Sascha Hildmann: „Das erwartete Kackspiel.“
16. Oktober 2021Über das Spiel in Homberg gab es beim SC Preußen Münster nur zwei Wertungen: Ein Kackspiel, das man gewinnt. Oder ein Kackspiel, das man nicht gewinnt. Am Samstag war es leider letzteres. Und so nannte Preußentrainer Sascha Hildmann es eben nur ein „Kackspiel“.
In der Bewertung machte Sascha Hildmann in Homberg wenig Zugeständnisse. „Das ist schon enttäuschend für uns, ist doch logisch. Aber wir haben es eben nicht gut gemacht, uns teilweise unclever angestellt.“ Es sei das erwartet schwere Spiel gewesen gegen eine kampfstarke Mannschaft, so Hildmann.
Das fasste insgesamt zusammen, was der SCP da im PCC-Stadion ablieferte. Das frühe Tor sollte die Weichen gestellt haben, Münster hatte Homberg im Griff, die Gastgeber erspielten sich gar keine Chancen. Mit Verwunderung, später Ärger, nahm der Trainer zur Kenntnis, dass der SCP im Zuge der ersten Halbzeit immer weniger anbot und vom eigentlichen Plan immer weiter abwich. „Ich war da schon sauer, weil ich gemerkt habe, dass wir die Dinge immer mehr anders gemacht haben als besprochen.“ Der SCP wurde abwartender, hielt Abstände, störte nicht mehr. Warum? Das wusste auch Hildmann nicht. „Das war so nicht besprochen.“
Arroganz? Sollte es das gewesen sein, dann wäre es ein Thema für die nächste Teamsitzung. „Wir dürfen niemals arrogant sein. Wenn du arrogant bist, kriegst du eins auf die Nuss.“ Arroganz sei immer der erste Weg zur Niederlage.
Eine „gefühlte Niederlage“ sei das 2:2 am Ende gewesen. Das machte Hildmann auch klar. „Über einen Punkt in Homberg freue ich mich nicht.“ Hildmann verwies darauf, dass Homberg bisher nur vier Saisontore auf dem Konto hatte, davon drei Elfmeter. Nur ein Tor aus dem Spiel heraus. „Und gegen uns machen die zwei!“ Hildmann fasste es nicht.
Mit Fußball oder mit dem sonst bekannten Preußen-Spiel hätte das am Ende wenig zu tun gehabt. „Das war eigentlich kein Fußball. Trotzdem kannst du mehr investieren. Wir können mehr. Und deshalb bin ich so enttäuscht.“
Das werde am kommenden Wochenende in Bonn auch nicht besser. „Wenn wir da den Schalter nicht umlegen, erleben wir ein blaues Wunder.“ Das werde eine schöne Aufgabe für die Mannschaft.
Was den Trainer nervte: Schon wieder kassierte der SCP zwei Gegentore. Wieder nach Standards. „Und die können wir ja nicht gänzlich verhindern!“, so Hildmann. Das müsse man ansprechen, das müsse verbessert werden. Jeder müsse wieder Verantwortung übernehmen für seinen Raum und seine Gegenspieler, forderte Hildmann.
Und schon wieder reichten zwei Tore nicht zum Sieg – wie in Köln, wie gegen Essen. „Das kann nicht sein.“
Heimtrainer Sunay Acar war naturgemäß erfreuter. „Das frühe Gegentor wollten wir natürlich nicht“, betonte er. „Aber Münster hat dann zu sehr versucht, das 1:0 zu verwalten. Und wir wurden dann mutiger.“ Zwei Standards habe sein Team genutzt, hätte auch das 3:1 nachlegen müssen.
In der zweiten Halbzeit hätte das Team dann gut verteidigt. Münster habe im Grunde nur den einen Torschuss gehabt, der dann zum 2:2 führte. Aber seine Mannschaft hatte auch das 3:2 durch Jonas Pfalz auf dem Schuh. Insgesamt sei es ein verdientes Unentschieden, denn auf dem Papier sei Homberg natürlich der Underdog gewesen. „Aber heute haben wir es gegen Münster gut verteidigt.
Ich möchte jetzt nicht ein auf großen Kritiker machen, aber das was die Mannschaft in den letzten Wochen abliefert „mal abgesehen vom Pokal Spiel in Lippstadt „kann man meiner Meinung nach nicht als Vollprofi Fußball bezeichnen. Vielleicht sollte man mal von Vereinsseite darüber nachdenken in der nächsten Saison in der Regionalliga das halbprofitum einzuführen. Denn meiner Meinung nach würde das Spielerische auch dann nicht schlechter aussehen, und der Verein spart bei einem Etat von 1,5-1,6 Millionen Euro wenigstens eine halbe Million Euro ein.