Regen, Flutlicht, Pokalsieg: Preußen Münster steht im Finale
6. April 2022Geschafft! Der SC Preußen Münster steht wie im Vorjahr im Finale des Westfalenpokals. Am Mittwochabend schlugen die Adler den Drittligisten SC Verl klar mit 3:0 und wiederholten das Vorjahres-Ergebnis…
Das war mal ein Pokalabend, wie er sein sollte. Der vermeintliche Underdog gegen den klassenhöheren Favoriten, Münster gegen Verl, ein Duell zweier alter Konkurrenten, reichlich Theater drumherum – und am Ende ein Heimsieg, der die 2.300 Zuschauer von den Sitzen riss. Und zwar wörtlich, denn kaum hatten die Fans nach dem Anpfiff Platz genommen, da durfte schon wieder gejubelt werden.
Julian Schauerte setzte Alexander Langlitz ein, der den Ball erlieg, in die Mitte ablegte, wo Deniz Bindemann aus acht, neun Metern abschloss. Ganz einfach war das.
Das Tor überraschte den SC Verl, der aber dann in der Folgezeit Ballbesitz bekam und den SCP doch sehr in die eigene Hälfte drückte. Allerdings ohne sich dabei wirklich gute Chancen herauszuspielen. Das war ein bisschen seltsam: Verl drückte, aber der SCP kam zu Chancen. Schon nach 6 Minuten hätte Thomas Kok das 2:0 nachlegen können, zielte aber über das Tor.
Als der Regen dann einsetzte, wurde es endgültig ein Pokalfight. Verls beste (und einzige Chance) bekam Barne Pernot nach 20 Minuten, aber der Verler traf den Ball gar nicht richtig.
Wenn etwas spannend wurde, dann Münsters Umschaltmomente. Dann ging es schnell Richtung Tor von Niclas Thiede. Und nach knapp einer halben Stunde hätte der SCP schon wieder treffen können, diesmal scheiterte Langlitz mit einem Schuss. Und Nicolai Remberg legte einen starken Kopfball hinterher, das war nach 38 Minuten.
Tja. Aber an diesem Abend setzte der SCP die richtigen Stiche. Nach 39 Minuten bekam Remberg die Vorlage von Max Schulze Niehues (!), legte sich den Ball vor, war frei durch und schob dann zum 2:0 ein! Was für ein Spielzug.
Aus Sicht des SCP machte Verl alles richtig… falsch. Aaron Berzel, einst kurz beim SCP und dort ziemlich unglücklich, leistete sich zwei Foulspiele binnen weniger Minuten und sah dann kurz vor der Pause Gelb-Rot. Verl in Unterzahl und damit ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel brachte Trainer Sascha Hildmann Darius Ghindovean für Jules Schwadorf. Und jetzt sah das alles ganz anders aus: Münster setzte direkt nach, drängte Verl hinten rein und erspielte sich Chancen reihenweise.
Aus Sicht des SCP war nur ärgerlich, dass Thorben Deters verletzt aus dem Spiel musste – beim SCP befürchtet man einen Faserriss, Deters würde damit vorerst ausfallen. Das wäre bitter.
Auf dem Platz machte der SCP dann alles klar: Irgendwie bugsierte Langlitz den Ball nach 52 Minuten ins Tor. Das 3:0 und natürlich die Entscheidung. Schwer vorstellbar, wie Verl hier in Münster vier Tore für einen Sieg hätte schießen sollen. Da retteten auch die Ex-Preußen Joel Grodowski und Cyrill Akono (wurde später eingewechselt) nichts.
Das Spiel bekam Züge eines Scheibenschießens, weil es der SCP nun aus allen Lagen versuchte. Henok Teklab, Gerrit Wegkamp, Luke Hemmerich, Ghindovean… aber das 4:0 fiel trotz bester Chancen nicht.
Verls einzige Offensivszene der zweiten Hälfte war ein Freistoß nach 60 Minuten, den die Gäste meterweit in den Nachthimmel setzten.
Die Schlussphase verlief dann in aller Ruhe. Der SCP hatte das Ding längst sicher, Verl hatte sich aufgegeben – und nun steht der SCP im Finale, wo das Team auf den Ligarivalen SV Rödinghausen trifft. Gespielt wird am 21. Mai vielleicht im Preußenstadion. Der SCP hatte sich um die Austragung des Finales beworben, falls er selbst darin stehen würde.
Was für ein geiler Abend gestern 🙂 Einziger Wehrmutstropfen die Verletzung von Deters.