Preußen Münster gewinnt Spektakel gegen 1. FC Kaiserslautern
3. August 2019Nach dem fast chancenlosen 0:2 in Duisburg hat der SC Preußen Münster vor 8140 Zuschauern ein Spektakel geboten – und zwar mit dem richtigen Ende für den SCP! Dank eines Eigentors des ansonsten bockstarken Lauterer Keepers Grill drehten die Adler eine Partie, die zweimal schon verloren schien. Jetzt ist der SCP (zumindest bis Sonntag) auf Platz 6 der Tabelle vorgerückt und darf das Wochenende genießen.
Trainer Sven Hübscher hatte seine Elf wieder umgebaut, diesmal auf zwei Positionen. Für Lucas Cueto lief Heinz Mörschel auf, für Nico Brandenburger durfte Luca Schnellbacher ran.
Und ziemlich schnell entwickelte sich ein richtig gutes Drittliga-Spiel. Vor allem zum Ende der ersten Halbzeit war es der SC Preußen, der sich die Führung wirklich verdient hätte. Schon nach wenigen Minuten zwang Schnellbacher den Lauterer Torwart zu einer echten Glanzparade. Der Drehschuss von Rufat Dadashov (36.) zog nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Aber keine Zeit zum Durchatmen, denn kurz danach war es Simon Scherder, der völlig frei vor dem Torwart abzog. Aber auch hier parierte Grill sensationell.
Aber mit einem 0:0 ging es dennoch nicht in die Pause. Denn während viele Fans schon auf dem Weg zum Bierstand waren, zog Florian Pick energisch ins Zentrum, wo ihn aber leider kein einziger Preuße stoppte. Pick nutzte den unerwarteten Freiraum und traf ansatzlos zum 1:0 für Kaiserslautern. Was für eine Ernüchterung! Denn so ging es in die Pause.
Torspektakel
Aus der Pause kam der SCP leicht verändert. Philipp Hofmann ersetzte Schnellbacher auf dem Flügel. Und es war der SCP, der direkt das erste Zeichen setzte: Mörschels Kopfball verfehlte das Tor aber nur knapp.
Vorhang auf für wilde zwei Minuten. Lauterns nächster Angriff endete bei Simon Scherder, der mit dem Bein Gegenspieler Pick berührte. Foulelfmeter! Nicht gerade die Stärke des SCP – aber diesmal ahnte Max Schulze Niehues die Ecke und packte sogar sicher zu! Gehalten!
Besser wurde es nur, weil der Preußen-Torwart auch noch einen schnellen Abschlag wagte und damit belohnt wurde. Plötzlich war Münster in Überzahl und nutzte das eiskalt. Özcan legte ab auf Dadashov, der dann flach abzog und sein erstes Saisontor erzielte! Vom Elfmeter bis zum Treffer 16 Sekunden. Manchmal ist Fußball irre…
Statt raus zu sein aus der Partie, war der SCP wieder mittendrin. Und legte nach. Erneut Mörschel scheiterte per Kopf (59.), dann versuchte er es aus elf, zwölf Metern (67.). Aber an Grill war kein Durchkommen.
Kaiserslautern setzte aber auch nach. Picks Ablage erreichte Timmy Thiele, dessen Schuss lenkte Simon Scherder noch irgendwie über das Tor (70.). Dann durfte es Antonio Jonjic versuchen – und verfehlte das Tor um Haaresbreite (73.).
Das Gegentor fiel aus Preußensicht dann doch noch: Bachmanns klasse Zuspiel brachte Starke in Szene, dessen Querpass erreichte Thiele am langen Pfosten. Thiele schob ein, 1:2 aus Preußensicht (74.).
Aber wie schon nach dem Elfmeter brauchte der SCP nicht lange, um zu reagieren. Erst blockte Kaiserslautern noch einen Schuss von Özcan, den Nachschuss von Mörschel lenkte Grill zur Ecke. Und genau diese Ecke brachte der SCP scharf und klasse vor das Tor. Ole Kittner Kopfball fiel Simon Scherder vor die Füße und der traf aus Kurzdistanz zum Ausgleich!
Dieses Spiel war aber noch nicht beendet. In der 86. Minute schlug Özcan einen Freistoß scharf vor das Lauterer Tor. Torwart Grill hatte den Ball doch schon, aber ließ ihn dann doch fallen und legte ihn sich irgendwie selbst hinter die Linie. Brandenburger wäre zur Stelle gewesen, aber es war nicht mehr nötig. Ein ganz bitterer Moment für den Lauterer Keeper, der bis dahin eine grandiose Partie abgeliefert hatte.
Die drei Minuten Nachspielzeit überstand der SCP mit Glück und Verstand. Aber Kaiserslautern wäre durch Bachmann fast noch der Ausgleich geglückt (93.). Es reichte aber – und die Ehrenrunde durfte nur der SCP absolvieren…