2. Bundesliga: 17 Gegner, viele alte Bekannte und eine Premiere

2. Bundesliga: 17 Gegner, viele alte Bekannte und eine Premiere

28. Mai 2024 11 Von Carsten Schulte

Seit Dienstagabend stehen alle 18 Bundesligisten fest. Der SSV Jahn Regensburg hat als Tabellendritter der 3. Liga im Rückspiel beim SV Wehen Wiesbaden mit 2:1 gewonnen und sich damit das letzte Ticket gesichert. Von den nun 17 Gegnern ist allerdings nur eine Partie eine Premiere, dafür gibt es die Rückkehr einiger langjähriger Duelle mit Düsseldorf, Schalke und dem 1. FC Köln …

Der Reihe nach: Aus der Bundesliga steigen der 1. FC Köln und der SV Darmstadt ab. Aus der 3. Liga sind neben Münster auch der SSV Ulm und eben Jahn Regensburg dabei.

Wie schon andernorts zu lesen war, tummeln sich in der neuen Saison neben den Preußen gleich acht weitere Teams, die 1963 zur Premiere der Bundesliga erstklassig unterwegs waren. Weil die Bundesliga in ihrer ersten Saison lediglich 16 Teams enthielt, spielt also mehr als die Hälfte der Bundesliga-Gründungsmitglieder nun in der 2. Bundesliga. Neben den Preußen sind das auch der 1. FC Köln, der HSV, Schalke, Nürnberg, Braunschweig, Kaiserslautern, Karlsruhe und Hertha BSC. So viel Bundesliga-Gründungsmitglieder in der 2. Bundesliga gab es in der Geschichte der 2. Liga seit 1974 noch nie.

Diese Tradition zusammen bildet schon ein starkes Fundament. Zum Vergleich: In der Bundesliga selbst spielen aktuell nur noch vier Gründungsmitglieder, nämlich Dortmund, Stuttgart, Frankfurt und Bremen.

Die Duelle gegen HSV, Hannover, Hertha BSC, Köln, Nürnberg und Schalke liegen mit mindestens 33 Jahren am längsten zurück. HSV, Köln und Nürnberg waren jeweils zuletzt in der Bundesligasaison 1963/1964 Gegner der Preußen. Da werden also Duelle nach 60 Jahren reaktiviert …

Wirklich neu ist für den SCP das Duell gegen die SpVgg Greuther Fürth. Dieses Duell gab es noch nie, die einzige Möglichkeit wäre 1951 gewesen, als Fürth sich ebenfalls im Kampf um die Deutsche Meisterschaft befand, aber dann Kaiserslautern den Vortritt lassen musste. Erstmals tritt der SCP dann im Sportpark Ronhof an, der früher als „Playmobil-Stadion“ oder „Trolli Arena“ zu zweifelhaftem Ruhm kam. Mit knapp 17.000 Zuschauern ist das Stadion eines der kleinsten der 2. Bundesliga und zudem im Laufe der Jahre ein ziemlich bunter Haufen aus ganz unterschiedlichen Tribünenbauten geworden.

Apropos Stadien: Das größte in der neuen Saison ist natürlich das Berliner Olympiastadion mit fast 75.000 Plätzen. Gewaltige Arenen warten auch auf Schalke (62.000), Hamburg (57.000) oder Düsseldorf (54.000).

Das Preußenstadion wird nach Lage der Dinge knapp vor Elversberg das kleinste Stadion der 2. Bundesliga sein und damit ein eingebauter Wettbewerbsnachteil. Maximal 12.794 Zuschauer dürfen in der 2. Liga zuschauen, bei sogenannten „Rotspielen“ dank einer Neubewertung der Blöcke immerhin noch 12.594 Zuschauer.

Selbst das kleinere Elversberger Stadion läuft dagegen in Sachen Modernität Münster den Rang ab und bietet mehr Sitzplätze als das Stadion. So wie in Münster läuft dort parallel ein Umbau im laufenden Betrieb – doch während in Elversberg die Arbeiten deutlich weiter sind, steht ein Baubeginn in Münster frühestens ab 2025 an.

