Alexander Langlitz: „Ich find‘ das gut“
8. März 2021So kehrte Alexander Langlitz also zurück. Sechs Jahre hatte er am Lotter Kreuz gespielt, fast die 200-Spiele-Marke geknackt (am Ende waren es 199 Partien), ehe er im Sommer 2020 die paar Kilometer weiter südlich zum SC Preußen Münster wechselte. Ihn freute es, beim Ex-Klub aufzulaufen.
Dass die Partie letztlich eine doppelte Enttäuschung für ihn bereithielt, ist am Ende verschmerzbar. Da war das Ergebnis, ein 1:1, das sich die Sportfreunde mit beinhartem Einsatz verdienten. Langlitz nahm das mit einem kleinen Lächeln zur Kenntnis. „Das ist die bekannte Spielweise, ich find‘ das gut, das ist sympathisch, wenn man zuhause so spielt“, gab er zu. „Das haben wir hier jahrelang so gemacht.“
Und ehrlicherweise, egal, wie man es mit den Sportfreunden hält: Wäre das der SC Preußen gewesen, der sich mit Mann und Maus in so ein Spiel hineingebissen hätte, in Unterzahl gegen einen eigentlich stärkeren Gegner – auch in Münster hätten die Preußenfans das gefeiert. Nun waren es eben nicht die Preußen, sondern die Gegner. Wütend, leidenschaftlich, mit dem unbedingten Willen und auch ein bisschen „alles oder nichts“ warfen die Sportfreunde sich in die Schlussphase. Eine Phase, in der der SCP das Gegentor zwar etwas dumm herschenkte, sonst nichts zuließ, aber so ein Tor kann man manchmal eben doch erzwingen. Hatte der SCP das eine Woche zuvor gegen Köln nicht selbst gezeigt?
Das Ergebnis ging irgendwie in Ordnung, auch wenn es aus Sicht der Preußen eher unglücklich und ärgerlich war. Langlitz redete auch nicht drumherum. „Das ist ein Punkt, der sich wie eine Niederlage anfühlt“, sagte er nach dem Spiel. Der SCP sei oft etwas zu hektisch gewesen. „Vielleicht haben wir den Platz hier auch zu spät angenommen?“ Wer weiß? Immerhin gab auch Jules Schwadorf zu: „Auf dem Platz ging nicht mehr, was willst du da machen?“, so seine eher rhetorische Frage.
Langlitz wollte das Ergebnis allerdings auch nicht völlig zum Reinfall machen: „Wir gehen mit 7 Punkten aus der englischen Woche raus. Die anderen spielen eben auchn mit, du musste jeden Gegner erst einmal schlagen und so einfach ist das nicht.“ Das war dann am Samstag deutlich zu sehen.
Die Rote Karte gegen Lottes Nino Lacagnina brachte nicht die erhoffte Beruhigung. Langlitz hätte es eher seinem Kollegen Gerrit Wegkamp gegönnt zu treffen. Rot ging den Regeln nach durchaus in Ordnung. Zwar ist die „Doppelstrafe“ Elfmeter und Platzverweis längst kein Automatismus mehr, doch obliegt es am Ende dem Schiedsrichter, dennoch einen Platzverweis zu verhängen, wenn ein Foulspiel vorliegt, das eben nicht dem Ball galt, sondern nur noch dem Gegner. Und so war es hier ja – keine Grätsche zum Ball, sondern ein reines Herumreißen am Preußenstürmer und damit eine Notbremse und eben rot-würdig. Dass der Elfer wieder einmal danebenging, sorgte beim SCP dagegen für Stirnrunzeln. Vom Punkt sind die Preußen ein Wackelkandidat.
Trotzdem: Das 1:1 war das eine. Das andere war, dass der DFB am Abend dem mutmaßlichen Torschützen Langlitz das Tor wieder „wegnahm“ und es Jules Schwadorf zuschrieb. Wäre der Ball auch ohne Langlitz‘ Hinterkopf im Tor gelandet? Wahrscheinlich. Jetzt steht Langlitz weiter bei 8 Toren, Schwadorf jetzt bei 4.
Es ist wie immer eine Frage des unbedingten WOLLENS ! Ich muss den Sieg oder Punkt eben MEHR WOLLEN als der Gegner. Und die Preußen wollten wohl nicht so richtig…. die wollten nur spielen!!!!