber einer Sitzplatzkarte für die Blöcke A und B nutzen die Zuwegung am Kunstrasenplatz. Die VIP-Plätze und die Blöcke E und F nutzen den Zugang an der Sporthalle Berg Fidel, der Gästeblock J, der auch bei diesem Spiel ausschließlich den Preußenfans vorbehalten ist, kann über den Gästeeingang betreten werden. Neben dem 3G- Nachweis ist außerdem ein Check-In über die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung erforderlich. Wer kein Smartphone besitzt oder aus anderen Gründen die App nicht nutzen kann/will, muss ein entsprechendes Kontaktformular ausfüllen. Ohne Kontaktnachverfolgung kein Zutritt.
In allen Stadionbereichen (Steh- und Sitzplatz) gilt eine dauerhafte Maskenpflicht. Dies ist erforderlich, da keine lückenlose Platzzuweisung gewährleistet werden kann. In Innenräumen ist eine FFP2-Maske vorgeschrieben, in Außenbereichen mindestens eine medizinische Maske. Einfache Stoffmasken reichen nicht aus. Die Maske darf nur zum Einnehmen von Speisen und Getränken kurzzeitig abgenommen werden.
Es gibt am Sonntag keine Tageskasse mehr.