3:1-Sieg: Preußen Münster macht es gnädig mit dem SV Lippstadt

Es gab da diese Phase im Heimspiel des SC Preußen Münster gegen den SV Lippstadt, in der die Gäste fast etwas hoffen durften. Da stand es 1:3 und es bot sich die Chance auf das 2:3. Hoffen durfte der SVL aber nur, weil der SC Preußen das Spiel viel zu gnädig hielt. Mit einem 4:0, 5:0 oder noch höher wären der SVL auch noch gut bedient gewesen. Am Ende spiegelte der 3:1-Heimsieg die Kräfteverhältnisse nicht ansatzweise korrekt wider.

Vor allem in der ersten Halbzeit wirbelte der SC Preußen vor 4.632 Zuschauern nach einem regnerischen Freitag die Gäste ziemlich durcheinander. Chancen erspielte sich der SCP von Beginn an, ging konzentriert und spielstark in die Partie. Beispiele? Schon nach vier Minuten faustete Torwart Christopher Balkenhoff einen Wegkamp-Kopfball gerade noch zur Ecke, zwei Minuten später schob Thorben Deters einen Schuss knapp am Pfosten vorbei. Zentimetersache.

Aber schon nach 15 Minuten war es doch soweit. Marvin Thiel wuchtete er schon fast verlorenen Ball ansatzlos in den Strafraum, wo Julian Schauerte mit Verve hineinsprintete und den Ball per Kopf zur Führung ins Tor drückte! Die Führung war verdient und fast schon etwas überfällig.

Zwei Ecken später, ein paar Minuten danach war es Robin Ziegele, der beim Standard mit nach vorn gerückt war – und zum 2:0 traf. Da waren 20 Minuten gespielt.

In der Folgezeit erarbeitete sich der SCP Ballbesitz in hohen Werten, Chancen immer wieder, dazu endlose Ansätze, von denen viel zu viele mit ungenauen Zuspielen endeten. Trainer Sascha Hildmann sah es von außen mit an, meinte aber später: Wer viel Ballbesitz hat, kann auch viele Fehler machen. Und es tat dem Spiel des SCP im Ganzen keinen Abbruch, im Gegenteil. Das war ein richtig guter Auftritt der Gastgeber und dass es beim 2:0 blieb, war nicht der Erfolg der Gäste. Chancen waren nämlich reichlich da. Die beste davon nach 31 Minuten, als Farrona Pulido es fertigbrachte, aus drei, vier Metern einen Ball über das leere Tor zu heben. Wie er das machte? Das wusste vermutlich nicht einmal der ehemalige Rostocker. Das 3:0 war überfällig, aber so was von.

Aber wie das manchmal so läuft: Einmal nicht aufgepasst, schon hätte Lippstadt durch Paolo Maiella zum 1:2 treffen können. Nach einem Ballverlust spurtete Maiella über das halbe Feld auf Max Schulze Niehues zu, von hinten nur noch verfolgt von Julian Schauerte. Und Schulze Niehues? Blieb einfach stehen, machte sich breit – und parierte am Ende stark.

Ein paar Chancen später ging es in die Pause, viel zu knapp, aber völlig verdient mit der 2:0-Führung.

Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, brachten es erst Pulido, dann Nicolai Remberg nicht fertig, das 3:0 zu erzielen. Auch Deters‘ Schuss nach Wegkamp-Vorlage fiel zu schwach aus. Ein bisschen offener war es, weil Lippstadt das Spiel nicht herschenkte, sondern weiter nach Lücken suchte (von denen es dann aber nicht viele gab). Ein bisschen Leerlauf war drin. Deters‘ Torschuss nach 50 Minuten, naja. Keine echte Gefahr. Wegkamps Schuss nach 60 Minuten? Schon gefährlicher.

