DFB weist Beschwerde des SC Preußen Münster zurück
11. Juni 2020Das Ergebnis war im Grunde schon vorher klar, aber dem SC Preußen Münster ging es ums Prinzip. Dennoch: Der DFB hat eine Beschwerde des SCP gegen die Fortsetzung des Spielbetriebs in der 3. Liga des Verbands zurückgewiesen.
Das Preußestadion beim ersten Geisterspiel gegen Halle. Foto; firo sportphoto
Nach dem 2:3 des SC Preußen beim FC Bayern München II teilte der SC Preußen mit, dass er sowohl gegen die Wertung dieses Spiels Einspruch eingelegt hatte wie zuvor schon gegen den Beschluss des DFB-Bundestages, die 3. Liga überhaupt fortzusetzen.
Gegen das 4:2 gegen Halle legte der SCP keinen Einspruch ein – aus einfachem Grund: Die Bayern-Profis waren schon länger im Training als die Spieler des SCP. Das galt für Halle beispielsweise nicht. Chancengleichheit war hier gegeben, also kein Anlass für einen Einspruch.
Nun: Was die „Verwaltungsbeschwerde“ gegen die Fortsetzung des Spielbetriebs in der 3. Liga betrifft, so machte sich der DFB nicht einmal die Mühe, zur Sache zu sprechen. Das DFB-Bundesgericht teilte lediglich mit, dass die Beschwerdefrist von vier Tagen bereits abgelaufen war, als der Einspruch des SCP ankam. So einfach kann es gehen.
Eine Entscheidung über den Einspruch gegen die Spielwertung des Bayern-Spiels (dieser erfolgte offenbar fristgerecht) hat das DFB-Sportgericht noch nicht entschieden. Man muss aber kein Hellseher sein um zu ahnen, dass auch dieser Einspruch zurückgewiesen wird.
Preußen vertröstet Spieler und Verantwortliche
Unterdessen gilt die Konzentration des SCP eigentlich eher dem Sport. Am Mittwochabend verpasste es der SC Preußen mit einem doch arg harmlosen Auftritt in Großaspach, den Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf Null zu setzen. Diese Chance war da, aber im Spiel gab es nur eine echte Torchance für die Preußen. Das war zu wenig.
Weil also weiterhin völlig offen ist, wohin die Reise für den SCP geht, hat der Klub auch weiterhin alle Gespräche auf Eis gelegt – was für Spieler wie auch den Sportchef gilt. Trainer Sascha Hildmann ist nur bis Saisonende gebunden, dürfte bei Klassenerhalt bleiben. Leihspieler wie Oliver Steurer wüssten zumindest, wohin sie ab Juli zurückkehren würden – aber andere Spieler wie Simon Scherder, Niklas Heidemann, Philipp Hoffmann oder auch Kevin Rodrigues Pires warten noch auf Zeichen des Klubs.
Malte Metzelder, Geschäftsführer Sport, ist offiziell nur bis zum 30. Juni angestellt. 100ProzentMeinSCP hatte bereits mehrfach mit Klubpräsident Christoph Strässer über diese Personalie gesprochen – und jetzt teilte der Klub ohne konkreten Anlass mit, dass es auch weiter keine Lösung für dieses Thema gibt.
„Wir werden in den zuständigen Gremien innerhalb der kommenden Wochen die Gespräche über Vertragsverlängerungen führen“, heißt es beim Klub lediglich. Nach wie vor ist aber unklar, ob zumindest die „Metzelder-Vertragsfrage“ unabhängig vom Sport geklärt wird. So oder so braucht der Klub Klarheit: Entweder Kontinuität ist gefragt oder ein Neuaufbau. Strässer hatte im Gespräch mit dieser Redaktion die Bedeutung eines Sportdirektors unabhängig von der Ligazugehörigkeit betont, aber am Ende ist das alles eine Frage des Geldes. Geld, das in Zeiten von Geisterspielen nicht mehr locker sitzt; im Gegenteil.
Man wolle sich vorerst mit „voller Konzentration“ auf den Sport richten, teilt der SCP mit. Die zwischenzeitlich sieben Punkten Rückstand (24. Spieltag) reduzierte die Mannschaft in den jüngsten sechs Spieltagen auf eben diese zwei Punkte Rückstand.
Es hätte auch Protest gegen die Wertung des Haching Spiels eingelegt werden müssen. Das wäre konsequent und sehr glaubwürdig – wenn es um das Prinzip der Chacengleichheit geht. Denn auch hier war der SCP übel benachteiligt.