Preußen Münster gegen Fortuna Köln: Platz 3 festmachen

Preußen Münster gegen Fortuna Köln: Platz 3 festmachen

7. Mai 2021 1 Von Carsten Schulte

In der Regionalliga West gibt es oben zwei Duelle: Wer wird Meister und steigt auf? Das entscheiden BVB II und Essen. Und wer holt sich den „best of the rest“? Das ist Sache von Preußen Münster und Fortuna Köln.

Platz 3 in der Regionalliga West ist, so ehrlich darf man sein, nur nett für das Image. Der Erste des Verfolgerfelds. Nur noch zwei Teams kommen dafür in Frage und das sind die Preußen und Fortuna Köln. Mit klarem Vorteil für den SCP, der mit sechs Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger deutlich besser da steht. Und aus dem Hinspiel im Südstadion durchaus noch eine offene Rechnung hat. Mit 0:2 hatten die Adler verloren, eine ziemlich schwache Partie abgeliefert. „Schmerzhaft“ nannte Sascha Hildmann den Auftritt. „Da haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht.“ Aber der SCP aus diesem HInspiel ist eben auch ein anderer – damals hatte der SCP Verletzte, war noch auf der Suche nach der klaren Struktur. Das ist längst Geschichte.

Mit 34 Punkten aus 14 Spielen (nur der BVB holte einen Punkt mehr, hatte aber auch ein Spiel mehr) liefern die Adler eine überragende Rückserie ab. Von einer Art „Endspiel“ um Platz 3 ist daher vor der Partie auch eher wenig die Rede. Trainer Hildmann will eher sehen, dass der SCP in der Rückserie auch gegen das nächste Topteam der Liga bestehen kann. Und natürlich gerne einen Sieg einfahren will.

Dabei bringt Fortuna mit dem ehemaligen Preußen-Spieler Alexander Ende als Trainer viel Erfahrung mit. Roman Prokoph mit 14 Saisontoren wird sicher zu beobachten sein. Wie die Preußen wollen auch die Kölner schon Zeichen für die kommende Saison setzen, in der Fortuna durchaus Ambitionen anmeldet.

37. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1Borussia Dortmund II3584:265882
2RW Essen3578:225678
3SC Preußen Münster3456:292768
4Fortuna Köln3559:382162
5Fortuna Düsseldorf II3459:372254

Personell gibt es für den SCP ein, zwei Probleme. Torwart Max Schulze Niehues fällt mit seiner Handverletzung weiter aus, ein MRT sollte noch einmal Aufschluss über die Art der Verletzung geben. Der Stammtorwart fehlt also auch gegen Köln. Und auch Okan Erdogan fällt aus, hatte beim 4:0 gegen Lippstadt Oberschenkel-Probleme gespürt, am Donnerstag und Freitag nicht trainiert. Er soll sicherheitshalber geschont werden.

Das ist bei Nicolai Remberg (ein Tor gegen Lippstadt) anders. Zwar hatte der emsige Mittefeldmann einen Tritt auf den Zeh bekommen, aber „meine Güte, deswegen heißt er Rambo“, wie Trainer Hildmann grinsend erklärte. Soll heißen: Remberg spielt, was sonst?

Ein bisschen mag Hildmann vielleicht rotieren, sicher auf der Bank. Es ist die Phase, in der aber vor allem diejenigen Spieler Praxis bekommen, die in der kommenden Saison noch beim SCP spielen sollen. Wer jetzt nicht mehr im Kader steht, kennt die Ansage. Das betrifft Spieler wie Justin Möbius, der in Münster trotz laufenden Vertrags kaum eine Zukunft hat, weil er einfach nicht ins System passt. Das betrifft aber auch Benedikt Zehn, ebenfalls noch mit Vertrag, der zwar ein Studium aufgenommen hat und gerne bleiben würde, aber auch er hat im Grunde die Konkurrenz vor der Nase: Gerrit Wegkamp sowieso, plötzlich auch Deniz Bindemann, demnächst Neuzugang Jan Dahlke. Hildmann pragmatisch: „Was bringt es einem Spieler, wenn er weiß, dass er keine echte Perspektive mehr besitzt? Da fällt es dann auch schwer, sich zu motivieren, das ist doch klar.“ Dafür seien es alle Profifußballer, das gehöre eben dazu.

Für die kommende Saison will Hildmann den Kader ohnehin gerne etwas knapper haben. 20, 21 Spieler plus drei Torhüter. „So 24 Spieler finde ich gut.“ In größeren Kadern sei es schon eine größere Herausforderung, auch Ruhe zu halten.

Das alles betrifft weniger das Spiel gegen Fortuna. Das wird ein Heimspiel, übrigens schon das vorletzte, für die ersten 14, 15 Spieler des Kaders. Und für Ruhm und Ehre – denn allemal will der SCP in der Rückserie ungeschlagen bleiben.