Großer Kampf gegen Hertha, aber Preußen Münster scheidet aus DFB-Pokal aus
26. Oktober 2021Kurz vor Ende kam der entscheidende Stich: Der eingewechselte Ishak Belfoldil drückte den Ball zum 2:1 für Hertha BSC ins Tor. Bis dahin hatte der SC Preußen Münster gegen den Bundesligisten wacker ein 1:1 gehalten – in Unterzahl nach einem Platzverweis gegen Nicolai Remberg. Das späte Führungstor war ein bisschen zu viel, Berlin legte nur wenige Minuten später das 3:1 nach und jubelte dann verhalten über den Achtelfinaleinzug.
Rund 10.400 Preußenfans (599 Karten gingen an die Berliner Fans) feierten nach Abpfiff natürlich den Viertligisten, der auch Berlin (wie schon Wolfsburg) einen harten Kampf lieferte, am Ende aber wie gegen den VfL mit 1:3 unterlag.
Pal Dardai hatte seine Berliner für den Pokalauftritt rotieren lassen (fünf Wechsel im Vergleich zur Liga, Sascha Hildmann nicht. Mit voller Kapelle sollte der SCP den Erstligisten zeigen, dass auch in Westfalen Fußball gespielt wird. Doch das ging anfangs… nun ja, gar nicht gut. Hertha startete hellwach in die Partie, ließ Ball und Preußen laufen und traf schon nach drei Minuten zum 1:0. Stevan Jovetic durfte da ziemlich frei einschießen, überhaupt stand Münsters Abwehr da irgendwo, nur nicht auf dem Posten.
Etwa 10, 15 Minuten spielte Hertha den Preußen Locken in die Beine, doch dann kam der SCP ins Spiel. Und fortan lagen nicht mehr zwei Spielklassen zwischen beiden Teams, wirklich nicht. Robin Ziegele startete nach 14 Minuten mit einem – allerdings völlig harmlosen – Torschuss weit über das Berliner Tor die Aufwachphase der Adler. Die erste richtig gute Szene fand ihren Ausgang in Henok Teklabs Zuspiel in die Strafraummitte, das am Ende Alexander Schwolow im Hertha-Tor wegfischte. Und nur zwei Minuten später musst Schwolow erneut aufpassen. Da ging doch was, oder?
Natürlich blieb Hertha zu jeder Zeit gefährlich, auch wenn das Team zunehmend Klasse und Faden verlor. Gegen Jovetic musste Max Schulze Niehues nach 20 Minuten schon per Fuß in letzter Sekunde retten.
Münster setzte aber auch Akzente: Teklabs Abschluss blockte Hertha nach 23 Minuten im Strafraum weg, dann trat Marvin Thiel einen nicht ungefährlichen Freistoß aufs Berliner Tor, den Schwolow parierte. Auf der Gegenseite hatte Marcel Hoffmeier einmal richtig Glück, dass sein kapitaler Fehlpass nicht zu 2:0 führte…
Noch einmal Berlin: Jovetic kam nach 37 Minuten und einem Berliner Freistoß doch sehr frei zum Kopfball, verfehlte das Tor aber knapp.
Tja. Und dann kam der SCP. Und wie! Erst knallte Alexander Langlitz einen Ball an den Pfosten, den Abpraller versenkte Thorben Deters dann eiskalt zum 1:1. Da war aber Party im Preußenstadion. Und es hätte auch gerne so in die Pause gehen können. Ging es aber nicht. Denn Nicolai Remberg tankte sich kurz vor der Pause in den Strafraum der Berliner, ließ sich dann aber fallen. Schwalbe, befand Schiri Willenborg und zückte für eine gar nicht so wilde Szene sofort und gnadenlos Gelb-Rot. Remberg hatte früh im Spiel für ein Trikotzupfen Gelb gesehen. Musste man das Sekunden vor der Halbzeit geben? Hart war es in jedem Fall, zumal Willenborg einige andere Szenen im Strafraum zuvor einfach laufen ließ. Was sollte das?
Also: In Unterzahl marschierte der SCP in die Kabinen.
Aber wie das manchmal so ist. In Unterzahl setzte sich beim SCP ein bisschen das Prinzip „alle zusammen“ durch. Hertha tat sich schwer, war beeindruckt. Münster warf alles rein, wirklich alles. Gerrit Wegkamp bekam nach 53 Minuten die erste gute Szene für die Preußen. Nach einer Stunde (!) dann gab es die erste Ecke für den SC Preußen (die Hertha hatte da schon sieben auf dem Konto). Die Ecke fiel aber eher harmlos aus.
Hertha bekam nach 64 Minuten die erste richtig gute Szene: Da schlenzte Suat Serdar den Ball am Pfosten der Preußen vorbei. Die Preußen reagierten, brachten Luke Hemmerich für Langlitz. Der Mann mit dem Hammer sollte einer sein für die Distanzschüsse. Aber erst musste Schulze Niehues seine Preußen gegen Evan Zeefuik im Spiel halten (70.).
Langsam wurde es dann spannender, die Schlussphase begann. Mit dem bitteren Ende für den SCP: Erst traf Belfoldil, dann Marco Richter. Trotzdem: Der SC Preußen hatte in der Schlussphase mehrere erstklassige Chancen auf weitere Tore. Doch Gerrit Wegkamp scheiterte erst frei vor Schwolow (85.), dann per Kopf nach Flanke des eingewechselten Farrona Pulido (89.), dann aus spitzem Winkel nach 92 Minuten. Und die letzte Chance vergab Farrona Pulido nach 93 Minuten aus fünf Metern. Es sollte nicht sein, doch großer Applaus war dem SCP sicher.
Am Freitag schon geht es gegen Schalke II in Münster weiter – vielleicht kommen einige ja wieder.
Toller Auftritt unserer Mannschaft, wenn man bedenkt das man schon nach zwei Minuten 0:1 zurückliegt und dann vor der Halbzeit noch den Ausgleich macht. In Halbzeit zwei dann mit einem Spieler weniger „Remberg“ dem Bundes Ligisten tolle Parole bietet und auch noch seine Chancen hatte. Ich hoffe das der Spirit mit in die nächsten Meisterschaftsspiele genommen werden kann. Und ich hoffe das viele Fans am Freitag gegen S04 II wieder im Stadion sind. Bis dann…