2:1-Sieg beim TSV 1860! Preußen Münster hält seine irre Serie auch in München
16. März 2024War das schon vorher unheimlich? Oder ist der SCP jetzt doch so richtig im Geschäft? Am Samstag holten sich die Adler den sechsten (!) Sieg in Serie, gewannen dank der Tore von Joel Grodowski und Yassine Bouchama mit 2:1 in München und sind nur noch zwei Punkte von einem direkten Aufstiegsplatz entfernt. Und nach der Länderspielpause kommen die Spitzenspiele in Serie – die Plätze im Stadion dürften schnell ausverkauft sein …
Artikelfoto: Der SC Preußen Münster jubelt auch in München. Foto: Imago / Eibner Pressefoto, Heike Feiner
Trainer Sascha Hildmann brachte wegen der Gelb-Sperre für Jano ter Horst nach längerer Verletzungszeit direkt Benjamin Böckle – und musste zudem kurzfristig Simon Scherder ersetzen (Magen-Darm-Beschwerden). Für ihn rückte Alexander Hahn in die Innenverteidigung. Ansonsten war es wieder die Elf, die zuletzt gegen Halle ein kämpferisches Spiel hinlegte.
Und wie schon zuletzt war es auch in München der SCP, der schnell Akzente auf dem Feld setzte. Mit hohem Pressing hielten die Adler die Löwen erst einmal vom eigenen Tor weg (was sich die Gastgeber auch mal in Ruhe anschauten) – und kamen dann ab der 8. Minute zu den ersten Eckbällen, allerdings noch ohne große Gefahr heraufzubeschwören. Allerdings strich eine dieser (Lorenz-)Ecken dann doch mal ganz knapp am langen Pfosten vorbei (14.).
Auch wenn es eine ganz muntere Partie war: aufregend war sie eher nicht. Chancen gab eher nicht. Zumindest aussichtsreich war Yassine Bouchamas Distanzschuss aus 16 Metern nach einem Einwurf von Lorenz – aber der Ball versprang dem Preußen dann doch etwas (17.).
Eher weniger Sport, sondern mehr Rugby war die Einlage von Luca Bazzoli gegen Lakenmacher im Mittelfeld. Bazzolis schlecht getimte Grätsche erwischte den Gegenspieler ganz blöd – es gab Gelb gegen den Preußen, was zumindest freundlich war (23.). Bazzoli fortan unter Beobachtung.
Im längst heftigen Münchner Stadtregen tat sich weiter wenig im Spiel. Auch deswegen, weil Malik Batmaz bei einem Konter den links mitgelaufenen Joel Grodowski nicht einsetzte, sondern etwas unmotiviert aus 25 Metern abzog – weit, weit über das Tor. Da wäre nun wirklich mehr drin gewesen (27.).
Preußens Top-Chancen
Auch bei der bis dahin dann größten Chance war mehr drin: Von links segelte der Ball zu Grodowski, der dann volley Richtung Tor lupfte – und der Ball knallte oben auf die Querlatte (32.)! Was für eine Chance… Und sofort danach die nächste Chance: Einen schlampigen Rückpass zum Löwen-Keeper erlief Bouchama, bekam den Ball aber nicht um den Keeper herumgedreht (34.). Das waren dann plötzlich zwei ganz dicke Chancen für die Preußen.
Münchens erste echte (und bis dahin einzige) Chance vereitelte dann Dominik Schad gegen den einschussbereiten Greilinger – auf Kosten einer Ecke. Aber kaum war das erledigt, setzte der SCP wieder gegen schlampige Abwehrspieler einen Stich, Grodowski war plötzlich im Strafrau frei, scheiterte aber am Löwen-Keeper Hiller (40.). Was waren das für Chancen!
Mit einem letzten Eckball für den SCP ging’s dann Richtung Pause – und dann wurde es noch einmal richtig wild. Erst knappte Marc Lorenz eine Flanke auf die Querlatte – und dann war es auf der anderen Seite Bouchama, der im Strafraum Grodowski fand, der nun von links abzog und satt zur Führung traf! Nach vier richtig dicken Chancen war das Tor überfällig und ging so auch in Ordnung. Dann war Pause.
Den erste Akzent nach der Pause setzte München – weil der SCP den Ball im eigenen Spielaufbau etwas fahrlässig hergab. Aber Philipp Steinhart zog den Ball aus der Distanz dann doch weit am Tor vorbei. Eine richtige Chance wurde es also nicht. Auch ein Freistoß eine Minute später wurde für den TSV 1860 nichts – Abseits.
Natürlich erhöhte der TSV jetzt den Druck, brachte den zuletzt lange verletzten Joel Zwarts ins Spiel. Und kaum war der auf dem Feld, jubelte er auch schon. Nach einem guten Zuspiel von rechts schob er den Ball an Max Schulze Niehues vorbei ins lange Eck. Münchens erste Chance führte direkt zum Ausgleich – ärgerlich.