Bekannte Namen

Viele der neuen Gegner sind dem SCP noch vertraut. Ulm und Regensburg aus der 3. Liga, aber auch andere Klubs haben vor teilweise nicht langer Zeit noch in Münster gespielt.

  • Eintracht Braunschweig war zuletzt 2020 Gegner in der 3. Liga.
  • 1. FC Magdeburg zuletzt 2020 in der 3. Liga
  • 1. FC Kaiserslautern zuletzt 2020 in der 3. Liga
  • Karlsruher SC zuletzt 2019 in der 3. Liga – der KSC stieg da im Preußenstadion in die 2. Liga auf
  • SC Paderborn zuletzt 2017/2018 in der 3. Liga, 2017 auch im Westfalenpokal
  • SV Darmstadt zuletzt 2013/2014 in der 3. Liga
  • SV Elversberg zuletzt 2013/2014 in der 3. Liga
  • Fortuna Düsseldorf zuletzt 2005/2006 in der Regionalliga Nord, zuvor aber zwischen 1950 und 1970 über zwei Jahrzehnte in der alten Oberliga West und Regionalliga West (beides zweithöchste Spielklasse)
  • Hannover 96 zuletzt 1991 in der 2. Bundesliga, zuvor in den Siebzigerjahren auch lange in der 2. Liga Nord, 1994 gab es noch ein DFB-Pokal-Spiel, das der SCP im Preußenstadion mit 0:5 verlor
  • FC Schalke zuletzt 1991 in der 2. Bundesliga
  • Hertha BSC zuletzt 1990 in der 2. Bundesliga, später 2009 und 2021 im DFB-Pokal
  • 1. FC Nürnberg zuletzt 1963/1964 in der Bundesliga, aber 1967 auch im DFB-Pokal
  • 1. FC Köln zuletzt 1963/1964 in der Bundesliga
  • Hamburger SV zuletzt 1963/1964 in der Bundesliga, aber 1974 auch ein DFB-Pokal-Spiel, das der SCP mit 0:4 verlor …

Ligaspiele gegen …

Die bisherigen Ligaspiele gegen die künftigen Gegner (seit dem Zweiten Weltkrieg): Sowohl Fortuna Düsseldorf wie auch Schalke und der 1. FC Köln waren über viele Jahre Gegner in der jeweils zweithöchsten Spielklasse, andere Duelle sind noch ganz frisch.

Gegen Braunschweig spielte der SCP seit 1963 sowohl in der Bundesliga wie auch in der 2. Bundesliga und der (drittklassigen) Regionalliga Nord sowie der neuen 3. Liga. Fortuna Düsseldorf war zwar nicht in der Bundesliga Gegner, trotzdem in vier verschiedenen Spielklassen Gegner der Preußen – in der damals erstklassigen Oberliga West (zwischen 1948 und 1963), dann der zweitklassigen Regionalliga West (zwischen 1964 und 1971), dann zwei Jahre in der alten drittrangigen Regionalliga West/Südwest und anschließend in der ebenfalls dritthöchsten Klasse Regionalliga Nord zwischen 2000 und 2006.

  • Fortuna Düsseldorf: 48 Ligaspiele
  • FC Schalke: 36 Spiele
  • 1. FC Köln: 30 Spiele
  • Eintracht Braunschweig: 20 Spiele
  • SC Paderborn: 18 Spiele
  • Hannover 96: 16 Spiele
  • SV Elversberg: 14 Spiele
  • Darmstadt, Magdeburg, Regensburg: je 10 Spiele
  • Karlsruher SC: 8 Spiele
  • 1. FC Kaiserslautern, Hertha BSC: 6 Spiele
  • Hamburger SV, 1. FC Nürnberg, SSV Ulm: je 2 Spiele