Preußen Münster präsentiert Geschäftsführungs-Trio bis 2025
22. März 2022Das war also die Überraschung: Der SC Preußen Münster hat am Dienstag sein neues Geschäftsführung-Trio präsentiert, das den Klub (hier ist die KGaA gemeint) durch die kommenden Jahre führen soll. Peter Niemeyer, Albrecht Dörries und Ole Kittner werden jeweils mit Verträgen bis 2025 ausgestattet und starten ihre Jobs in neuer Form ab dem 1. Juli.
Die Umstrukturierung ist grundsätzlich dem angekündigten Abschied von Geschäftsführer Bernhard Niewöhner geschuldet, der zum 30. Juni etwas kürzertreten will und damit einen freien Posten hinterlässt. Sie dürfte im Klub aber auch ein Zeichen sein für die bereits seit längerem vorgenommene Konzentrierung auf Stadt und Region.
Alle drei „Neuzugänge“ sind längst intensiv im Klub verwurzelt. Sportchef Peter Niemeyer erhält künftig auch mehr Verantwortung und darf damit selbst Spielerverträge unterzeichnen – das war bisher Niewöhners Baustelle. Als Geschäftsführer Sport ist seine Position nun die seines Vorgängers Malte Metzelder (oder auch, noch vor der Ausgliederung, der von Sportvorstand Carsten Gockel). Zugleich wurde sein bis 2024 laufender Vertrag bis 2025 verlängert.
Albrecht Dörries ist ebenfalls seit längerer Zeit im Klub eingebunden, bisher eher ein bisschen außerhalb des Rampenlichts. Als Finanzexperte war er in Lizenzierungsfragen und im Bereich Controlling beteiligt, im August 2020 wurde er zudem Leiter der Geschäftsstelle und erhielt dann auch Prokura. Jetzt wird seine Position zum Geschäftsführer aufgewertet.
Und natürlich: Ole Kittner. Der frühere Preußen-Profi ist längst so etwas wie ein Sympathieträger im Klub, auch wenn sein sportlicher Abschied im Corona-Sommer 2020 etwas unter den Tisch fiel. Kittner ist seitdem als Sportpsychologe beschäftigt und längst im Klub eingebunden. Er erhält eine gänzlich neu geschaffene Stelle für Marketing, Strategie und Kommunikation. Letzteres ist ein Bereich, den Bernd Homann (Leiter Unternehmenskommunikation bei Agravis Raiffeisen) seit 2020 auch im Vereinspräsidium vertritt. Welche Schnittmengen es hier gibt, muss man wohl abwarten.
Kittners Integration in eine exponierte Position ist ein geschickter Schachzug, weil sein Name als Türöffner dienen kann und er längst auch einigermaßen vernetzt sein dürfte in der Stadt. Dass er im Klub eingebunden werden sollte, war schon länger im Gespräch, wenngleich die neue Position eher überraschend gefunden wurde.
Insgesamt deutet sich beim neuen Trio die weitere Rückbesinnung des Klubs auf Stadt und Region an. Ein Schritt, der schon unter Malte Metzelder, wenngleich im Zuge der Ausgliederung erzwungen durch schwindsüchtige Finanzen, begonnen wurde. „Der SC Preußen war und ist ein sportliches Aushängeschild in der Region – diese Strahlkraft mit regionalen, leistungsorientierten jungen Spielern weiterzugehen, ist eine herausfordernde, aber auch schöne Aufgabe“, formuliert beispielsweise Peter Niemeyer auf der Seite des SC Preußen Münster. Welche sportlichen Ambitionen sich dann daraus ergeben, ist eine offene Frage. Im Sommer droht ein erheblicher Umbau, da kommt viel Arbeit auf Niemeyer zu.
Klub-Präsident Christoph Strässer betont, dass man die öffentliche Präsenz des Klubs ausbauen wolle, was sicherlich geboten wäre. Auch das seit einiger Zeit eher brachliegende Merchandising verdient eine Revitalisierung – das fällt nun in Ole Kittners Aufgabenbereich. Er sagt: „Meine Aufgabe wird es sein, dem Verein ein Gesicht nach außen zu geben, neue Vertriebsstrukturen zu etablieren und somit zur weiteren wirtschaftlichen und strategischen Weiterentwicklung des Vereins beizutragen.“