Preußen Münster baut um: Kieran Schulze-Marmeling übernimmt U23
15. Februar 2021Der SC Preußen Münster schraubt mit Bedacht am Gefüge und baut die Struktur abseits der 1. Mannschaft um. Die aktuelle Entscheidung führt Kieran Schulze-Marmeling zurück zur U23, deren Trainer er ab Sommer wird.
Die Personalie mag nicht so augenfällig oder auf den ersten Blick spannend sein wie Neuverpflichtungen für die erste Elf, sie folgt aber einer naürlichen Logik. Kieran Schulze-Marmeling, derzeit (noch) Chefscout des SCP und mit der U23 aus seiner Zeit als Co-Trainer bestens vertraut, soll den vakanten Trainerposten übernehmen, den Sören Weinfurtner eben im Sommer aufgeben wird. Weinfurtner wird dann Sportlicher Leiter des Nachwuchsbereichs.
So wie Weinfurtner aufgrund seiner Preußen-Geschichte den Nachwuchsbereich des Klubs in- und auswendig kennt, so wenig betritt Schulze-Marmeling Neuland. Und mehr noch: Der neue Job für den bisherigen Chefscout soll das klare Signal in den Klub und seine höchstklassigen Teams sein, dass die Durchlässigkeit zwischen Oberliga und Regionalliga (bzw. hoffentlich künftig wieder einer Spielklasse höher) gegeben sein wird. Davon sollen sowohl die Oberliga-Spieler profitieren wie auch jene Profis, die zu Spielpraxis in der U23 kommen sollen – sobald die Spielklasse irgendwann mal wieder aus dem Corona-Winterschlaf erwacht.
Klar ist: Den „Chefscout“ wird Schulze-Marmeling an den Nagel hängen können. Er wird selbstredend eingebunden sein ins Scouting und soll die Prozesse künftig auch begleiten, wie Sportchef Peter Niemeyer formuliert.
Als hauptamtlicher U23-Trainer bringt er bald viel Zeit mit, um Talenten aus der Oberliga-Elf beim Übergang zur 1. Mannschaft zu helfen. Eine Aufgabe, die durch den Abstieg natürlich neue Bedeutung erlangt hat, die aber nach dem Abstieg eben auch bewusst als Marschroute bestimmt wurde. Und eine Aufgabe bzw. Perspektive, die bisher beim SCP so nicht im Ausbildungskonzept der Adlerträger vorhanden war. Der SCP will bekanntlich viel stärker als in den Jahren zuvor eigene Talente entwickeln – und die laufende Regionalliga-Saison zeigt, dass dieser Ansatz auch mit Leben gefüllt wird.
Der SC Preußen wird mit Blick aufs Scouting ab Sommer sicher auch nach neuem Personal Ausschau halten, denn so wie bisher wird Schulze-Marmeling natürlich nicht zur Verfügung stehen. Als Scout wird er dennoch erhalten bleiben – was wiederum die U23 auch bei der Kaderplanung der stärker in den Fokus rücken wird.
Insgesamt war das durchaus ein ganz schönes Stühlerücken beim SCP in den vergangenen Monaten. Der eher ungeplante Abgang von Arne Barez in Richtung FIFA brachte im Oktober 2020 wohl den Stein ins Rollen. Barez war im künftigen Nachwuchsleistungsbereich eine tragende Rolle zugedacht, als Fußballlehrer hätte er viel Kompetenz mitgebracht. Nun verteilte der SCP die Aufgaben anders – und wohl im bestmöglichen Sinn.
Gutes Konzept. Junge Spieler Alternativen geben und fähige Leute in Verantwortungsvolle Positionen
einbinden. Der richtige Ansatz. Damit werden auch Sympathiepunkte gesammelt.
Für einen Aufstieg wird das natürlich nicht ausreichen. Aber das ist den Verantwortlichen sicher auch bewusst. Für die neue Saison werden noch Spieler mit entsprechender Qualität benötigt.