Rufat Dadashov trifft, ärgert sich und schweigt
13. Dezember 2019Er kam, traf – und schwieg. Rufat Dadashov war nicht unbedingt erfreut – trotz seines erneuten Tores. Zwei Treffer binnen fünf Tagen, eigentlich eine schöne Sache. Zuletzt beim SV Meppen hatte er mit dem zwischenzeitlichen 1:2 zumindest kurzfristig für etwas Hoffnung gesorgt. Das Tor feierte er mit einer Geste, die problemlos als „redet ihr mal alle“ verstanden werden konnte.
Am Freitagabend traf er wieder. Diesmal zur Führung gegen Magdeburg – und hielt sich anschließend die Ohren zu. Motto: Ich höre euch eh nicht. Dann gestikulierte er noch ins Publikum.
Nach Spielschluss änderte sich die Laune des Stürmers auch nicht wesentlich. Zumindest nicht mit Blick auf die Öffentlichkeit. Anfragen der Journalisten? „Auf gar keinen Fall“, so ließ er im Vorübergehen wissen und verschwand dann Richtung Kabine.
Etwas verwunderlich war das schon. Dadashov stand eigentlich gar nicht in ungewöhnlicher medialer Kritik. Zumal er mit den jüngsten beiden Saisontoren 5 und 6 eigentlich nichts zu befürchten hatte.
Es war wohl mehr der Ärger über manche Äußerungen aus dem Publikum. Dort sieht man den Stürmer durchaus kritisch – und wer es wagt, das „soziale“ Netzwerk Facebook zu durchstöbern, findet dort allerhand unfreundliche Worte über den Angreifer. Das geht schon seit einiger Zeit so. Und das nagt wohl.
Dass der 28-Jährige sich gerne einen „Maulkorb“ verpasst, hatte er schon in der vergangenen Saison bewiesen. Aber nun gut: Sein Tor brachte den SCP auf die Siegerstraße und das beste Argument von Stürmern sind nun einmal Tore – und solange Dadashov diese sprechen lässt, wird ihm sein Schweigen niemand übelnehmen.
Nach Spielende gab es jedenfalls sichtbare Klapse der Mitspieler für den Angreifer, der 2018 vom BFC Dynamo nach Münster kam. Auch Sportchef Malte Metzelder eilte zu Dadashov und herzte ihn einmal ausdrücklich.
Immerhin: Nach Schlusspfiff machte der Stürmer auch den kleinen Rundgang übers Feld mit – und applaudierte auch Richtung Publikum. Eine zumindest versöhnliche Geste an einem Abend, an dem es aus Preußensicht einiges zu feiern gab.