Marvin Thiels Schuss aus Kurzdistanz nach 63 Minuten? Musste eigentlich das 3:0 sein. Das brachte dann nach 66 Minuten erst Deters fertig. Kurz vor der Strafraumgrenze war dem Preußen wohl nicht ganz klar, wohin mit dem Ball. Warum nicht in Richtung Toreck? Gedacht, getan. Etwas abgefälscht senkte sich sein Schuss zum 3:0 ins Netz – das war mehr als überfällig und erst nun war das Spiel halbwegs adäquat abgebildet.

Zeit für ein paar Wechsel, erst Joshua Holtby für Farrona Pulido, dann Deniz Bindemann für Teklab. Und dann traf Lippstadt. Aus heiterem Himmel. Dardan Karimani versuchte es aus der Distanz, Schulze Niehues war auch im richtigen Eck. aber dann flatterte der Ball dank Platzfehler Zentimeter über die Handschuh des Keepers. Was für ein albernes Tor, völlig aus dem Nichts (70.).

Mit Jan Dahlke für Wegkamp ging der SCP dann in die letzten 20 Minuten. Und fast hätte Dahlke nach 75 Minuten das 4:0 nachlegen können – nachdem Remberg den Ball aber einen Tick zu ungenau weitergeleitet hatte, klappte das nicht. Da war deutlich mehr drin.

Auch wenn es zum Ende hin teilweise etwas fahrig war. Der SCP wirkte immer, als könne er doch noch ein Tor nachlegen. Die wildesten Szenen gab es kurz vor Ende, als erst Dahlke aus 5 Metern scheiterte, dann Bindemanns Schuss auf der Torlinie geklärt wurde und auch der dritte Abschluss Sekunden später verfehlte sein Ziel. Das war teilweise schon haarsträubend, wie verschwenderisch die Preußen mit ihren Chancen umgingen.

Dass Lippstadt in dieser Phase fast selbst das 2:3 erzielt hätte? Das wäre wirklich überraschend gewesen, aber so laufen Spiele eben manchmal. Aber diesmal überstand der SCP die kurzen Wackler, es blieb beim 3:1. Mit 31 Punkten bleibt der SCP dem Tabellenführer auf den Fersen (Essen gewann 2:1 in Gladbach).

Spiele am 15. Spieltag
Borussia Mönchengladbach II	1:2 (1:2)	RW Essen
1. FC Köln II	0:3 (0:2)	Wuppertaler SV
SC Preußen Münster	3:1 (2:0)	SV Lippstadt 08
Alemannia Aachen	5:3 (3:1)	SV Straelen
FC Wegberg-Beeck	06.11, 14.00	SV Rödinghausen
Sportfreunde Lotte	06.11, 14.00	RW Ahlen
SC Wiedenbrück	06.11, 14.00	Fortuna Köln
KFC Uerdingen 05	06.11, 14.00	Fortuna Düsseldorf II
RW Oberhausen	06.11, 14.00	VfB Homberg
Bonner SC	07.11, 14.00	FC Schalke 04 II

15. Spieltag
	Mannschaft	Sp.	Tore	Diff.	Punkte
1	RW Essen	15	36:15	21	34
2	SC Preußen Münster	15	31:13	18	31
3	Wuppertaler SV	15	25:9	16	30
4	Fortuna Köln	14	26:10	16	29
5	RW Oberhausen	14	25:12	13	26
6	1. FC Köln II	15	34:25	9	25
7	Fortuna Düsseldorf II	14	29:20	9	23
8	SC Wiedenbrück	13	15:8	7	23
9	SV Rödinghausen	14	18:17	1	23
10	Borussia Mönchengladbach II	15	21:18	3	20
11	SV Lippstadt 08	15	27:29	-2	20
12	RW Ahlen	14	23:27	-4	18
13	SV Straelen	15	20:26	-6	18
14	Alemannia Aachen	15	18:25	-7	13
15	Bonner SC	14	18:26	-8	13
16	FC Schalke 04 II	14	13:23	-10	13
17	FC Wegberg-Beeck	14	12:24	-12	10
18	VfB Homberg	14	9:24	-15	10
19	Sportfreunde Lotte	13	9:24	-15	9
20	KFC Uerdingen 05	14	9:43	-34	6