Die Preußen jetzt unter Druck – aber auch mit einer starken Reaktion. Aus der eigenen Hälfte startete Joel Grodowski seinen Solo-Lauf über die rechte Seite, legte sich den Ball noch einmal vor – und zirkelte den Ball dann knapp am linken Pfosten vorbei (59.). Das war knapp.
Dass er nur Sekunden später beim nächsten Angriff im Strafraum zu Fall kam, war allerdings kein Elfmeter, sondern eher eine Art Jürgen-Klinsmann-Gedächtnis-Diver. Kein Elfmeter.
Erneute Führung
Aber der SCP blieb dran: Von der Strafraumgrenze zog Sebastian Mrowca ab, scheiterte aber an einem Riesenreflex von 1860-Keeper Hiller. Die folgende Ecke endete auch wieder mit einer gefährlichen Szene vor dem Keeper, aber aus dem Gewühl brachte der SCP den Ball nicht im Tor unter (64.).
Auf der anderen Seite musste dann auch Schulze Niehues gegen einen Schuss von Lakenmacher retten – mit einer Reflexbewegung wischte er den Ball weg. Das war schon knapp… (68.)
Aber auf der Gegenseite dann wieder der SCP: Diesmal war es Marc Lorenz, der den Ball am Ende Richtung Münchener Tor brachte. 1860-Keeper Hiller bekam den Fuß dazwischen, den Abpraller drückte dann Yassine Bouchama aus drei Metern ins Tor. Die erneute Führung!
Münchens nächste Offensivaktion endete mit einer scharfen Hereingabe, die Max Schulze Niehues übers Tor wischte (74.). So ging das nun in die Schlussphase: Münster mit den schnellen Umschaltmomenten und auch Abschlüssen, aber München nun mit etwas mehr Ballbesitz und Druck.
Über die Schlussphase ließ sich dann vor allem eines sagen: Der SC Preußen spielte die Zeit souverän herunter, ließ nichts mehr zu. Das war absolut ruhig gespielt, selbst vor 15.000 Fans im Stadion an der Grünwalder Straße. Und nach vier Minuten Nachspielzeit war es dann offiziell: Der sechste Sieg in Folge und die dankbaren Ergebnisse der Konkurrenz brachten den SCP so dick ins Aufstiegsgeschäft wie zuletzt im Frühjahr 2013. Träumen ist erlaubt.
Spiele am 30. Spieltag | ||
SV Waldhof Mannheim | 1:0 (1:0) | Arminia Bielefeld |
Erzgebirge Aue | 2:1 (0:1) | FC Viktoria Köln |
VfB Lübeck | 1:0 (1:0) | SSV Jahn Regensburg |
MSV Duisburg | 2:0 (1:0) | 1. FC Saarbrücken |
TSV 1860 München | 1:2 (0:1) | SC Preußen Münster |
Dynamo Dresden | 0:0 (0:0) | SSV Ulm 1846 |
Hallescher FC | 16.03, 16.30 | SC Freiburg II |
RW Essen | 17.03, 13.30 | Borussia Dortmund II |
SV Sandhausen | 17.03, 16.30 | SpVgg Unterhaching |
FC Ingolstadt 04 | 17.03, 19.30 | SC Verl |
30. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SSV Ulm 1846 | 30 | 48:32 | 16 | 55 |
2 | Dynamo Dresden | 30 | 49:30 | 19 | 54 |
3 | SSV Jahn Regensburg | 30 | 42:33 | 9 | 54 |
4 | SC Preußen Münster | 30 | 53:38 | 15 | 52 |
5 | SpVgg Unterhaching | 28 | 39:30 | 9 | 46 |
6 | Borussia Dortmund II | 29 | 43:37 | 6 | 45 |
7 | SV Sandhausen | 29 | 42:37 | 5 | 45 |
8 | Erzgebirge Aue | 30 | 37:36 | 1 | 45 |
9 | RW Essen | 29 | 41:44 | -3 | 44 |
10 | 1. FC Saarbrücken | 29 | 45:32 | 13 | 43 |
11 | FC Ingolstadt 04 | 29 | 50:41 | 9 | 41 |
12 | FC Viktoria Köln | 30 | 47:51 | -4 | 39 |
13 | TSV 1860 München | 30 | 33:32 | 1 | 38 |
14 | SC Verl | 29 | 45:45 | 0 | 38 |
15 | Arminia Bielefeld | 30 | 40:43 | -3 | 33 |
16 | Hallescher FC | 29 | 43:56 | -13 | 31 |
17 | SV Waldhof Mannheim | 30 | 36:49 | -13 | 31 |
18 | MSV Duisburg | 30 | 31:44 | -13 | 29 |
19 | VfB Lübeck | 30 | 27:55 | -28 | 26 |
20 | SC Freiburg II | 29 | 26:52 | -26 | 19 |
Steht das Fenster jetzt weit offen oder klopfen sie schon an der Tür?