3:1 gegen Oberhausen: Preußen Münster bringt Fans zum Jubeln und sich in Stimmung
26. Mai 2021Wenn das mal keine Ansage vor dem Westfalenpokalfinale ist! Der SC Preußen Münster bedankte sich bei seinen Fans mit einem hochverdienten 3:1-Sieg und brachte sich für das Endspiel gegen Lotte in beste Stimmung.
Endlich wieder Fans im Preußenstadion. Nur 500 Zuschauer waren es am Ende, wirklich keine große Zahl. Früher klagte man in Münster, wenn sich nur 2000 oder 3000 auf den Rängen verloren, aber während der Pandemie wird Erfolg in dreistelligen Zahlen gemessen. Sei’s drum, wer eines der begehrten Tickets erhalten hatte, durfte nach vielen, vielen Monaten endlich mal wieder auf den Plastiksitzen Platz nehmen und sich die Mannschaft anschauen, die in der Rückrunde eine so unfassbar erfolgreiche Serie hingelegt hat.
Oberhausen war zu Gast und hatte über 90 Minuten auch nicht viel zu melden. Die Zahl der Chancen der Gäste ließen sich an wenigen Fingern abzählen, die Zahl der vergebenen Chancen der Preußen war dagegen deutlich höher.
Wie erwartet hatte Trainer Sascha Hildmann zu diesem besonderen Heimspiel wieder die Stammelf auf den Platz gebracht. Und die machte ein wirklich munteres Spiel, bei dem das Feedback von den Rängen durchaus half. Es ist ein spürbarer Unterschied, ob mit oder ohne Fans gespielt wird …
Für die Preußen ging es ja auch direkt gut los. Kaum war das Spiel ein paar Minuten alt, da traf Gerrit Wegkamp per Kopf zum 1:0. Der Ball prallte derart unangenehm vor Torwart Justin Heekeren auf, dass der völlig überrascht wurde und dem Ball nur noch auf seinem Weg ins Tor hinterhersehen konnte. Dem SCP war es egal, die frühe Führung erfreute alle.
Und so wie der SCP startete, machte er auch weiter. Nach 11 Minuten bekam Simon Scherder (gerade frisch mit einem neuen Vertrag ausgestattet) die nächste Chance, aber er scheiterte diesmal am Torwart.
Oberhausens erste Szene war ein Abschluss nach etwa 25 Minuten, der am Ende am Außennetz landete. Die Gäste bekamen nach einer halben Stunde überhaupt erst Zugriff aufs Spiel, dann war es auch etwas ausgeglichener. Doch der SCP wirkte insgesamt immer gefährlicher, lief hoch an, störte früh.
Nach 31 Minuten zimmerte Joshua Holtby einen Freistoß mit Rückenwind leider deutlich über das Gäste-Tor. Aber das machte nichts. Es ging eigentlich nur für den SCP so weiter. Und nach 33 Minuten war es soweit: Holtby wuchtete eine Ecke vor das Tor, Lukas Frenkerts Kopfball senkte sich ins Tor, sicherheitshalber drückte Nicolai Remberg nach – das 2:0 für den SC Preußen! War es nun Frenkerts Tor oder Rembergs Tor? Der DFB wertete vorerst den Treffer für den langen „Frenk“.
Eigentlich war das alle sehr komfortabel. Aber wie das manchmal so läuft: Einmal nicht aufgepasst, schon durfte Oberhausen jubeln. Shaibou Oubeyapwa traf zum 1:2-Anschluss kurz vor der Pause. Unnötig. Dabei hatten die Preußen durch Niklas Heidemann sogar noch vor der Pause die Chance auf das 3:1, aber Heekeren hielt im Nachfassen. Also rein in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte ging im Grunde so weiter wie die erste endete. Der SC Preußen spielte, erarbeitete sich Chancen. Wegkamps Schuss aus der Drehung nach 53 Minuten war noch eine der schwächeren, weil zu drucklos. Dann setzte Holtby einen Schuss an – auch hier parierte Heekeren. Draußen an der Linie tobte RWO-Trainer Mike Terranova: „Ihr schaut nur zu!“
Weiter spielte nur der SCP: Bockstark war, was der SCP nach 56 Minuten spielte. Wegkamp steckte durch auf Heidemann, der brachte den Ball zu Holtby, dessen Schuss verfehlte das Tor um Zentimeter. Dann Heidemann mit einem Schuss – und dann dezimierte sich RWO selbst. Weil Pierre Fassnacht zur Notbremse griff, musste er mit Rot runter, den folgenden Freistoß setzte Holtby an die Latte! Hier musste der SCP längst deutlich höher führen. Denn nur eine Minute nach dem Platzverweis war der SCP schon wieder gefährlich vor dem Gästetor und Oberhausen klärte gerade noch vor der Linie.
Nach 71 Minuten kam dann Deniz Bindemann für Holtby ins Spiel – und Sekunden später hob er schon zum Jubeln ab. Sein strammer Schuss landete zum 3:1 im Tor! Was für ein Wechsel. Bindemanns achtes Saisontor…
Der SCP schaukelte das Spiel runter, hatte noch Chancen, auf 4:1 zu erhöhen. Dann pfiff Schiedsrichter Kevin Domnick pünktlich ab. Die Preußen kommen jetzt auf 78 Punkte und sind damit in der Rückrunde weiter Tabellenführer.
Erstmals seit Monaten gab es wieder Applaus von Zuschauern, ein ungewohntes Gefühl.
… dann wollen wir mal hoffen, dass Preußen bald* aufsteigt, damit talentierte Leute wie Bindemann auch bleiben… !!
Es soll ja sogar Bundesliga-Vereine geben, die Spieler aus der Regionalliga oder 3. Liga Aufstieg für Aufstieg mit hochgezogen haben [oder umgekehrt… 🙂 …], Klos und Poulsen wären Beispiele dafür…
… und Kiel, wie ein Verein aus einer kleineren Stadt als Münster an die Bundesliga-Pforte klopfen kann…
viel Glück dabei am Samstag, Kiel… !!!
* und stetig