Alexander Hahn gefrustet: „Noch nie eine Rote gesehen und dann eine für nichts“

Alexander Hahn gefrustet: „Noch nie eine Rote gesehen und dann eine für nichts“

16. Oktober 2022 0 Von Carsten Schulte

Er war unfreiwillig Symbol für diesen Preußen-Nachmittag: Alexander Hahn musste nach 37 Minuten mit glatt Rot vom Feld. Dabei war er in der auslösenden Szene nur dabei, aber nicht mittendrin. Der Innenverteidiger hadete später mit dieser Situation und dem Schirigespann.

Es war nach 37 Minuten: Simon Scherder und Alexander Hahn nahmen Oberhausens Topscorer Sven Kreyer in die Mitte. Scherder zupfte von hinten an Kreyers Trikot, Hahn lief rechts neben ihm und versuchte die Seite zum Tor zu schließen.

Dann fiel Kreyer im Strafraum – und Schiedsrichter Johannes Liedtke pfiff erst Elfmeter und zeigte dann dem völlig perplexen Hahn glatt Rot. Notbremse.

Eine aus mehreren Gründen seltsame Entscheidung. Wie kann eigentlich eine Notbremse so gewertet werden, wenn Scherder auch mit in der Verlosung war? War es wirklich eine klare Torchance, die hier auf der linken Seite vereitelt wurde? Und wenn schon: Warum sah Hahn Rot? Er hatte in der Szene gar nichts gemacht, wie die TV-Bilder nahelegen und auch der Spieler später betonte. Und für Scherders Gezupfe könnte man den Elfmeter geben, doch hier erst recht nicht Rot, weil ja rechts Hahn den Abschluss verhindern konnte. Die ganze Szene war einfach: ein Witz.

https://twitter.com/patzy/status/1581647066345766912

Hahn gefrustet: „Ich habe noch nie eine Rote gesehen und diese hier jetzt für nichts.“ Für den Ex-Essener war klar: Dieses Spiel hatte der Schiedsrichter mit dieser Szene erheblich beeinflusst. „Jeder, der hier im Stadion war, hat gesehen, was da los war.“ Sogar Gegenspieler Sven Kreyer sei nach dem Spiel auf ihn zugekommen und habe gesagt, da sei nichts gewesen. „Aber im Spiel gehe ich nicht zum Schiedsrichter, was soll ich da auch machen? Das bringt nichts.“ Hahn nahm es hin, schlich vom Feld und drückte später die Daumen für ein kleines Preußen-Wunder.

Komplimente gab es von Hahn für das Team. „Das war schon Wahnsinn, ich glaube an die Mannschaft. Wir können uns eigentlich keine Vorwürfe machen“, glaubte Hahn. Sicher sei die Niederlage in Oberhausen so etwas wie ein „I-Tüpfelchen“ auf die vergangenen Wochen. „Aber wir werden wieder aufstehen, keine Frage.“

Trainer Hildmann gab sich nach Abfiff kämpferisch. Er setzt darauf, dass Hahn ohne Sperre davonkommt – man werde sicher alles versuchen, um mit den TV-Bildern zu belegen, dass Hahn nicht beteiligt war, zumindest nicht als Verursacher.

Sascha Hildmann sah in der Szene – wie alle anderen auch – den Wendepunkt. „Der Platzverweis war scheiße“, meinte er nüchtern. „Der änderte alles, die gesamte Spielstruktur. Ich musste Bouchama rausnehmen, musste umstellen.“