4:0-Heimsieg! Preußen Münster überrollt SV Lippstadt

Am Ende war der SC Preußen Münster etwas gnädiger als RW Essen: An der Hafenstraße verlor der SV Lippstadt mit 0:5, im Preußenstadion am Mittwochabend „nur“ 0:4. Der Heimsieg der Preußen ging auch völlig in Ordnung.

Über 90 Minuten war der SV Lippstadt nur selten vor dem Preußentor und die wenigen Chancen waren auch selten ernsthaft gefährlich. Dagegen erspielte sich der SCP zahlreiche Chancen und eben vier Tore. Mit dem Sieg festigten die Adler den dritten Tabellenplatz, der nach Lage der Dinge mit großer Wahrscheinlichkeit auch zum Saisonende Platz der Preußen sein wird. Am kommenden Samstag bietet sich gegen den Tabellenvierten SV Lippstadt die Chance, den Verfolger weiter auf Abstand zu halten.

Ins Heimspiel gegen Lippstadt startete der SCP wie angekündigt mit Marko Dedovic im Preußentor. Er ersetzte Max Schulze Niehues, der mit einer Handverletzung aus dem Training vorsichtshalber pausierte. Drei weitere Wechsel gab es: Für Bindemann rückte Joel Grodowski wieder in die Startelf, Lukas Frenkert und Jules Schwadorf fehlten ebenfalls, für sie rückten Julian Schauerte und Joshua Holtby ins Team.

Und die Preußen-Elf gab auch von Beginn an die Marschroute vor: Engagiert, zielstrebig, mit Kombinationsfußball auf dem „okayen“ Rasen. Der Anpfiff erfolgte einige Minuten verspätet, aber die Preußen waren pünktlich auf Betriebstemperatur. Schon nach fünf Minuten hätten die Adler führen können, aber Grodowski brachte ein Zuspiel von Remberg aus Kurzdistanz nicht im Tor unter. Nach 10 Minuten scheiterte Gerrit Wegkamp per Kopf.

Lippstadts erster Abschluss erfolgte nach 12 Minuten, als Jan Lukas Liehr einen leidlich guten Schuss ansetzte. Dennoch vorbei, keine echte Gefahr. Wenn die Gäste gefährlich(er) wurden, dann eigentlich nur wegen gewisser Fahrlässigkeiten oder Unkonzentriertheiten der Preußen. Solche wie der Ballverlust von Simon Scherder im eigenen Strafraun, den Lippstadt glücklcherweise nicht für einen Treffer nutzte.

Aber abgesehen davon war es nur der SCP; der hier Akzente setzte. Grodowski mit Distanzschuss, Holtby mit Freistoß, Langlitz mit einem Versuch, Schauerte mit einem strammen Abschluss, Borgmann scheiterte aus dem Gewühl im Strafraum: Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, wann hier das Tor für die Gastgeber fallen würde.

Und, nun ja, das passierte dann nach 35 Minuten. Gerade hatte Wegkamp noch einen Kopfball von Langlitz volley weiterverarbeitet (aber das Tor verfehlt), da traf Dennis Daube mit einem Schuss aus der sogenannten „zweiten Reihe“ zum 1:0 für den SCP (35.)!

Zuletzt hatte auch Essen gegen Lippstadt viel Geduld gebraucht, ehe kurz vor der Pause das erste Tior fiel – da waren die Preußen zumindest etwas fixer.

Bis zur Pause tat sich nicht so viel mehr. Dedovic im Preußentor musste einmal nachfassen bei einem etwas schlampigem Rückpass, einen harmlosen Freistoß für den SCP gab es auch noch, und Gerrit Kaiser bekam die zweite Lippstädter Szene in dieser Halbzeit. Dann war Pause.

In der zweiten Hälfte bot sich das bekannte Bild. Münster spielte, Lippstadt wehrte sich, kam aber für kaum mehr in Frage. Erneut war es der SCP, der sich selbst zumindest einen Hauch von Gefahr heraufbeschwor – Scherders Rückpass zum eigenen Torwart wäre fast noch Beute der Gäste geworden, ehe Dedovic klärte. Vielleicht lag’s an der langen spielfreien Zeit, dass hier und da die Aufmerksamkeit fehlte? Denn trotz der knappen Führung sah das zu keinem Zeitpunkt so aus, als könne Lippstadt ernstlich zur Gefahr werden.

Stattdessen jubelte erneut der SCP. Nach 52 Minuten klärte Lippstadt eine Hereingabe von Langlitz etwas gewagt – der Ball senkte sich auf die Latte, den Abpraller drückte Remberg zum 2:0 rein. Damit war die Sache eigentlich klar.

Immer wieder suchte der SCP die Lücke, mal war es Holtby mit einem Distanzschuss (72), mal Remberg.

Zwischenzeitlich hatte der SCP Deniz Bindemann für Joel Grodowski gebracht und nach 74 Minuten wurde der Wechsel belohnt: De nämlich köpfte der Youngster das 3:0. So wurde der Leistungsunterschied auch dem Spielstand nach deutlich. Und Bindemann legte noch einen nach: In der 85. Minute erahnte er ein Zuspiel, ging dazwischen, hatte viel Raum und schloss aus spitzem Winkel ab. Balkenhoff im Lippstädter Tor war noch dran, aber den Abpraller drückte Bindemann irgendwie zum 4:0 ins Tor. Das war es, Schiedsrichter Selim Erk hatte ein Einsehen und pfiff pünktlich ab.

37. Spieltag
	Mannschaft	Sp.	Tore	Diff.	Punkte
1	Borussia Dortmund II	35	84:26	58	82
2	RW Essen	35	78:22	56	78
3	SC Preußen Münster	34	56:29	27	68
4	Fortuna Köln	35	59:38	21	62
5	Fortuna Düsseldorf II	34	59:37	22	54
6	SV Rödinghausen	35	46:34	12	54
7	1. FC Köln II	35	60:50	10	53
8	RW Oberhausen	35	53:43	10	51
9	SC Wiedenbrück	35	43:42	1	48
10	FC Schalke 04 II	35	47:47	0	48
11	Wuppertaler SV	36	46:53	-7	48
12	Alemannia Aachen	36	34:39	-5	45
13	Borussia Mönchengladbach II	34	42:49	-7	45
14	SV Straelen	36	39:53	-14	44
15	Sportfreunde Lotte	35	35:62	-27	36
16	FC Wegberg-Beeck	34	31:51	-20	35
17	VfB Homberg	35	36:64	-28	33
18	SV Bergisch Gladbach 09	36	30:61	-31	30
19	SV Lippstadt 08	34	30:58	-28	28
20	RW Ahlen	35	39:60	-21	26
21	Bonner SC	35	32:61	-29	26

Wegen des Saisonabbruchs in den Oberligen steigt nur eine Mannschaft aus der Regionalliga West ab.